Elektrofahrzeuge wie die Tesla Model S erfreuen sich weltweit großer Beliebtheit. Ihre innovativen Funktionen, die beeindruckende Reichweite und die fortschrittlichen Technologien machen den Umstieg auf ein E-Auto verlockend. Doch mit der Digitalisierung und der Vernetzung steigen nicht nur die Vorteile, sondern auch neue Herausforderungen. Ein besonders extremes Beispiel dafür zeigt die Geschichte eines Tesla-Käufers aus dem Jahr 2025, der ein gebrauchtes Tesla Model S erworben hat – nur um festzustellen, dass der ehemalige Besitzer über die Tesla-App weiterhin die Kontrolle über das Fahrzeug aus der Ferne behielt. Diese Situation offenbart die Risiken der digitalen Verknüpfung und zeigt, wie wichtig eine ordnungsgemäße Fahrzeugübergabe und Kontenübertragung sind.
Der Traum vom E-Auto wurde hier schnell zum Albtraum. Der neue Besitzer, auf Reddit unter dem Pseudonym Vladdroid bekannt, schilderte detailliert, wie der Vorbesitzer nicht nur das Fahrzeug unbemerkt weiterhin steuerte, sondern es gezielt manipulierte. Er aktivierte die Klimaanlage und Sitzheizung, setzte das Auto im sogenannten Valet-Modus fest, der unter anderem bestimmte Funktionen einschränkt, sperrte Kofferraum und Handschuhfach ab, reduzierte die erlaubte Höchstgeschwindigkeit und ließ sogar die Hupe minutenlang durchgehend ertönen. Dieser Cyber-Streit führte zu einem kompletten Stillstand des Fahrspaßes. Viel schwerwiegender war allerdings die massive Batterieentladung: Die Akkukapazität sank täglich um etwa 60 Prozent, ohne dass das Fahrzeug bewegt wurde.
Für einen Elektroauto-Besitzer ist eine solche Entladung nicht nur ärgerlich, sondern kann auch die elektrische Infrastruktur und die Funktionalität des Fahrzeugs beeinträchtigen. Ursache für dieses Drama war wohl ein versäumter Kontenwechsel. Tesla nutzt eine zentrale digitale Plattform, über die Besitzer ihr Fahrzeug verwalten können – von der Fahrzeugwartung bis zu Sicherheits- und Komfortfeatures, die per App kontrolliert werden. Wenn der Vorbesitzer sein Konto über das Fahrzeug nicht freigibt, bleibt er faktisch mit allen Rechten und Möglichkeiten verbunden, die sogar das aktive Steuern von Funktionen erlauben. Für den neuen Besitzer gestaltete sich der Zugang zur vollen Kontrolle daher schwierig.
Tesla selbst verlangte vor einer endgültigen Kontenübertragung Nachweise wie Zulassungsbescheinigung und Eigentumsurkunde. Bis diese Formalitäten erledigt waren, stand das Fahrzeug in einer Art digitaler Übergangsphase, die den Zugriff des Vormieters nicht automatisch beendet hatte. Angesichts der prekären Lage entschied sich der Tesla-Neubesitzer zu ungewöhnlichen Gegenmaßnahmen. Er nutzte die Tesla-Schnellladestationen, um das Fahrzeug zu laden, stellte aber das Limit so ein, dass hohe Parkgebühren auf dem Konto des ehemaligen Besitzers anfielen. Die dadurch entstehenden Kosten beliefen sich auf mehrere hundert Dollar.
Diese Aktion war Teil eines spielerischen, wenn auch stressigen Katz-und-Maus-Spiels zwischen den beiden Parteien. Mittlerweile weitete sich die Belästigung aus: Der Ex-Besitzer öffnete bei jeder Gelegenheit den Kofferraum, öffnete das Schiebedach und ließ die Hupe minutenlang ertönen. Der neue Besitzer reagierte darauf, indem er Sicherungen zum Unterbrechen der Hupe ausbaute und Relais vom Kofferraum abklemmen musste. Irgendwann war es der Hartnäckigkeit des Käufers zu verdanken, dass er den sogenannten Valet-Code erriet. In über 4.
500 Versuchen knackte er diesen digitalen Schutz und gewann so die Kontrolle über das Fahrzeug zurück. Mehr noch: Über das integrierte Navigationssystem fand er die Wohnadresse des ehemaligen Besitzers heraus und konnte durch weitere Recherchen Namen und Telefonnummern beider Wohnsitze ermitteln. Mit einer einfachen Nachricht über eine anonyme Telefonnummer forderte er den Vorbesitzer schließlich zur Unterlassung auf. Kurz darauf gab der Ex-Besitzer die Kontrolle frei und der Fahrzeugbrief für das Auto traf beim Käufer ein. Dieser Fall offenbart eine gravierende Sicherheitslücke im Prozess der Fahrzeugübergabe bei Tesla, die viele künftige Besitzer gebrauchten Teslas beachten sollten.
Im Idealfall müsste der Vorbesitzer vor Übergabe einen vollständigen Werksreset durchführen, alle digitalen Verbindungen trennen und den Besitz offiziell über das Tesla-Konto übertragen, um solche Probleme zu vermeiden. Doch nicht nur bei Tesla, sondern generell bei vernetzten Fahrzeugen wächst der Bedarf an klaren Regeln und sicheren Abläufen beim Besitzwechsel. Die Intelligenz der vernetzten Autos macht viele Komfortfunktionen erst möglich, sorgt aber auch für eine „digitale Abhängigkeit“ zwischen Fahrzeug und Vorbesitzer. Nur wenn die Hersteller und Käufer hier gut zusammenarbeiten, kann der neue Eigentümer die volle Kontrolle ohne unliebsame Überraschungen erhalten. Neben Sicherheitsaspekten rückt in diesem Zusammenhang auch der Wertverlust von Elektrofahrzeugen in den Fokus.
Gebrauchte Tesla-Modelle, insbesondere das Model S, erleben einen deutlichen Wertverlust von bis zu 40 Prozent in den ersten drei Jahren. Ursachen dafür sind vor allem neue Modellgenerationen und regelmäßige Preissenkungen durch den Hersteller. Trotz dieser Wertverluste bleiben gebrauchte Teslas eine attraktive Option für den Einstieg in die Elektromobilität – sofern der Kauf korrekt abgewickelt wird. Die Community reagierte auf den Vorfall mit Sorge und Überraschung. Viele Nutzer wiesen darauf hin, dass technisch zwar vieles möglich sei, aber eine solche unautorisierte Fernsteuerung eines Fahrzeuges erhebliche rechtliche und ethische Probleme aufwerfe.
In Extremfällen könnte man von einem „digitalen Autodiebstahl“ oder einer Form des „Cyber-Carjackings“ sprechen. Wie kann man sich als Käufer schützen und vorbereitet sein? Zunächst empfiehlt es sich, vor dem Kauf eines gebrauchten Tesla den Vorbesitzer zu bitten, das Fahrzeug komplett aus seinem Tesla-Konto zu entfernen und einen Factory-Reset durchzuführen. Dokumente wie Kaufvertrag, Zulassung und Fahrzeugbrief gehören geprüft und digital übertragen. Tesla selbst bietet die Möglichkeit, die Übertragung offiziell über die App durchzuführen, was im besten Fall innerhalb weniger Tage abgeschlossen ist. Darüber hinaus sollte man bei Anzeichen von Problemen wie unerwarteter Fahrzeugsteuerung, unerklärlichen Zustandänderungen oder Batterieverlust umgehend Tesla-Support kontaktieren und notfalls den Vorgang rechtlich prüfen lassen.
Die Polizei kann bei Verdacht auf kriminelle Handlungen oder Belästigungen eingeschaltet werden. Die Geschichte von Vladdroid zeigt eindrücklich, wie wichtig es ist, digitale Kontrolle und Eigentumsrechte beim Kauf vernetzter Autos konsequent zu regeln. Sie ist ein Weckruf für Käufer, Hersteller und Gesetzgeber, klare Standards und sichere Übergabeprozesse zu sichern. Solange die Brücke zwischen Technologie und Recht nicht stabil genug ist, bleiben solche Fälle potenzielle Stolpersteine. Nutzer, die bereits Erfahrung mit dem Transfer gebrauchter Tesla-Modelle gemacht haben, berichten von unterschiedlichen Prozessen.
Während einige den reibungslosen und schnellen Transfer betonen, kritisieren andere den Bedarf umfangreicher Papier-Dokumentation und die Verzögerungen. Diese Herausforderungen zeigen, dass der Wandel von klassischen Fahrzeugen zu softwaregesteuerten Elektroautos nicht nur technische, sondern auch organisatorische Veränderungen mit sich bringt. Insgesamt verdeutlicht der Fall, dass Tesla-Fahrzeuge trotz ihres technischen Fortschritts und hoher Sicherheitsstandards nicht immun gegen menschliche Fehler und Versäumnisse sind. Eigentümer müssen daher wachsam sein und alle Schritte vor, während und nach dem Kauf genau kontrollieren. Internationale Trends legen zudem nahe, dass die Rechte von Käufern stärker geschützt werden müssen.
Einige Länder und Regionen arbeiten an Gesetzen, die digitale Zugriffsrechte an Eigentumsübergaben koppeln, damit der Vorbesitzer nach vollständiger Eigentumsübertragung keine Kontrolle mehr hat. Tesla und andere Hersteller sind gut beraten, solche Prozesse transparent und kundenfreundlich zu gestalten, um Vertrauen zu schaffen und zukünftige Probleme zu vermeiden. Die Vorteile der Elektromobilität und vernetzter Autos sind immens – sie reichen von erhöhter Bedienerfreundlichkeit bis zu smarter Vernetzung. Doch der Umgang mit sensiblen Kundendaten, Fernzugriffsfunktionen und umfassenden Benutzerrechten muss ethisch und rechtlich sauber geregelt sein. Nur so gelingt der digitale Fortschritt ohne Rückschläge.
Für Elektroautointeressierte lohnt sich daher eine gründliche Recherche vor dem Kauf. Man sollte nicht nur das Fahrzeug technisch bewerten, sondern auch den Übertragungsprozess genau kennenlernen. Nutzen Sie die Möglichkeiten, sich bei Markenforen, Communitys und bei Tesla direkt zu informieren. Professionelle Beratung oder Begleitung durch Fachleute kann ebenfalls helfen, böse Überraschungen zu verhindern. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Besitz eines Tesla oder eines anderen vernetzten Elektroautos eine besondere Verantwortung mit sich bringt – vor allem beim Verkauf oder Kauf eines Gebrauchtwagens.
Digitale Schlüssel sind mächtig, auf beiden Seiten. Mit sorgfältiger Vorbereitung, klaren Vereinbarungen und der richtigen Unterstützung lässt sich die Zukunft der Mobilität sicher und komfortabel gestalten. Die Geschichte eines ferngesteuerten Tesla sollte daher als mahnendes Beispiel verstanden werden, nicht als Ausnahme, und alle Beteiligten beim Übergang wachsam machen.