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Amazon und Walmart planen eigene Stablecoins: Eine neue Ära im Einzelhandel und Fintech

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WSJ: Amazon and Walmart want their own stablecoins

Große Einzelhändler wie Amazon und Walmart streben die Einführung eigener Stablecoins an, um Zahlungskosten zu senken und ihre Position im Fintech-Markt zu stärken. Die Entwicklung eigener digitaler Währungen könnte den Einzelhandel und die Finanzwelt nachhaltig verändern und neue Möglichkeiten schaffen.

Im Zuge der rasanten Entwicklung der Kryptowährungen und der Finanztechnologie zeichnet sich eine bemerkenswerte Tendenz ab: Die größten Einzelhandelsunternehmen der Welt, darunter Amazon und Walmart, planen die Einführung eigener Stablecoins. Stablecoins sind digitale Währungen, die in der Regel an den Wert des US-Dollars gekoppelt sind und dadurch eine stabile Kaufkraft gewährleisten. Dieses strategische Vorhaben hat das Potenzial, den Einzelhandel und das Zahlungsverkehrssystem grundlegend zu verändern und stellt eine neue Herausforderung für traditionelle Kreditkartenanbieter wie Visa und Mastercard dar. Der Druck auf Einzelhändler wächst, da bei jeder Kreditkartenzahlung an Visa oder Mastercard deutlich spürbare Provisionen gezahlt werden müssen. Diese Kosten werden oft auf die Preise der Waren umgelegt, was Händler und Kunden gleichermaßen belastet.

Amazon, als Marktführer im globalen E-Commerce, befindet sich eigenen Angaben zufolge bereits in den frühen Phasen der Entwicklung eines eigenen Stablecoins. Diese Initiative soll jedoch nicht nur die Transaktionskosten reduzieren, sondern auch neue Möglichkeiten schaffen, das Einkaufserlebnis digitaler und effizienter zu gestalten. Die Idee, stablecoins als Zahlungsmittel zu nutzen, ist nicht neu. In der Vergangenheit gab es bereits zahlreiche Versuche von Unternehmen, eigene Kryptowährungen zu etablieren. So startete Facebook 2019 ein ehrgeiziges Projekt namens Libra, das jedoch aus regulatorischen und politischen Gründen eingestellt wurde.

Nun, da die Blockchain-Technologie weiter fortgeschritten ist und sich die Regulierungslandschaft langsam formiert, sehen Amazon und Walmart eine Chance, in diesem innovativen Bereich Fuß zu fassen. Walmart ist zudem dafür bekannt, seine Bemühungen im Fintech-Sektor zu intensivieren. Das Unternehmen hat Lobbyarbeit für Regelungen geleistet, die mehr Wettbewerb im Kreditkartensektor fördern sollen. Ein stabiler eigener Stablecoin könnte Walmart langfristig ermöglichen, die Abhängigkeit von traditionellen Zahlungsdienstleistern zu verringern und zugleich den Kunden attraktive Anreize zu bieten, beispielsweise schnellere und günstigere Transaktionen sowie verbesserte Treueprogramme. Ein wesentlicher Aspekt für den Erfolg eigener Stablecoins ist die finanzielle Absicherung.

Klassische Stablecoins sind meist durch Rücklagen in US-Dollar oder vergleichbaren liquiden Vermögenswerten gedeckt, um jederzeit eine 1:1 Konvertierung zu gewährleisten. Für Amazon und Walmart bedeutet dies, dass sie erhebliche finanzielle Rücklagen bilden müssen, um das Vertrauen der Kunden und Kooperationspartner in ihre digitalen Währungen zu stärken. Eine große Herausforderung besteht darin, solche Reserven dauerhaft sicherzustellen und transparent zu kommunizieren. Die regulatorischen Rahmenbedingungen spielen eine entscheidende Rolle für die Realisierung dieses Vorhabens. In den USA beschäftigt sich ein Gesetzentwurf namens GENIUS Act mit der Regulierung von Stablecoins und könnte den Weg für einen breiteren Einsatz solcher digitalen Währungen ebnen.

Sollte der GENIUS Act verabschiedet werden, könnte dies einen entscheidenden Motor für die Einführung von Stablecoins durch Einzelhändler wie Amazon und Walmart darstellen, da so mehr Rechtssicherheit für Emittenten und Nutzer geschaffen wird. Neben den Einsparungen bei Transaktionsgebühren könnten stabile eigene digitale Währungen den Kunden auch neue, innovative Zahlungsmöglichkeiten eröffnen. Die Integration von Stablecoins in bestehende Ökosysteme ermöglicht es, nahtlose Zahlungen über verschiedene Plattformen hinweg durchzuführen und Loyalitätsprogramme oder Rabatte auf eine neue Art zu gestalten, weit entfernt von den traditionellen Bank- oder Kreditkartenmethoden. Ein weiterer Vorteil für die Einzelhändler besteht darin, dass eigene Stablecoins die Kontrolle über die Kundendaten und Zahlungsvorgänge erhöhen. Während Kreditkartenanbieter als Mittelsmänner zwischen Händler und Kunde agieren, könnten Unternehmen wie Amazon und Walmart die Wertschöpfungskette weiter integrieren und personalisierte Angebote gezielter umsetzen.

Dies würde zu einer Steigerung der Kundenbindung und möglicherweise zu höheren Umsätzen führen. Auf der anderen Seite birgt die Einführung eigener Stablecoins auch Risiken. Die Volatilität des Kryptomarkts und mögliche Cyberangriffe stellen Sicherheitsrisiken dar, die mitigiert werden müssen. Umfangreiche technische und rechtliche Maßnahmen sind notwendig, um Datenschutz und Transaktionssicherheit zu gewährleisten. Auch die Akzeptanz bei den Verbrauchern ist nicht garantiert; das Vertrauen in traditionelle Zahlungsmethoden ist tief verwurzelt, und viele Nutzer sind gegenüber neuen, digitalen Währungen skeptisch.

Es ist zudem unklar, ob sich eigene Stablecoins neben den bereits etablierten Kryptowährungen und Zahlungsdienstleistern durchsetzen können. Die Technologie könnte zwar theoretisch die Zahlungsabwicklung vereinfachen, aber hierfür ist ein umfangreiches Ökosystem nötig. Kooperationen mit Banken, Technologieanbietern und staatlichen Stellen sind entscheidend, um ein interoperables und reguliertes System zu schaffen, das breite Akzeptanz findet. Trotz dieser Hürden ist die Initiative von Amazon und Walmart Ausdruck einer grundlegenden Veränderung im Zahlungsverkehr und im Handel. Sie zeigt, dass digitale Währungen längst über reine Spekulationsobjekte hinausgewachsen sind und zunehmend praxisrelevant werden.

Der Einsatz eigener Stablecoins könnte ein Wendepunkt sein, der neue Standards für den Einzelhandel setzt und die Art und Weise, wie wir Konsum und Bezahlung erleben, revolutioniert. Die kommenden Monate dürften spannende Entwicklungen bringen. Beobachter und Marktteilnehmer werden genau verfolgen, wie sich die regulatorischen Bedingungen gestalten und welche technologischen Lösungen Amazon und Walmart präsentieren. Die Frage, ob die beiden Giganten des Einzelhandels eigene Stablecoins erfolgreich einführen können, wird weitreichende Konsequenzen für die Zukunft des Fintech-Sektors und den globalen Zahlungsverkehr haben. Abschließend lässt sich sagen, dass die Ambitionen von Amazon und Walmart für eigene Stablecoins ein Zeichen für die dynamische Verbindung von Einzelhandel und Finanztechnologie sind.

Stablecoins können nicht nur Kosten senken, sondern auch neue innovative Wege eröffnen, wie Kunden einkaufen und bezahlen. Dies könnte sowohl die Wettbewerbslandschaft verändern als auch einen wichtigen Schritt in Richtung einer stärker digitalisierten und vernetzten Wirtschaft markieren. Die nächsten Jahre werden zeigen, wie schnell und umfassend sich diese neue Form digitaler Währung durchsetzen wird.

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