Mit dem fortschreitenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmen und Behörden wächst auch das Bewusstsein für potenzielle Risiken und Haftungsfragen, die durch fehlerhafte KI-Ergebnisse entstehen können. Während KI-Systeme zunehmend in Entscheidungsprozesse eingebunden werden, von automatisierten Chatbots über Kreditwürdigkeitsprüfungen bis hin zu Lieferkettenoptimierungen, nehmen die Sorgen vor Fehlfunktionen und daraus resultierenden wirtschaftlichen Schäden zu. Dieses neue Risiko hat den Versicherungsmarkt dazu veranlasst, spezielle Policen zu entwickeln, die Unternehmen gegen Haftungsansprüche schützen sollen, die durch mangelhafte Leistungen der künstlichen Intelligenz verursacht werden. Die Nachfrage nach sogenannten AI-Fehler-Versicherungen steigt rapide, begleitet von einer wachsenden Produktvielfalt und innovativen Lösungsansätzen in der Branche.Das Wachstum von AI-Technologien in Branchen aller Art ist unaufhaltsam.
Unternehmen nutzen die Vorteile der automatisierten Datenverarbeitung, um Prozesse zu beschleunigen, Kosten zu senken und Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Doch trotz beeindruckender Fortschritte bleiben KI-Systeme anfällig für Probleme wie algorithmische Verzerrungen, Datenschutzverletzungen, Fehlinformationen oder sogenannte „Halluzinationen“, bei denen die KI falsche oder erfundene Inhalte generiert. Solche Fehler können unerwartete Folgen haben, etwa finanzielle Verluste, Reputationsschäden oder sogar rechtliche Konsequenzen. Genau hier setzen die neuen Versicherungslösungen an, indem sie eine Absicherung gegen die Folgen solcher Fehlfunktionen bieten.Eine aktuelle Umfrage von GlobalData unter Führungskräften verschiedener Unternehmen hat gezeigt, dass neben Cyberversicherung und Krypto-Absicherung auch der Versicherungsschutz gegen fehlerhafte AI-Outputs hohe Priorität besitzt.
Rund 40 Prozent der Befragten zeigten Interesse an Policen, die Unternehmen vor Risiken durch kaleidoskopartige Fehlfunktionen von KI-Systemen bewahren könnten. Diese Zahl deutet darauf hin, dass viele Unternehmen den Ernst der Lage erkannt haben und proaktiv nach Schutzmaßnahmen suchen, während sie sich weiter in die digitale Transformation begeben.Die Entwicklung von Versicherungsprodukten für KI-bezogene Risiken steckt zwar noch in den Kinderschuhen, doch erste Anbieter haben bereits entsprechende Policen auf den Markt gebracht. Ein prominentes Beispiel ist der Londoner Versicherungsmarkt Lloyd's of London, der in Zusammenarbeit mit dem Startup Armilla eine spezielle Police anbietet, die Schäden abdeckt, welche durch Fehler von AI-Chatbots entstehen. Diese Versicherung greift vor allem dann, wenn die KI-basierte Anwendung unter den ursprünglich gesetzten Erwartungen bleibt und dadurch Dritte oder Kunden Schaden erleiden.
Dabei ist entscheidend, dass nicht jede Fehlfunktion automatisch zu einem Entschädigungsfall führt, sondern eine unterdurchschnittliche Leistung nachgewiesen werden muss.Die Notwendigkeit für solche Absicherungen wird durch verschiedene jüngere Vorfälle in der Praxis deutlich. So wurde Anfang 2025 bekannt, dass Virgin Money sich öffentlich entschuldigen musste, nachdem ein KI-Chatbot unpassend auf Kundenanfragen reagiert hatte und Kunden sogar im Umgang mit dem firmeneigenen Markennamen zurechtgewiesen wurden. Ein weiteres Beispiel ist ein Gerichtsurteil gegen Air Canada aus dem Jahr 2024, das das Unternehmen verpflichtete, einen versehentlich gewährten Rabatt zu erfüllen und darüber hinaus die Anwaltskosten eines Klägers zu übernehmen, weil der Chatbot der Fluggesellschaft die Konditionen falsch kommuniziert hatte. Auch der internationale Paketdienstleister DPD sah sich gezwungen, einen Teil seiner KI-basierten Kundenkommunikation auszusetzen, nachdem der Bot Kunden beleidigend kommentiert hatte.
Solche Ereignisse unterstreichen das Risiko für Unternehmen und machen Versicherungen gegen KI-Fehler umso relevanter.Neben den rechtlichen und finanziellen Risiken müssen Unternehmen auch den immateriellen Schaden durch negative Berichterstattung oder Vertrauensverluste beachten, die durch fehlerhafte KI-Systeme ausgelöst werden können. Die Folgen können Kundenabwanderungen, sinkende Aktienkurse oder verschlechterte Geschäftsbeziehungen sein. Hier hilft eine KI-Fehler-Versicherung nicht nur, finanzielle Risiken zu mindern, sondern gibt den Unternehmen auch die nötige Sicherheit, um KI-Technologien zu nutzen und weiter auszubauen.Mit dem wachsenden Angebot und der steigenden Nachfrage entstehen auch neue Herausforderungen für Versicherer.
Die Einschätzung des Risikos von KI-Fehlern ist komplex, da viele Faktoren wie Einsatzgebiet, Systemarchitektur, Datenqualität und menschliche Überwachung eine Rolle spielen. Versicherer müssen neue Methoden entwickeln, um die Risiken zu bewerten und passende Prämien zu kalkulieren. Ebenso rückt die Zusammenarbeit zwischen Versicherungsexperten, KI-Entwicklern und Juristen in den Vordergrund, um Produktbedingungen und Haftungsfragen klar zu definieren.Da viele Unternehmen die Vorteile von KI trotz Risiken nicht missen möchten, steigt der Bedarf an zuverlässigen Absicherungen kontinuierlich weiter. Versicherungen gegen Fehler von Künstlicher Intelligenz sind somit ein wachsender Markt, der in den kommenden Jahren voraussichtlich stark an Bedeutung gewinnen wird.
Für Unternehmen wird es immer wichtiger, diese neuen Policen in ihre Risikomanagementstrategien zu integrieren, um sicher durch das Zeitalter der Automatisierung und Digitalisierung zu navigieren.Die Digitalisierung schreitet voran, und mit ihr die Rolle der Künstlichen Intelligenz in unserem Alltag und der Wirtschaft. Auch wenn KI-Systeme heute schon viele Aufgaben übernehmen können, sind sie nicht frei von Fehlern, die für Unternehmen kostspielig werden können. Versicherungen, die speziell auf diese neuen Risiken zugeschnitten sind, bieten Schutz und Sicherheit. Sie ermöglichen es Unternehmen, mutig in die Zukunft zu blicken und die Chancen der KI-Technologie zu nutzen, ohne die potenziellen Gefahren aus den Augen zu verlieren.
Insgesamt zeigt sich, dass die Entwicklung von AI-Fehler-Versicherungen eine wichtige Antwort auf die wachsende Komplexität digitaler Risiken ist. Durch innovative Produkte wie die Policen von Lloyd's oder zukünftige Angebote anderer Versicherer können Unternehmen besser auf die Herausforderungen reagieren, die durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz entstehen. Der Markt für diese Absicherungen wird sich in den nächsten Jahren weiter dynamisch entwickeln und Experten gehen davon aus, dass die Nachfrage exponentiell steigen wird. Unternehmen, die heute frühzeitig entsprechende Versicherungen abschließen, können sich Wettbewerbsvorteile sichern und Risiken effektiv minimieren.