Intel hat mit einem kürzlich aufgetauchten Leak für Aufsehen in der Technik- und Serverwelt gesorgt: Der kommende Xeon-Prozessor der siebten Generation, bekannt als Diamond Rapids, wird auf einem bislang einzigartigen und riesigen Sockel laufen, dem LGA9324. Dieser Sockel wird mit einer unglaublichen Anzahl von 9.324 Pins ausgestattet sein, was eine bisher unerreichte Verbindungskapazität für einen Desktop- oder Serverprozessor bedeutet. Damit übertrifft Intel seine bisher größte CPU-Plattform – den LGA7529 Sockel für die Granite Rapids Xeons – deutlich und schafft eine Basis für beachtliche Fortschritte im Server- und Rechenzentrumseinsatz. Die potenzielle Markteinführung des Diamond Rapids-Prozessors mit dieser Sockelgeneration markiert einen bedeutenden Schritt nach vorne in Sachen Leistungsfähigkeit und Komplexität von Server-CPUs.
Die erweiterte Pin-Anzahl bedeutet vor allem, dass Intel viel mehr elektrische und Datenverbindungen zwischen CPU und Mainboard realisieren kann, was sogleich größere Bandbreiten, deutlich mehr PCIe-Lanes, zahlreiche Speicherkanäle und eine erhöhte Energieaufnahme ermöglicht. Dieser Entwicklungsschub entspricht den Anforderungen moderner und zukünftiger Rechenzentren, die immer mehr Kerne, größere Datenmengen und höhere Leistungsaufnahme erfordern. Aktuelle Intel Xeon-Prozessoren auf dem LGA7529-Sockel bieten bis zu 128 Performance-Kerne (P-Cores), unterstützt von 12 DDR5-Speicherkanälen und erreichen eine Thermal Design Power (TDP) von bis zu 500 Watt. Der LGA9324-Sockel mit seinen fast 30 Prozent mehr Pins deutet auf noch weitreichendere Möglichkeiten hin. Experten spekulieren, dass Diamond Rapids Prozessoren künftig bis zu 192 Kerne besitzen könnten sowie 16 oder mehr DDR5-Speicherkanäle unterstützen werden.
Die gesteigerte Pinanzahl lässt auch auf eine deutlich erhöhte TDP schließen. So könnten neue Kühlsysteme erforderlich sein, wie bereits entsprechende Prototypen von Dynatron vermuten lassen, die wahrscheinlich zur Kühlung der besonders leistungsstarken AP- und SP-Varianten des neuen Xeon Diamond Rapids entwickelt wurden. Der Leak und die teilweise auf Testwerkzeugen basierenden Informationen legen nahe, dass sich Intel mit Diamond Rapids und seinem Oak Stream-Ökosystem bereits in fortgeschrittenen Validierungsphasen befindet. Die Oak Stream Plattform wird als neue Entwicklungs- und Referenzumgebung für die Xeon 7 Generation dienen, welche die aktuellen Granite Rapids CPUs ablösen soll. Dabei wird erwartet, dass Intel die Diamond Rapids CPUs in zwei Hauptvarianten fragmentieren wird: AP (Advanced Performance) und SP (Scalable Performance).
Während die Leistungsspitzen vermutlich bei der AP-Variante liegen, wird ein etwas abgespeckter Sockel und entsprechendes Ökosystem für die SP-Modelle entwickelt. Die Architektur hinter Diamond Rapids basiert auf der Panther Cove-X Mikroarchitektur, eine serverorientierte Variante, die analog zu Intels Coyote Cove-Architektur in den Desktop-Prozessoren der Nova Lake Generation steht. Diamond Rapids soll auf dem modernsten 18A-Herstellungsprozess basieren, der effizientere Transistoren und somit höhere Leistungsdichten und Taktfrequenzen ermöglichen wird. Die Chipgröße wird voraussichtlich deutlich größer als bei der Panther Lake Desktop-Reihe sein. Während Panther Lake Compute Tiles mit rund 100 bis 150 Quadratzentimetern rechnen, können Xeon Compute Tiles der kommenden Generation bis zu 600 Quadratzentimeter groß werden.
Das verschafft Intel die Möglichkeit, weitaus mehr Kerne und andere Komponenten auf derselben Siliziumfläche unterzubringen. In Konkurrenz steht Intel mit Diamond Rapids direkt zu AMDs Venice Plattform. AMD hat vor kurzem mit dem SP5-Sockel bereits eine neue Server-Generation mit 6.096 Pins präsentiert, doch Intel legt mit fast der anderthalbfachen Pinanzahl nach. Dies unterstreicht den Innovationsdruck im Servermarkt und das stetige Wachstum an benötigter Datenverarbeitungsleistung.
Die Kohärenz zwischen LGA9324 und der erwarteten Verdoppelung der Kernanzahl, des Speicher- und PCIe-Supports bei Diamond Rapids, zeigt auf, wie sich der Markt für Hochleistungsserver-CPUs in den kommenden Jahren verändern wird. Ein weiterer spannender Aspekt ist die Energieaufnahme. Mit aktuellen Modellen, die bereits 500 Watt erreichen, könnte die Leistungsaufnahme der Spitzenmodelle mit 700 Watt oder mehr zu Buche schlagen. Dies erfordert innovative Kühllösungen und ein überarbeitetes Systemdesign, um Stabilität und Effizienz gewährleisten zu können. Auch die schiere Größe des LGA9324-Sockels, der im Vergleich zum LGA1851 Sockel von Intels Desktop-CPUs fast fünf Mal so viele Pins bietet, verdeutlicht den Raum- und Platzbedarf, den Server-CPUs in Zukunft haben werden.
Das Design des Sockels ist von besonderer Bedeutung, da die Anordnung, Zuverlässigkeit und Beschaffenheit der Pins direkten Einfluss auf die Stabilität und Laufzeitunterstützung der CPUs haben. Die Leaks erwähnen, dass das Bild des LGA9324-Sockels von einem thermal test board stammte, das offenbar auf einem Schrottplatz gesichtet wurde. Dies deutet darauf hin, dass Intel momentan aktiv mit Partnern die Plattform validiert und an der finalen Serienreife arbeitet. Obwohl noch keine offiziellen Benchmarks oder Muster des Diamond Rapids-Prozessors veröffentlicht wurden, können Branchenkenner davon ausgehen, dass vor seiner Einführung umfangreiche Tests stattfinden, um Leistung, Kompatibilität und Energieverbrauch zu optimieren. Die mögliche Markteinführung der neuen Xeon 7 Generation mit Diamond Rapids-CPUs und dem LGA9324-Sockel wird für 2026 erwartet – vorbehaltlich der Reife des 18A-Herstellungsprozesses und der Hochvolumenfertigung.
Diese CPUs werden ein Meilenstein für Intel sein und tiefgreifenden Einfluss auf Servermärkte, Cloud-Computing, künstliche Intelligenz und datenintensive Anwendungen haben. Die neuen Plattformen versprechen die Bewältigung von immer komplexeren Aufgaben bei gleichzeitiger Steigerung der Effizienz und Skalierbarkeit. Zusammenfassend stellt der Leak des LGA9324-Sockels mit 9.324 Pins den Auftakt einer neuen Server-Ära dar. Die Kombination aus deutlich mehr Pins, höherer Kernanzahl, gesteigerter Speicher- und I/O-Kapazität sowie enormer Leistungsaufnahme deutet ein revolutionäres Upgrade für Intels Xeon-Portfolios an.
Für Rechenzentren und Unternehmen bedeutet dies größere Rechenpower, bessere Skalierbarkeit und eine zukunftssichere Infrastruktur für hochkomplexe Workloads. Während AMD mit Venice ein starkes Wettbewerbsprodukt auf den Markt bringt, setzt Intel mit Diamond Rapids und dem LGA9324-Sockel erneut auf Quantensprünge in der Server-CPU-Technologie. Diese Innovationen versprechen, den Kampf um die beste Serverhardware in den kommenden Jahren weiter anzufeuern und Anwendern mehr Leistung und Funktionalität denn je bereitzustellen. Die kommenden Monate dürften mehr offizielle Details und erste Produktvorstellungen mit sich bringen, die zeigen, wie Intel die Herausforderungen des modernen Servergeschäfts mit Diamond Rapids meistern wird.