Der Haushaltsvorschlag von Präsident Donald Trump für das Jahr 2026, auch bekannt als „One, Big, Beautiful Bill“, stellt einen umfassenden Plan zur Neugestaltung der Bundesausgaben und der Steuerpolitik in den Vereinigten Staaten dar. Dieser Vorschlag hat bereits das Repräsentantenhaus passiert und sorgt sowohl innerhalb der USA als auch international für heftige Diskussionen. Obwohl das direkte Steuerrecht in Deutschland davon nicht unmittelbar betroffen ist, hat die amerikanische Steuerpolitik auch hierzulande Folgen, da viele deutsche Unternehmen in den USA operieren und wirtschaftliche Verflechtungen stark sind. Daher ist es sinnvoll, die wichtigsten Aspekte von Trumps Plan zu verstehen und einzuordnen. Im Zentrum stehen besonders tiefgreifende Änderungen bei den Steuern und Ausgaben, die zum Ziel haben, wirtschaftliches Wachstum anzukurbeln, jedoch zugleich zu deutlichen Einschnitten in staatlichen Förderprogrammen führen.
Der Kern des Vorschlags beinhaltet massive Einsparungen bei den Bundesausgaben in Höhe von etwa 163 Milliarden US-Dollar. Dabei sind vor allem Nicht-Verteidigungsausgaben betroffen. Die Verteidigungsausgaben bleiben weitestgehend unangetastet, was die Prioritätensetzung der Regierung unterstreicht. Gleichzeitig soll eine neue Runde an Steueränderungen die 2017 eingeführten Steuerkürzungen dauerhafter gestalten und sogar erweitern. Diese Änderungen sind besonders für Steuerzahler interessant, weil sie unmittelbare Auswirkungen auf Einkommensteuer, Familienförderungen und Unternehmenssteuern haben.
Eine der zentralen Maßnahmen des Plans ist die dauerhafte Verlängerung der 2017er Steuerreform, die oft als Tax Cuts and Jobs Act (TCJA) bezeichnet wird. Diese Regelung hatte seinerzeit die meisten individuellen Einkommenssteuersätze gesenkt, den Standardabzug fast verdoppelt und Kindergeldzahlungen ausgeweitet. Ursprünglich waren diese Vergünstigungen so konzipiert, dass sie bis Ende 2025 gelten sollten. Durch die Verlängerung werden diese niedrigeren Steuersätze und erweiterten Abzüge dauerhaft, was zwar auf den ersten Blick für Steuerzahler positiv erscheint, langfristig jedoch die Staatsverschuldung erheblich erhöhen dürfte. Besonders die mittleren Einkommensgruppen profitieren von dieser Maßnahme, da sie etwa weiterhin von günstigen Steuerklassen profitieren und keine strengeren Kürzungen bei Hypothekenzins- oder staatlichen Steuerabzügen zu befürchten haben.
Auf der anderen Seite stellen die Vorschläge für hohe Einkommen und Unternehmen besonders attraktive Anreize bereit. Das Spitzeneinkommen soll auch weiterhin mit einem Steuersatz von 37 Prozent besteuert werden, anstatt wie bisher geplant auf 39,6 Prozent anzuheben. Zudem wird die Erbschaftssteuerbefreiung dauerhaft auf das Doppelte des bisherigen Niveaus erhöht, was vor allem wohlhabende Familien entlastet. Für Unternehmen wird der 20-prozentige Abzug auf durchlaufende Einkünfte aus LLCs und S-Corps dauerhaft verankert, was vielen kleinen und mittelgroßen Unternehmen erhebliche steuerliche Vorteile verschaffen könnte. Besonders bemerkenswert ist auch die Regelung, die Steuern auf Trinkgelder, Überstunden und Sozialversicherungsleistungen abschaffen will.
Gerade Sozialversicherungsleistungen stellen für viele Menschen eine wichtige Einkommensquelle im Alter dar, und deren steuerliche Befreiung wäre eine bedeutende Entlastung für Rentner. Diese Maßnahmen sollen insgesamt die Belastung der Bürger in den USA deutlich reduzieren, wobei die genaue Umsetzung und die Auswirkungen je nach individueller Einkommenssituation variieren können. Allerdings gehen diese Steuererleichterungen mit konsequenten Sparmaßnahmen bei Bundesprogrammen einher. Sozialprogramme, Bildungsbudgets und Förderungen für weniger privilegierte Gruppen werden wesentlich gekürzt. Kritiker argumentieren, dass dies die soziale Ungleichheit verschärfen und die finanzielle Belastung für mittlere und untere Einkommensschichten in anderen Bereichen erhöhen könnte.
Befürworter hingegen betonen, dass die Verschlankung der Staatsausgaben notwendig sei, um die Staatsverschuldung zu bändigen und langfristig wirtschaftliches Wachstum zu fördern. International betrachtet könnten die Auswirkungen auf deutsche Steuerzahler vor allem durch wirtschaftliche Verflechtungen relevant werden. Deutsche Unternehmen mit Standort in den USA könnten von den unternehmensfreundlichen Steuerregelungen profitieren, wenn sie etwa durch den 20-prozentigen Abzug für LLCs und S-Corps ihre Belastung senken. Gleichzeitig könnten deutsche Produkte durch veränderte Handels- und Wirtschaftspolitiken der US-Regierung beeinflusst werden, die im Bundeshaushalt ebenfalls einen Platz haben. Auch die Steuerpolitik kann in internationalen Verhandlungen eine Rolle spielen, wenn es um Doppelbesteuerungsabkommen oder Investitionsbedingungen geht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Trumps Haushaltsvorschlag für das Jahr 2026 eine Kombination aus umfassenden Steuererleichterungen und erheblichen Ausgabenkürzungen darstellt. Die zentrale Botschaft ist eine Verringerung der Steuerlast für breite Teile der Bevölkerung und Unternehmen, verbunden mit einem schlankeren Staat. Für Steuerzahler in Deutschland bedeutet dies vor allem eines: Es lohnt sich, die Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen, um mögliche indirekte Konsequenzen für wirtschaftliche Aktivitäten und grenzüberschreitende Investitionen frühzeitig einschätzen zu können. Dass Steuerpolitik und Bundeshaushalt in den Vereinigten Staaten auch globalen Einfluss haben, zeigt die Bedeutung, die solche Vorschläge über nationale Grenzen hinweg entfalten können.