Peter Schiff, der umstrittene Finanzexperte und leidenschaftliche Verfechter von Gold, hat in einer neuen Äußerung zum Stand der Kryptowährung Bitcoin für Aufsehen gesorgt. In einem Gespräch im Bankless-Podcast erklärte er provokant: „Bitcoin kann man nicht mal rauchen“, und setzte damit neue Maßstäbe in seiner bereits bekannten Skepsis gegenüber der digitalen Währung. Diese Aussage ist nicht nur ein weiteres Schlaglicht auf die anhaltende Debatte über Bitcoin und Gold, sondern auch ein spannendes Beispiel für die tiefen Gräben, die zwischen den verschiedenen Marktphilosophien klaffen. Peter Schiff ist seit Jahren ein lautstarker Kritiker von Bitcoin. Er hat die Kryptowährung immer wieder als spekulativen Blasenobjekt bezeichnet, das kurz davor sei, zu platzen.
Seit 2013 gibt Schiff die Zukunft von Bitcoin als fraglich an, wobei er im Laufe der Jahre immer wieder Vergleiche zu historischen Wirtschaftsblasen gezogen hat, wie etwa der Tulpenblase im 17. Jahrhundert in den Niederlanden. Seine aktuellen Aussagen sind eine Fortführung dieser klaren Linie – und sie zielen direkt auf die fundamentalen Eigenschaften von Bitcoin ab. Schiff argumentiert, dass Bitcoin im Gegensatz zu Gold keinen inneren Wert besitzt. „Der Grund, warum es so einfach ist, Bitcoin zu verschicken, ist, dass man gar nichts verschickt“, sagte er.
In seinen Augen ist Gold ein greifbares, physisches Gut, das in der Industrie und in der Schmuckherstellung von Bedeutung ist, während Bitcoin als rein digitale Währung nicht den gleichen praktischen Nutzen vorweisen kann. „Niemand braucht Bitcoin für irgendetwas“, betont Schiff, während er die Eigenschaften von Gold als Währung lobt. Ein besonders eindrucksvolles Bild, das Schiff in diesem Kontext verwendet, ist der Vergleich von Bitcoin mit Zigaretten in Gefängnissen. Er erklärt: „Zigaretten sind Geld in Gefängnissen, aber nicht alle Gefangenen rauchen. Einige tun es, und das gibt den Zigaretten einen Wert, weil man sie rauchen kann.
Aber niemand kann Bitcoin rauchen, also gibt es dafür keinen Nutzen.“ Diese Analogie verdeutlicht die Sichtweise von Schiff, dass der Wert eines Wertes immer in seinem praktischen Nutzen für die Menschen verankert ist. Ein weiterer zentraler Punkt seiner Argumentation ist die Frage, ob Bitcoin überhaupt als Geld fungieren kann. Schiff glaubt, dass Bitcoin diese Kriterien nicht erfüllt und somit nicht als echtes Zahlungsmittel angesehen werden kann. „Wenn wir den Begriff Geld betrachten, müssen wir uns fragen, ob Bitcoin die Eigenschaften erfüllt, die es als solches qualifizieren“, sagt Schiff.
In seinen Augen ist die Unbeständigkeit des Bitcoin-Kurses ein weiteres Zeichen dafür, dass die Kryptowährung nicht das stabile Medium ist, das Menschen benötigen, um Transaktionen durchzuführen. Während andere Finanzexperten im Laufe der Jahre ihre Meinung über Bitcoin geändert haben, bleibt Schiff bei seiner Überzeugung, dass Gold das bessere Investment ist. Er argumentiert, dass Gold im Jahr 2024 möglicherweise einen Preis von über 20.000 US-Dollar pro Unze erreichen könnte, während Bitcoin „sang- und klanglos verschwinden“ werde. Diese Prognose mag für manchen übertrieben wirken, jedoch ist sie nicht die erste in einer langen Reihe von Vorhersagen, die Schiff über Bitcoin gemacht hat.
Die Preisbewegungen auf dem Markt unterstützen seine Behauptungen bis zu einem gewissen Grad. Jüngste Daten zeigen, dass Bitcoin im Jahr 2024 um fast 20 Prozent gefallen ist, während Gold in der gleichen Zeitspanne um 15 Prozent gestiegen ist. Diese Statistiken könnten bei Investoren, die nach einem stabilen Wert suchen, das Vertrauen in Gold stärken. Schiffs Behauptung, dass Bitcoin immer teurer wird, solange die Inflation voranschreitet, verdeutlicht die Kluft zwischen der Gilde der Kryptowährungsfans und den traditionellen Investoren. Die Marktbeobachtungen könnten aber auch ein Beispiel für die Volatilität von Bitcoin darstellen.
Gesichtspunkte wie der dramatische Anstieg des Bitcoin-Kurses in den letzten Jahren – gefolgt von kurzem Rückgang – hinterfragen die langfristige Stabilität dieser digitalen Währung. Bitcoin hat in den letzten Jahren geschätzte 120 Prozent Rendite erzielt, was im Vergleich zu Golds mickrigen 22 Prozent in diesem Zeitraum stark in den Hintergrund tritt. Dies führt zu der Frage, ob der Wert von Bitcoin nicht letztlich auf Spekulation beruht, während Gold historisch als sichere Wertanlage betrachtet wird. Schiff argumentiert, dass Bitcoin in einer potenziellen Wirtschaftskrise scheitern könnte, da es in der Vergangenheit keinen realen Wert oder eine Verwendung im industriellen Sektor nachweisen kann. „Die Menschen werden in Krisenzeiten auf Gold zurückgreifen, weil sie wissen, dass es immer einen Wert haben wird“, sagt er.
Diese Aussage steht im krassen Gegensatz zur Ansicht, dass Bitcoin als „digitales Gold“ betrachtet werden kann – eine Beschreibung, die viele Befürworter der Kryptowährung nutzen, um den Wert und die Bedeutung von Bitcoin zu untermauern. Die Herausforderungen, vor denen Bitcoin heutzutage steht, sind unbestreitbar. Vorurteile von Finanzexperten und die Netzwerkeffekte, die dem Gold innewohnen, machen es schwer, Bitcoin als gleichwertige Alternative darzustellen. Vor allem die Stabilität und der historische Rückhalt des Goldes könnten Shiffs Argumentationen weiteres Gewicht verleihen. Dennoch gibt es in der Krypto-Community ernsthafte Stimmen, die Schiffs Standpunkt konterkarieren.