Der Universal ATA Treiber für Windows NT 3.51 bis 7 sowie ReactOS ist eine leistungsfähige Lösung, die speziell dafür entwickelt wurde, eine breite Palette von ATA/ATAPI-kompatiblen Speichergeräten optimal zu unterstützen. Das Besondere an diesem Treiber ist seine außergewöhnliche Kompatibilität mit zahlreichen IDE-Controllern und modernen Speichertechnologien wie PATA (Parallel ATA), SATA (Serial ATA) sowie AHCI (Advanced Host Controller Interface). Gerade für ältere Betriebssysteme wie Windows NT 3.51 oder Windows 2000, bei denen die Treiberunterstützung für moderne Hardware häufig eingeschränkt oder nicht vorhanden ist, stellt der Universal ATA Treiber eine wertvolle Alternative dar.
Er ermöglicht nicht nur den Betrieb neuerer Festplatten und SSDs, sondern hebt auch die Performance durch die Unterstützung von DMA beziehungsweise UltraDMA Modi deutlich an. Die Motivation zur Entwicklung dieses universellen Treibers entstand aus der Herausforderung, veraltete Betriebssysteme mit moderner Hardware kompatibel zu machen. Oft liefern Hersteller keine passenden Treiber für alte Windows-Versionen oder ältere Mainboards sind nicht für neuere Betriebssysteme ausgelegt. Standardmäßig eingesetzte generische Treiber bieten zwar eine Basisfunktionalität, sind aber hinsichtlich Performance limitiert. Insbesondere die Übertragungsraten in PIO-Modus liegen meist nur zwischen 0,5 und 3 Megabyte pro Sekunde, was für heutige Anforderungen unzureichend ist.
Hier setzt der Universal ATA Treiber an, indem er DMA- und UltraDMA-Unterstützung bietet, wodurch die Datenrate um das bis zu Zehnfache erhöht werden kann. Diese Leistungssteigerung ist besonders bei großen Datenmengen und bei serverseitigen Anwendungen von Bedeutung. Ein weiterer bedeutender Vorteil des Universal ATA Treibers ist die eingebaute Unterstützung für große Laufwerke mit mehr als 128 GB Kapazität, bekannt als LBA-48-Adressierung (Logical Block Addressing 48-bit). Während ältere Betriebssysteme oftmals diese Speichergrößen nicht adressieren können, wird hier Abhilfe geschaffen – egal, ob es sich um traditionelle Festplatten oder moderne SSDs handelt. Auch Laufwerke mit mehr als 2 Terabyte werden dank der Unterstützung von SCSI-Befehlen wie READ16 und WRITE16 adressierbar, was einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunftssicherheit darstellt.
Gerade in professionellen Umgebungen ist eine zuverlässige Anbindung und Verwaltung großer Speichermedien essenziell. Die breite Kompatibilität des Treibers zeigt sich auch in seiner Unterstützung zahlreicher IDE-Controller von verschiedensten Herstellern. Von Intel über VIA, AMD, nVidia, bis hin zu Promise und Marvell werden viele gängige Chipsätze abgedeckt. Selbst Controller, für die keine spezifischen Hersteller-Treiber verfügbar sind, können oftmals von diesem universellen Treiber eingebunden werden. Das befreit Anwender von der Suche nach oftmals veralteten und schwer zu findenden Treibern für ihr System.
Ein bemerkenswerter Aspekt ist auch, dass der Treiber ohne Neuinstallation genutzt werden kann, wenn die Hardware gewechselt oder auf ein anderes Mainboard umgestiegen wird. Das verhindert Boot-Probleme, die oft dann auftreten, wenn der bisher verwendete IDE-Treiber die neue Hardware nicht erkennen kann. In technischer Hinsicht unterstützt der Universal ATA Treiber DMA und UltraDMA Modi bis zu ATA-133, was Übertragungsraten von bis zu 133 Megabyte pro Sekunde ermöglicht. Auch komplexere Features wie SMP (Symmetric Multi-Processing) und Hyper-Threading werden berücksichtigt, was die Effizienz im Multi-Core-Umfeld erhöht. Ein besonderes Highlight ist die Möglichkeit zur dynamischen Verwaltung der Datenübertragungsmodi mittels des Benutzerprogramms atactl.
exe, mit dem sich Einstellungen wie PIO, DMA oder UDMA im laufenden Betrieb ändern lassen. Außerdem können Parameter wie Lese- und Schreibcache oder Transfermodi über die Registrierung feinjustiert werden, was eine individuelle Optimierung nach Bedarf erlaubt. Der Treiber beinhaltet außerdem eine ausgefeilte Fehlerbehandlung und Stabilitätsmaßnahmen. So gibt es eine Funktion, um fehlerhafte oder unzuverlässige Speicherblöcke zu identifizieren und vom Treiber sperren zu lassen, damit diese nicht zu Systemfehlern führen. Für Diagnose- und Wartungszwecke kann man Geräte verbergen, um sie vor unbeabsichtigten Zugriffe zu schützen, was für Recovery Tools nützlich ist.
Des Weiteren unterstützt der Treiber moderne Kommandos wie SCT Command Transport, welche von Tools wie smartmontools zur Auswertung des Gerätezustands genutzt werden können. Ein bedeutender Meilenstein ist die Unterstützung von SATA-Controllern einschließlich der AHCI-Spezifikation (Versionen 0.95 bis 1.30). AHCI bietet wichtige Funktionen wie Native Command Queuing (NCQ) und Hot-Plugging, die in herkömmlichen IDE-Controllern nicht vorhanden sind.
Während die AHCI-Unterstützung historisch schwierig auf älteren Betriebssystemen zu realisieren war, hat der Universal ATA Treiber mit Updates aus FreeBSD und der Zusammenarbeit mit ReactOS-Entwicklern diese Funktionen integriert und stabilisiert. Das erlaubt auch auf Windows-Versionen wie NT4 bis Vista und Windows 7 ein anwendungsfähiges SATA/AHCI-Erlebnis. Im Laufe seiner Entwicklung hat der Universal ATA Treiber zahlreiche Versionen durchlaufen, in denen beständig Fehler behoben und neue Features implementiert wurden. Die Geschichte reicht von den frühen Anfängen mit rudimentärer DMA-Unterstützung bis hin zur heutigen umfassenden Kompatibilität inklusive RAID-Erweiterungen, Hot-Swap-Funktionalität und 64-Bit-Unterstützung, die aktuell in Planung sind. Wichtig ist auch die Tatsache, dass der Quellcode offen zugänglich ist, was die Weiterführung durch Communities wie ReactOS fördert.
Die Installation und Einrichtung des Universal ATA Treibers ist vergleichsweise einfach gehalten. Durch die Verwendung von INF-Dateien verteilt er sich automatisch in die erforderlichen Systemverzeichnisse und meldet sich als massenspeicherrelevanter Treiber an. Zudem lässt die Möglichkeit zu, die Konfiguration individuell anzupassen, beispielsweise bestimmte Controller ein- oder auszuschließen oder spezifische Registerwerte für einzelne Hardwarekombinationen festzulegen. Diese Flexibilität ist besonders für Nutzer mit komplexeren oder nicht standardmäßigen Systemen von Vorteil. Der Treiber eignet sich hervorragend für Nutzer, die ältere Betriebssysteme auf moderner Hardware einsetzen möchten, aber auch für Entwickler und Systemadministratoren, die verschiedene Hardwareumgebungen betreiben und maximalen Komfort bei der Verwaltung von Massenspeichern suchen.