Der Arbeitsmarkt für DevOps-Experten präsentiert sich im ersten Halbjahr 2025 bemerkenswert lebendig und wandelt sich zunehmend in Richtung spezialisierter Rollen. DevOps hat sich längst von einem generischen Begriff für eine Brücke zwischen Entwicklung und Betrieb wegbewegt. Heute dominieren differenzierte Positionen wie Site Reliability Engineer (SRE), Platform Engineer und klassische DevOps-Engineers die Stellenangebote, was die zunehmende Reife und Komplexität der Infrastrukturrollen widerspiegelt. Die Analyse von über 400 Stellenanzeigen aus dem ersten Halbjahr zeigt, dass der Großteil der offenen Positionen aus den Bereichen DevOps Engineering, SRE und Plattform Engineering stammen. Mit über 70 Prozent des gesamten Stellenangebots in diesen drei Kategorien ist die klare Nachfrage nach Experten, die jeweils tiefgreifende Fachkenntnisse mitbringen, eindeutig ersichtlich.
Die traditionelle DevOps-Rolle bleibt dabei weiterhin die meistgesuchte, doch die Spezialisierung wächst sichtbar. Ein wesentlicher Faktor, der den Markt prägt, ist die starke Ausrichtung auf bestimmte Technologien. AWS hat sich mit dominanten Erwähnungen als führende Cloud-Plattform etabliert und ist damit die erste Wahl für die meisten Arbeitgeber. Der parallele Vormarsch von Kubernetes als zentrale Container-Orchestrierungslösung macht deutlich, wie stark Containerisierung mittlerweile in der Infrastruktur verwurzelt ist. Mit Terraform hat sich zudem ein Infrastruktur-als-Code-Tool als Quasi-Standard durchgesetzt, das mit seiner Flexibilität und Automatisierungsmöglichkeiten bei den Arbeitgebern hoch im Kurs steht.
Auch bei den Programmiersprachen zeigt sich eine deutliche Präferenz. Python führt die Liste mit Abstand an und wird als „Must-Know“ für viele DevOps-Positionen genannt. Die Sprache punktet durch ihre Vielseitigkeit und breite Unterstützung in Cloud- und Automatisierungsszenarien. Für Fachkräfte bedeutet dies, gezielt Kenntnisse in Python zu vertiefen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Gehaltsentwicklung spiegelt die hohe Nachfrage und Bedeutung der DevOps-Fachkräfte wider.
Mit einem Mediangehalt von 185.000 US-Dollar und einem Durchschnitt von knapp 191.000 US-Dollar liegen die Vergütungen im oberen Segment der IT-Branche. Diese Werte basieren allerdings auf etwa 20 Prozent der Stellenanzeigen, die Gehaltsangaben offenlegten, weshalb es regional und erfahrungsbedingt zu Schwankungen kommen kann. Dennoch verdeutlicht die Höhe der Entlohnung die anhaltende Wertschätzung für Experten in diesem Bereich und den starken Wettbewerb um Talente.
Ein weiterer prägender Trend ist die zunehmende Flexibilisierung der Arbeitsorte. Der Anteil an Remote-Stellen macht mittlerweile über drei Viertel aller Angebote aus. Besonders hervorzuheben ist, dass fast die Hälfte aller Positionen komplett remote ausgeübt werden können. Dies unterstreicht einen fundamentalen Wandel, bei dem ein stationärer Büroarbeitsplatz häufig nicht mehr zwingend erforderlich ist – eine Entwicklung, die allgemein in der Technikbranche zu beobachten ist, aber insbesondere im DevOps-Umfeld stark vorangetrieben wird. Neben den Vollzeit-Remote-Stellen sind auch geografisch eingeschränkte Remote-Arbeitsplätze ein gängiges Modell.
Diese orientieren sich meist an nationalen oder regionalen Grenzen, etwa in den USA oder der EU, um regulatorische und organisatorische Anforderungen zu erfüllen. Hybrid-Modelle mit mehreren Tagen pro Woche im Büro setzten sich langsam durch, bleiben aber im Vergleich zu komplett remote arbeitenden Stellen in der Minderheit. Vollzeit-Standortpräsenz ist dagegen nur noch in einem kleinen Bruchteil der Jobs erforderlich. Geografisch zeigt sich eine breite Aufstellung der Stellenausschreibungen. Während San Francisco weiterhin mit einer signifikanten Anzahl an Stellenangeboten eine führende Rolle als physischer Standort innehat, stehen Remote-Angebote inzwischen mit deutlichem Abstand an der Spitze.
Die traditionelle Bedeutung von Tech-Hubs hat sich also verschoben, wodurch mehr Bewerbern der Zugang zu attraktiven Jobs ermöglicht wird. Auch europäische Metropolen wie London, Paris und Berlin verzeichnen eine wachsende Nachfrage nach DevOps-Talenten. Der Jahresverlauf der Ausschreibungen spiegelt typische Unternehmenszyklen wider. Ein klarer Höhepunkt war der Februar mit beinahe der Hälfte aller Stellenanzeigen im betrachteten Zeitraum. Dieses Muster steht im Zusammenhang mit Quartals- und Jahresanfangsbudgets, die vor allem im ersten Quartal ausgeschöpft werden.
Anschließend stabilisiert sich das Angebot und sinkt im Frühling und Frühsommer deutlich ab, was potenzielle Jobsuchende bei ihrer zeitlichen Planung berücksichtigen sollten. All diese Faktoren zusammengenommen zeichnen ein Bild von einem Arbeitsmarkt, der einerseits hochdynamisch und vielfältig ist, andererseits aber klare Schwerpunkte bei Spezialisierung und technologischem Know-how setzt. Wer auf dem DevOps-Arbeitsmarkt von 2025 erfolgreich sein will, sollte daher seine Fähigkeiten neben einer soliden Basis in Infrastruktur und Entwicklung vor allem in Richtung Platform Engineering und SRE vertiefen. Der Umgang mit AWS, Kubernetes und Terraform gehört zur unverzichtbaren Grundausstattung, während Programmierkenntnisse in Python zunehmend zum Standard werden. Die überwiegende Bereitschaft zur Remote-Arbeit stellt für viele Experten eine Chance dar, die geografische Mobilität zu erhöhen und trotzdem an anspruchsvollen Projekten mitzuwirken.
Arbeitgeber profitieren gleichzeitig von einem erweiterten Kandidatenpool, der Talente weltweit zugänglich macht. Für Unternehmen ist es entscheidend, diesen Wandel aktiv mitzugestalten, indem sie attraktive, flexible Arbeitsmodelle anbieten und spezialisierte Stellen klar kommunizieren. Eine gezielte Ansprache der Top-Kandidaten sowie die Integration von Remote-Arbeitskultur und modernen Technologien sind Schlüsselkomponenten, um im Wettbewerb um qualifizierte DevOps-Profis erfolgreich zu sein. Insgesamt lässt sich festhalten, dass das erste Halbjahr 2025 den DevOps-Arbeitsmarkt als einen der spannendsten und herausforderndsten Bereiche in der IT-Branche präsentiert. Der Trend hin zu spezialisierten Rollen, technologischer Standardisierung und Flexibilisierung der Arbeitsmodelle schafft sowohl für Fachkräfte als auch für Unternehmen vielfältige Chancen und neue Anforderungen.
Wer diese Entwicklungen aktiv begleitet und für sich nutzt, positioniert sich bestens für den weiteren Karriereweg in diesem zukunftsträchtigen Segment.