Typotheque, ein renommierter Schriftgestalter mit über 20 Jahren Erfahrung in der Entwicklung von Schriften für mehr als 30 Schriftsysteme, hat kürzlich eine beeindruckende Kollektion neuer CJK-Schriften vorgestellt. Diese Schriftfamilien sind das Ergebnis einer fünfjährigen intensiven Entwicklungsarbeit, die beispiellos ist, sowohl in Bezug auf den Umfang als auch auf die Detailgenauigkeit und die Einhaltung regionaler Besonderheiten. Die Schriftarten kombinieren modernen Typografieanspruch mit tiefgehendem Verständnis für die Komplexität der Chinesischen, Japanischen und Koreanischen Schriftsysteme. Die Herausforderung bei der Gestaltung von CJK-Schriften liegt vor allem in der gigantischen Anzahl an Zeichen. Während klassisch westliche Schriften oft nur wenige hundert Glyphen benötigen, umfasst eine komplette CJK-Schrift rund 50.
000 Zeichen. Typotheque hat sich dieses ambitionierte Ziel gesetzt, um einen umfassenden Zeichensatz zu bieten, der sowohl die Anforderungen von vereinfachtem als auch von traditionellem Chinesisch abdeckt, inklusive japanischer und koreanischer Varianten. Dabei stehen Qualität und Langlebigkeit an erster Stelle, anstatt eine schnelle Entwicklung zu forcieren. Das Herzstück der neuen Kollektion bilden drei variable Schriftmodelle namens TPTQ Sans CJK, TPTQ Serif CJK und TPTQ Round CJK. Diese Grundschriften sind nicht für Einzelverkäufe gedacht, sondern dienen als Basismodell für eine Vielzahl von ansprechenden, zugehörigen Schriften, die für unterschiedliche lateinische Schriftfamilien und regionale Schriftsysteme angepasst wurden.
Die Zusammenarbeit mit 13 einzigartigen lateinischen Schriftarten und maßgeschneiderten japanischen Hiragana- und Katakana-Varianten sorgt dafür, dass jedes Schriftsystem innerhalb der Kollektion harmonisch zusammenwirkt. Koreanisch Hangul wurde ebenfalls speziell für einzelne Schriftfamilien umgesetzt, wobei neue Versionen für weitere Schriften bereits in der Entwicklung sind. Ein besonders wichtiger Aspekt der CJK-Schriften von Typotheque ist ihre Konformität mit dem GB 18030-2022 Standard, einem offiziell in der Volksrepublik China vorgeschriebenen Charakterkodierungsstandard. Dieser Standard stellt die umfassendste Kodierungsmethode für chinesische Zeichen dar und ist essenziell für den Einsatz in staatlichen, juristischen und Verlagsanwendungen. Durch die Orientierung an diesem Standard kann Typotheque außerdem regionale Variationen erfolgreich abbilden und höchste Kompatibilität mit modernen Softwaresystemen gewährleisten.
Die regionalen Besonderheiten der ostasiatischen Schriftsysteme werden von Typotheque intensiv berücksichtigt. Trotz Unicode-Standardisierung variieren die bevorzugten Han-Zeichenformen je nach Land und Region erheblich. So werden speziell angepasste Varianten für das vereinfachte Chinesisch (hauptsächlich in Festlandchina), das traditionelle Chinesisch (in Taiwan, Hongkong und Macau), japanische Kanji-Varianten sowie koreanische Hangul-Zeichensätze angeboten. Diese vier Varianten werden im Rahmen eines vier-in-einem-Pakets bereitgestellt, sodass Designer und Entwickler auf authentische und präzise regional optimierte Schriften zugreifen können. Darüber hinaus wurde bewusst auf die Unterstützung von Hanja – traditionellen chinesischen Schriftzeichen in der koreanischen Sprache – verzichtet, da diese im täglichen Gebrauch selten vorkommen.
Stattdessen liegt der Fokus klar auf den Hauptschriftsystemen, die modern genutzt werden. Die innovative und hochpräzise Arbeit von Typotheque an diesen Schriften wurde bereits mit diversen Auszeichnungen gewürdigt. So erhielt TPTQ Sans CJK 2023 den angesehenen Red Dot Award „Best of the Best“ im Rahmen des November-Multiscript-Systems und wurde vom Typografen-Verband Type Directors Club in derselben Saison mit top Preisen ausgezeichnet. Solche Anerkennungen sprechen für die technisch meisterhafte und ästhetisch ansprechende Umsetzung der Schriftfamilien. Ein weiteres Indiz für die hohe Akzeptanz und Qualität der Schriften ist ihre Integration in namhafte internationale Marken.
Ab 2026 wird beispielsweise der Automobilhersteller Ford alle seine Fahrzeug-Benutzeroberflächen mit diesen Schriften ausstatten. Auch Gaggenau, ein deutscher Hersteller von Luxus-Haushaltsgeräten, sowie Lincoln, die Premiummarke von Ford, nutzen oder planen die Verwendung der Typotheque-CJK-Schriften in ihren Produkten. Die gemeinsam koordinierte Entwicklung dieses komplexen Schriftsystems wird von einem internationalen Team geführt, das Experten für chinesische, japanische und koreanische Schriftformgestaltung sowie erfahrene Produktspezialisten umfasst. Die kreative Leitung liegt bei Peter Biľak, einem international anerkannten Typografen, während die Entwicklungsteams in China, Japan und Korea die spezifischen Anforderungen und Feinheiten der jeweiligen Schriftsysteme maßgeblich umgesetzt haben. Innerhalb der Kollektion finden sich bekannte Schriftfamilien wie November, October, Fedra Sans, Fedra Serif, Greta Sans, Lava, Ping und Zed, die alle jeweils mit einer breiten Palette von Stilen und Gewichten ausgestattet sind.
Darunter bieten sie Varianten für unterschiedliche Gewichtungen, von fein bis sehr fett, die speziell an die Bedürfnisse des jeweiligen Schriftsystems angepasst sind. So profitieren Anwender sowohl von der gestalterischen Flexibilität als auch von der technologischen Qualität der Fonts. Für Designer, Verlage und Softwareentwickler stellen diese Schriftfamilien eine wertvolle Ressource dar, um anspruchsvolle Projekte mit Ostasiatischer Typografie zu realisieren, in denen sowohl Ästhetik als auch technische Präzision essenziell sind. Insbesondere die Unterstützung von vertikalem und horizontalem Schriftlauf, die differenzierten Zeilenhöhen und das typografisch korrekte Setzen von Zeichen sind entscheidende Faktoren, die Typotheque in ihren Schriften optimal umgesetzt hat. Darüber hinaus stellt Typotheque umfangreiche Informationen zur Verfügung, um das Verständnis für die Besonderheiten und die korrekte Anwendung der CJK-Schriften zu fördern.
Dazu gehören Hintergrundartikel über die Herausforderungen bei der Entwicklung von sehr großen Schriftfamilien, typografische Grundregeln für Ostasiatische Schriften sowie Erläuterungen zu regionalen Varianten und deren Auswahl. Die Spezifikationen der Typotheque-Sammlung spiegeln die heutigen technologischen Grenzen wider. Mit über 50.000 Glyphen pro Schriftfamilie nutzen sie nahezu die maximal möglichen Kapazitäten im OpenType-Format aus. Dies unterstreicht auch die Pionierrolle von Typotheque bei der Umsetzung umfangreicher und komplexer Schriftsysteme, die modernen Anforderungen in Software und Print gerecht werden.