Interactive Brokers gilt als einer der führenden Online-Broker weltweit und hat in den letzten Jahren insbesondere durch seine innovativen Handelsplattformen und umfangreichen Funktionen für aktive Trader überzeugt. Das Unternehmen aus den USA profitiert von einer globalen Kundenbasis, die mittlerweile auf mehr als drei Millionen Konten angewachsen ist. Gerade in den letzten Monaten rückt Interactive Brokers wieder verstärkt in den Fokus von Anlegern, nachdem die Aktie ein wichtiges Kaufsignal erreicht hat und vor einem bedeutenden Ereignis steht – dem bevorstehenden 4-zu-1-Aktiensplit. Die Aktie von Interactive Brokers notierte am 28. Mai 2025 knapp über der Kaufschwelle von 210,46 US-Dollar, basierend auf einem sogenannten „Cup-with-Handle“-Chartmuster, das von Experten als zuverlässiges Zeichen für eine mögliche Aufwärtsbewegung gewertet wird.
Dieses technische Muster entsteht, wenn der Aktienkurs nach einem längeren Abwärtstrend eine Tassenform bildet, gefolgt von einem kleineren, henkelförmigen Rücksetzer, was auf eine Konsolidierungsphase und die Vorbereitung für eine erneute Rally hindeutet. Die jüngste Kurskorrektur war vergleichsweise tief und betrug etwa 44 Prozent. Ein solcher Rücksetzer erschwert tendenziell eine schnelle Erholung des Kurses. Allerdings hat diese Korrektur dazu beigetragen, die vorherige Konsolidierungsbasis zu verbessern und einen neuen Ausgangspunkt für die Aktie zu schaffen. Durch die anschließende dynamische Trendwende konnte sich der Kurs im Mai wieder oberhalb seines 50-Tage-Durchschnitts etablieren, ein weiterer positiver technischer Indikator.
Ein wichtiger Treiber für das Interesse an Interactive Brokers ist die anhaltende Wachstumsdynamik, die das Unternehmen trotz leicht verlangsamtem Profitwachstum in den letzten Quartalen vorweisen kann. Die Gewinne pro Aktie stiegen in den letzten drei Quartalen im Durchschnitt um über 21 Prozent, was für ein etabliertes Finanzunternehmen bemerkenswert ist. Analysten prognostizieren für das Jahr 2025 ein moderates Gewinnwachstum von etwa fünf Prozent, nachdem in den Vorjahren Zuwächse von über 20 und sogar 40 Prozent verzeichnet wurden. Neben den Gewinnen erhöht sich auch der Umsatz, der nach beeindruckenden Wachstumsraten in den Vorjahren nun voraussichtlich um rund sechs Prozent zulegen wird. Diese Zahlen spiegeln die stabile und zugleich wachsende Nachfrage nach den Brokerage-Dienstleistungen von Interactive Brokers wider, die vor allem durch das umfangreiche Angebot im internationalen Handel sowie im Bereich Kryptowährungen unterstützt wird.
Ein weiterer relevanter Faktor ist die anstehende Aktienaufteilung (Stock Split), die zum 18. Juni 2025 wirksam wird. Ein 4-zu-1-Split bedeutet, dass jeder Aktionär für eine gehaltene Aktie künftig vier Aktien erhält, während der Kurs entsprechend auf ein Viertel seines aktuellen Werts sinkt. Ziel ist es, die Aktie für Kleinanleger attraktiver zu machen, da der niedrigere Kurs den Handel erleichtert und die Liquidität erhöhen kann. Solche Aktiensplits sind allerdings mit Vorsicht zu genießen.
Analysten von Investor’s Business Daily weisen darauf hin, dass eine Häufung oder besonders hohe Splits auch ein Zeichen für eine kurz- bis mittelfristige Überbewertung sein können. Denn häufig erfolgt ein Split dann, wenn ein Kurs bereits starke Anstiege hinter sich hat und die Erwartungen an das Unternehmen besonders hoch sind. Dennoch genießt Interactive Brokers mit seinem überzeugenden Geschäftsmodell und der globalen Präsenz eine solide Basis für nachhaltiges Wachstum. Zusätzlich zum Split erhöhte das Unternehmen die Dividende von 0,25 auf 0,32 US-Dollar pro Aktie, eine Maßnahme, die langfristig orientierte Investoren anspricht und das Vertrauen in die finanzielle Stabilität von Interactive Brokers stärkt. Die Dividende wird am 13.
Juni ausgezahlt; Stichtag für die Dividendenberechtigung ist der 30. Mai 2025. Neben den fundamentalen Faktoren sind auch technische Merkmale der Aktie von Bedeutung. Die Volatilität, gemessen am 21-Tage-True-Range-Durchschnitt, liegt mit rund drei Prozent im mittleren Bereich. Das macht die Aktie für Momentum-Investoren interessant, die von mittelgroßen Schwankungen profitieren können, ohne zu hohe Risiken eingehen zu müssen.
Die zunehmende Nutzung der Brokerage-App durch Kunden und die Zunahme der täglich aktiven Händler zeigen, dass Interactive Brokers seine Wettbewerbsposition im digitalen Zeitalter ausgebaut hat. Daten von Goldman Sachs heben hervor, dass das Handelsvolumen in Form von Daily Average Revenue Trades im Vergleich zum Vorjahr um 63 Prozent gestiegen ist und auch die Anzahl der Kundenkonten um 32 Prozent gewachsen ist. Diese positiven Indikatoren ergeben sich zusätzlich aus der globalen Ausrichtung des Unternehmens, das rund 84 Prozent seiner Kunden außerhalb der USA betreut. Die Möglichkeit, in mehr als 200 Ländern und Territorien zu operieren, sowie der Handel in mehreren Währungen sind klare Wettbewerbsvorteile, die in einer zunehmend vernetzten Finanzwelt entscheidend sind. Interactive Brokers hat darüber hinaus sein Angebot um innovative Produkte erweitert, unter anderem 24-Stunden-Handel von sogenannten Forecast Contracts, mit denen Trader auf wirtschaftliche, politische oder klimabezogene Ereignisse spekulieren können.
Solche flexibel nutzbaren Derivate stärken die Attraktivität des Unternehmens für aktive und spekulative Marktteilnehmer. Nicht zuletzt hat die Aktie von Interactive Brokers in den letzten Wochen auch von aufwertenden Analystenmeinungen profitiert. Goldman Sachs hob seinen Kursziel von 207 auf 212 US-Dollar an und bestätigte die Kaufempfehlung. Solche Meinungen können den Kurs zusätzlich stützen und neues Interesse von institutionellen Investoren wecken. Angesichts der aktuellen Marktlage mit starken Trends im S&P 500 und Nasdaq kommen Aktien wie Interactive Brokers besonders gut zum Zuge, die zwar schwankungsanfällig sind, aber auch signifikantes Aufwärtspotenzial besitzen.
Experten empfehlen, in einem Umfeld mit stabilen Aktienmärkten aufmerksam und selektiv zu investieren, und dabei Aktien mit mittlerer Volatilität zu bevorzugen, um übermäßige Risiken zu vermeiden. Für Anleger, die sich für Interactive Brokers interessieren, bietet sich somit eine spannende Gelegenheit. Die Kombination aus technischer Stärke, einem bevorstehenden Aktiensplit, soliden Wachstumszahlen und einer global diversifizierten Kundenbasis macht das Unternehmen zu einem attraktiven Investment im Finanzsektor. Gleichzeitig ist jedoch wichtig, die Risiken der Aktienmärkte und die immer wiederkehrenden Schwankungen im Blick zu behalten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Interactive Brokers dank seiner innovativen Produktpalette, der starken Marktpräsenz und positiven Entwicklung der fundamentalen Kennzahlen gut positioniert ist, um weiter zu wachsen.
Der anstehende Aktiensplit könnte eine erhöhte Handelsaktivität auslösen und neue Investoren anziehen. Investoren sollten dennoch die Kursbewegungen aufmerksam verfolgen und im Rahmen eines diversifizierten Portfolios agieren. Insgesamt zeigt die aktuelle Charttechnische Konstellation zusammen mit den fundamentalen Faktoren, dass Interactive Brokers in den nächsten Monaten eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung des Brokerage-Sektors spielen könnte. Es bleibt spannend, wie sich der Kurs nach dem Split entwickelt und ob das Unternehmen seine Wachstumsstory auch in einem anspruchsvollen Marktumfeld fortsetzen kann.