Die zunehmende Verwundbarkeit der Stromnetze weltweit stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Insbesondere jüngste großflächige Stromausfälle, wie jene in Spanien, Portugal und am Flughafen Heathrow, verdeutlichen die Notwendigkeit, die Netzstabilität zu gewährleisten und gleichzeitig die Risiken von Ausfällen zu minimieren. In diesem Zusammenhang rückt die Netzresilienz, also die Fähigkeit eines Stromnetzes, Störungen zu widerstehen und sich schnell davon zu erholen, immer mehr in den Fokus von Unternehmen und Versorgungsunternehmen. ABB Electrification Service nimmt hierbei eine wichtige Rolle ein, indem es innovative Strategien und Technologien entwickelt, die darauf abzielen, die Betriebssicherheit zu erhöhen und somit die Kontinuität kritischer Geschäftsprozesse zu sichern. Die älter werdende Infrastruktur ist eines der zentralen Probleme, die zur Instabilität von Stromnetzen beitragen.
Viele Anlagen, wie der unter anderem am Flughafen Heathrow betriebene Transformator, stammen noch aus den 1960er-Jahren. Diese Geräte können, sofern sie gut gewartet werden, zwar lange funktionieren, doch mit dem Alter steigt auch das Risiko von Ausfällen. ABB fokussiert sich deshalb verstärkt auf kontinuierliche Wartung, digital gestützte Überwachung und proaktives Asset-Management, um den Zustand der wichtigen Infrastruktur ständig zu bewerten und rechtzeitig Maßnahmen zur Instandhaltung einzuleiten. Dadurch können unerwartete Störungen reduziert und die Betriebssicherheit erhöht werden. Neben der physischen Abnutzung stellt die zunehmende Komplexität der Netze eine weitere Herausforderung dar.
Die Energieversorgung wandelt sich von zentralisierten Großkraftwerken hin zu dezentralen, häufig erneuerbaren Energiequellen, auch bekannt als Distributed Energy Resources (DER). Diese dezentrale Einspeisung führt zu stärker schwankenden und dynamischen Netzbedingungen. Ein Beispiel für die Folgen einer solchen Dynamik war der dramatische Frequenzabfall, der im Zuge des großflächigen Stromausfalls in Spanien und Portugal festgestellt wurde. Um solchen Instabilitäten zu begegnen, setzt ABB Electrification Service auf digitalisierte, intelligente Netzmanagementsysteme, die in der Lage sind, auf Echtzeitdaten dynamisch zu reagieren und die Netzfrequenz sowie Spannung zu stabilisieren. Für Unternehmen bedeutet die steigende Netzinstabilität nicht nur technische Herausforderungen, sondern auch wirtschaftliche Risiken.
Unterbrechungen der Stromversorgung führen zu Produktionsausfällen, Datenverlust und erheblichen finanziellen Einbußen. Besonders kritische Infrastruktur wie Rechenzentren sind davon massiv betroffen, da hier der Stromausfall nicht nur unmittelbar Kosten in Millionenhöhe verursachen kann, sondern auch die Verfügbarkeit von IT-Diensten beeinträchtigt, die für den Geschäftsbetrieb essenziell sind. ABB geht deshalb über die reine Netzstabilisierung hinaus und unterstützt Unternehmen dabei, ihre Energieversorgung als kritischen Bestandteil ihrer operativen Strategie zu betrachten. Die Einbindung moderner Technologien zur Energiespeicherung und Eigenversorgung wird immer mehr zu einem strategischen Element der Energie- und Risikoplanung. Eine der zentralen Technologien, die ABB verstärkt empfiehlt und implementiert, sind Battery Energy Storage Systems (BESS).
Diese Energiespeichersysteme können Energie lokal speichern und bei Bedarf in das Netz einspeisen oder zur Eigenversorgung genutzt werden. Sie erhöhen die Netzträgheit und verbessern die Frequenzstabilität, was in einem zunehmend dezentralen Netz ein essenzieller Baustein für die Stabilität ist. Darüber hinaus ermöglichen BESS Unternehmen, sich autonomer von externen Netzschwankungen zu machen, indem sie kritische Lasten überbrücken können. Konzepte wie Prosumerism – also die Kombination von Energieerzeugung und -verbrauch auf Unternehmensseite – gewinnen dadurch ebenso an Bedeutung, da sie zu einer resilienteren Gesamtstruktur beitragen. Das Beispiel des Edwards und Sanborn Projekts in Kalifornien zeigt, wie großdimensionierte BESS-Anlagen zur Netzstabilisierung erfolgreich realisiert werden.
Diese Anlagen sorgen nicht nur für eine stabile Stromversorgung, sondern tragen auch zur Reduktion von CO2-Emissionen bei, indem sie die Integration erneuerbarer Energiequellen erleichtern. ABB arbeitet global an solchen Projekten und bringt seine Technologie und Erfahrung ein, um Kunden weltweit eine zukunftsfähige Energieinfrastruktur zu bieten. Neben der technischen Umsetzung setzt ABB Electrification Service auch auf die Integration von datengetriebenen Analysen und digitalen Tools. Intelligente Monitoring-Systeme ermöglichen es, frühzeitig Anomalien in der Netzgesundheit zu erkennen und präventiv Maßnahmen einzuleiten. Die digitale Vernetzung aller Komponenten schafft Transparenz über Energieflüsse und ermöglicht eine optimierte Steuerung, die sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile bietet.
Der Wandel hin zu einem resilienteren Netz erfordert zudem eine veränderte Unternehmensperspektive. Energieversorgung wird als elementarer Teil der operativen Infrastruktur wahrgenommen, vergleichbar mit IT-Systemen und anderen kritischen Geschäftsressourcen. Unternehmen investieren gezielt in Technologien und Strategien, die ihren Energiebedarf sicher, flexibel und nachhaltig decken. ABB unterstützt hier mit maßgeschneiderten Serviceleistungen, die von der Planung und Implementierung über Betrieb und Wartung bis hin zur kontinuierlichen Optimierung reichen. Abschließend lässt sich festhalten, dass ABB Electrification Service mit seinem ganzheitlichen Ansatz zur Netzstabilität einen entscheidenden Beitrag leistet, um die Resilienz von Stromnetzen für Unternehmen zu gewährleisten.
Durch die Kombination von modernster Speichertechnologie, digitalem Monitoring und proaktivem Asset-Management wird die Gefahr von Netzausfällen minimiert und die operative Kontinuität gestärkt. Unternehmen können so nicht nur wirtschaftliche Risiken reduzieren, sondern auch aktiv zur Energiewende beitragen und sich für zukünftige Herausforderungen im sich wandelnden Energiemarkt rüsten.