Im Juni 2025 sorgte ein öffentlich ausgetragener Konflikt zwischen Tesla-CEO Elon Musk und dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump für heftige Turbulenzen an den Finanzmärkten. Die Tesla-Aktien erlebten einen tiefen Einbruch von 14,2 Prozent an nur einem Handelstag. Dieser dramatische Rückgang führte zu einem Verlust von etwa 152 Milliarden US-Dollar am Unternehmenswert und reduzierte den Gesamtwert von Tesla auf ca. 900 Milliarden Dollar. Gleichzeitig verlor Musk als Milliardär rund 8,73 Milliarden Dollar seines Vermögens, was die Schwere und Relevanz des Konflikts eindrucksvoll unterstreicht.
Die öffentliche Auseinandersetzung zwischen Musk und Trump entwickelte sich schnell zu einem bitteren Schlagabtausch vor den Augen der Medien und Investoren weltweit. Ausgangspunkt des Zwists war eine Kombination aus politischen Differenzen und strategischen Interessenkonflikten. Trump drohte auf seiner Plattform Truth Social öffentlich damit, die staatlichen Subventionen und Verträge, von denen Tesla und auch Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX erheblich profitieren, zu kürzen oder gar ganz zu streichen. Im Gegenzug reagierte Musk scharf, indem er sogar damit drohte, wichtige SpaceX-Raumschiffe, auf die die NASA für Transportmissionen angewiesen ist, außer Betrieb zu nehmen. Zudem forderte Musk die Amtsenthebung Trumps, kritisierte dessen Wirtschaftspolitik, insbesondere die verhängten Zölle, und brachte brisante Anschuldigungen hinsichtlich Trumps Verbindungen zu Jeffrey Epstein ins Spiel.
In den Stunden nach Ausbruch des Streits beruhigte Musk zwar die Lage etwas, indem er erklärte, dass SpaceX die Raumschiffe nicht außer Betrieb nehmen werde, dennoch nahmen die Marktreaktionen erheblichen Schaden. Tesla steckt seit längerem in einer herausfordernden Phase: Die weltweiten Verkaufszahlen stagnieren oder gehen zurück, was zum Teil auf eine wachsende Abneigung vieler Käufer gegenüber Musk selbst zurückzuführen ist, der mit kontroversen politischen Ansichten und öffentlichen Äußerungen polarisiert. Dies verschärft die Belastungen auf den Aktienkurs zusätzlich. Zusätzlich zu den internen Herausforderungen sieht sich Tesla mit der Gefahr konfrontiert, staatliche Förderungen und Aufträge zu verlieren, die bislang zu den wichtigen Stützpfeilern des Geschäftsmodells zählen. Es wird befürchtet, dass Trumps Drohungen im Rahmen des politischen Machtkampfs zu konkreten Nachteilen für Teslas operative Geschäfte führen könnten.
Die sentimentale Stimmung der Investoren wurde durch die öffentliche Schlammschlacht massiv negativ beeinflusst, was sich unmittelbar auf den Aktienkurs auswirkte. Die Entstehung des Konflikts lässt sich auch auf die wirtschaftspolitischen Entwicklungen in den USA zurückführen. Musk hatte sich gegen ein neues Steuergesetz der Trump-Administration positioniert, das unter anderem die Abschaffung von Steuergutschriften für Elektrofahrzeuge vorsah. Dieses Gesetz würde Anlegern und Unternehmen erhebliche steuerliche Vorteile entziehen und eine Mehrbelastung in Billionenhöhe für die US-Bundesfinanzen bedeuten. Musk war stinksauer über die zunehmende Distanz, die sich zwischen ihm und den Machtzentren der Administration auftat – insbesondere weil der Wunschkandidat Musks für die Leitung der NASA-Nominierung plötzlich aus dem Rennen genommen wurde.
Die betreffende politische und wirtschaftliche Gemengelage sorgte dafür, dass der Konflikt von einem rein persönlichen Streit zu einem systemweit relevanten Ereignis wurde, das weit über den US-Markt hinaus Beachtung fand. Tesla galt ohnehin als eines der Unternehmen, das besonders auf stabile politische Rahmenbedingungen und Subventionen angewiesen ist, um innovative Projekte wie selbstfahrende Robotaxis voranzutreiben – ein Zukunftsprodukt, das in Austin präsentiert werden soll, aber auf regulatorische Genehmigungen angewiesen ist, um marktreif zu werden. Neben Tesla war auch die Muttergesellschaft von Trumps Truth Social, das Trump Media & Technology Group, von Kursverlusten betroffen. Hier gingen die Aktien um acht Prozent zurück, während die von Trump unterstützte Meme-Kryptowährung $Trump sogar einen Kursverlust von zwölf Prozent verzeichnete. Dieses gegenseitige Abrutschen an den Märkten illustriert, wie sehr sich politische Auseinandersetzungen unmittelbar und deutlich auf wirtschaftliche Bewertungen auswirken können.
Die Tesla-Aktie hat sich mittlerweile etwas erholt, doch die Unsicherheit um die politischen Rahmenbedingungen und die weitere Geschäftsstrategie von Musk bleiben bestehen. Investoren beobachten mit Spannung, wie sich der Konflikt weiterentwickelt und ob es zu einer möglichen Annäherung zwischen Musk und Trump kommen wird oder ob die Eskalation fortbesteht. Die nächsten Wochen sind entscheidend, da Tesla parallel dazu am Fortschritt seines Robotaxi-Projekts arbeitet und gleichzeitig staatliche Fördermittel für Elektrofahrzeuge in den USA schwinden könnten. Dieser Machtkampf zwischen zwei der einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt spiegelt den schwierigen Balanceakt wider, den innovative Unternehmen in einem zunehmend politisierten wirtschaftlichen Umfeld vollführen müssen. Gerade Konzerne, die stark auf staatliche Förderungen angewiesen sind, geraten ins Visier politischer Machtspiele, die kurzfristig dramatische Auswirkungen auf den Unternehmenswert haben können.
Für Musk und Tesla ist es nun entscheidend, diese Krise zu meistern, um den langfristigen Erfolg des Unternehmens zu sichern und das Vertrauen der Anleger wiederherzustellen. Die Hintergründe dieses Konflikts zeigen exemplarisch, wie verflochten Politik, persönliche Machtinteressen und wirtschaftliche Dynamiken in der heutigen Zeit sind. Während Tesla seine Innovationskraft weiter ausbaut und eine nachhaltige Mobilitätswende vorantreibt, bleibt die politische Landschaft ein Faktor, der den unternehmerischen Erfolg maßgeblich beeinflussen kann. Für die Zukunft wird es von großer Bedeutung sein, solche Konflikte zu entschärfen, um stabile Geschäftsbedingungen zu gewährleisten und die Vorteile neuer Technologien voll auszuschöpfen.