Hongkong lanciert neue ETFs – Festlandchinesische Investoren bleiben außen vor In einem bemerkenswerten Schritt hat Hongkong die Einführung seiner ersten Exchange-Traded Funds (ETFs), die die Performance von Bitcoin und Ethereum verfolgen, angekündigt. Doch diese spannende Entwicklung kommt mit einer Einschränkung: Investoren vom chinesischen Festland werden wahrscheinlich keinen Zugang zu diesen Produkten haben. Die strengen regulatorischen Beschränkungen der Volksrepublik machen eine Teilnahme unmöglich. Ein Analyst von Bloomberg prognostiziert aufgrund dieser Einschränkungen ein verhältnismäßig bescheidenes Anlagevolumen von nur einer Milliarde US-Dollar in den ersten Jahren. Die Entscheidung, diese ETFs aufzulegen, wurde erst vor kurzem von den Hongkonger Regulierungsbehörden genehmigt, was den Weg für frische Investitionen in diese digitalen Währungen ebnete.
Zu den Emittenten gehören namhafte Anbieter wie ChinaAMC, Harvest Global und Bosera International. Überraschenderweise erfolgte die Bestätigung dieser Genehmigung direkt durch die Emittenten und nicht durch die Securities and Futures Commission (SFC), die Hauptaufsichtsbehörde für Wertpapiere in Hongkong, die dazu noch keine Stellungnahme abgegeben hat. Trotz der generellen Euphorie, die die Zulassung solcher Produkte gewöhnlich begleitet, dämpft das Fehlen der Investoren aus dem chinesischen Festland die Erwartungen erheblich. China hatte bereits im Jahr 2021 strenge Maßnahmen gegen den Handel und das Mining von Kryptowährungen ergriffen, inklusive eines vollständigen Verbots dieser Aktivitäten. Bloomberg-Analysten Eric Balchunas und Rebecca Sin haben daraufhin ihre Prognosen für das mögliche Volumen der verwalteten Vermögenswerte dieser ETFs von einer anfänglichen Schätzung von 25 Milliarden US-Dollar auf lediglich eine Milliarde US-Dollar für die ersten zwei Jahre zurückgeschraubt.
Sie führen das auf das bestehende Verbot von virtuellen Vermögensanlagen in China zurück, welches festlandchinesischen Investoren die Teilnahme untersagt. Balchunas betrachtet dennoch die Prognose von einer Milliarde US-Dollar als robust. Er merkt jedoch an, dass diese Zahl erheblich unter den ursprünglich spekulierten 25 Milliarden US-Dollar liegt. Der Erfolg hängt stark von Verbesserungen in der Infrastruktur ab. Trotz der Beschränkungen für Investoren aus dem chinesischen Festland gibt es alternative Investitionsoptionen, die allerdings einer strengen regulatorischen Prüfung unterliegen könnten.
Interessanterweise betrachten Bitcoin-Enthusiasten die Genehmigung der Hongkonger ETFs als einen potenziell großen Treiber für steigende Preise. Die US-ETFs für Bitcoin haben kurz nach ihrer Einführung beachtliche Kapitalzuflüsse erlebt, auch wenn der Markt für ETFs in Hongkong kleiner ist und dieses neue Produkt vermutlich keinen massiven Einfluss haben wird. Für institutionelle Investoren könnten die Hongkonger ETFs durch verlängerte Handelszeiten neben dem US-Markt attraktiv werden. Dennoch zeigt sich, dass die institutionelle Beteiligung an Bitcoin-ETFs relativ gering ist, was aus den Einreichungen bei der SEC (Securities and Exchange Commission) hervorgeht. Die Einführung dieser ETFs in Hongkong stellt zweifellos einen wichtigen Schritt dar und unterstreicht die wachsende Akzeptanz von Kryptowährungen in regulierten Finanzprodukten.
Allerdings bleibt das volle Potenzial dieser Entwicklung aufgrund regulatorischer Hindernisse und Beschränkungen möglicherweise unerschlossen, insbesondere für die interessierten Anleger aus dem chinesischen Festland.