Mark Cuban ist vielen als scharfsinniger Unternehmer, Millionär und prominenter Investor aus der TV-Show „Shark Tank“ bekannt. Doch während viele Anlageexperten empfehlen, sein Geld breit gestreut und vor allem in Aktien, Immobilien oder andere Sachwerte zu investieren, verfolgt Cuban eine eher ungewöhnliche Strategie: Er hält einen bedeutenden Anteil seines Vermögens in baren Mittelvorhalten. Dies mag auf den ersten Blick kontraintuitiv erscheinen – gerade in einer Zeit niedriger Zinsen und hoher Inflation. Doch die Gründe hinter dieser Vorgehensweise sind klug durchdacht und liefern wichtige Einsichten, die auch Privatanleger in ihre Finanzplanung integrieren können. Die Bedeutung von Bargeld in einem Portfolio ist nicht zu unterschätzen, gerade wenn man Mark Cubans Überlegungen und Handlungen näher betrachtet.
Ein zentraler Grund, warum Mark Cuban bewusst auf einen großen Bargeldanteil setzt, liegt in seiner Haltung gegenüber Risiken und Marktvolatilität. Gerade in den letzten Jahren haben politische Entscheidungen, globale Ereignisse und technologische Innovationen die Märkte erheblich durcheinandergebracht. Volatile Börsenkurse, plötzliche Wertverluste und politische Unklarheiten sorgen dafür, dass Investitionen oft Risiken bergen, die selbst erfahrene Investoren vorsichtig stimmen. Cuban selbst sagte, er sei kein Freund davon, große und unnötige Risiken einzugehen, die sein Kapital gefährden könnten. Indem er viel Bargeld hält, schafft er eine Art Sicherheitsnetz, das ihm erlaubt, flexibel und ruhig zu bleiben, auch wenn die Märkte schwanken.
Diese Ruhe ist eine fundamentale Grundlage für langfristiges erfolgreiches Investieren. Vergleichen wir Cubans Strategie mit der von Warren Buffett, einem der renommiertesten Investoren unserer Zeit. Buffett ist bekannt für seine langfristige Buy-and-Hold-Strategie, bei der Qualitätstitel bevorzugt werden. Dennoch hält auch Buffett erhebliche Barreserven – am Ende des Jahres 2024 beliefen sich die Cash-Reserven von Berkshire Hathaway auf beeindruckende 325 Milliarden Dollar, eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahr. Der Grund dafür ist ähnlich wie bei Cuban: Kapital auf der hohen Kante zu haben, ermöglicht Buffett bei attraktiven Gelegenheiten schnell zuzuschlagen.
Wenn eine Aktie plötzlich stark fällt und unterbewertet erscheint, kann Buffett sofort handeln, ohne erst andere Vermögenswerte verkaufen zu müssen. Diese Flexibilität ist ein enormer Wettbewerbsvorteil in einem schnelllebigen Marktumfeld. Für private Anleger bedeutet das Vorbild von Mark Cuban und Warren Buffett, dass es sich lohnt, einen Teil des eigenen Vermögens liquide zu halten. Dies kann in Form von Bargeld, Tagesgeld oder hochverzinslichen Sparkonten erfolgen. Durch diese Liquidität ist man in der Lage, flexibel zu reagieren, wenn sich günstige Anlagechancen bieten – sei es ein plötzlich abverkaufter Aktienwert, eine attraktive Immobilie oder andere Investments mit Potenzial.
In vielen Fällen kann der Versuch, sofort in vollem Umfang in risikoreiche Anlagen zu investieren, zu Ungeduld, Fehlentscheidungen oder gar zu Verlusten führen. Mit einem soliden Cash-Polster bleibt man handlungsfähig und kann auf rationale Weise agieren. Ein weiterer Aspekt, der Mark Cubans Affinität zum Bargeld erklärt, ist die Unvorhersehbarkeit globaler politischer und wirtschaftlicher Entwicklungen. Ereignisse wie Handelskriege, neue Zollregelungen oder geopolitische Spannungen können in kurzer Zeit massive Auswirkungen auf Aktienkurse und Unternehmensbewertungen ausüben. Ein Beispiel dafür war die Ankündigung von Zollmaßnahmen unter Präsident Donald Trump, die für Unsicherheit an den Märkten sorgten.
Auch im technologischen Sektor gab es teils heftige Kurseinbrüche. So fiel im Januar 2025 die Nvidia-Aktie um 17 Prozent – ein historischer Wertverlust eines US-Unternehmens in dieser Größenordnung. Während viele Investoren vielleicht versucht waren, zu investieren und so kurzfristig von einer Erholung zu profitieren, zögerte Cuban bewusst. Für ihn war die Unsicherheit zu groß, und das Risiko, Geld zu verlieren, nicht vertretbar. Ein großer Bargeldbestand sichert in solchen Situationen Kapitalerhalt und mindert Stress.
Zudem bieten sich durch die aktuelle Zinslandschaft mittlerweile auch für Bargeldanlagen wieder positive Perspektiven. Während viele Anleger lange Zeit wenig Zinsen auf Sparkonten oder Bankguthaben erhalten haben, bieten bestimmte Sparkonten inzwischen Renditen über vier Prozent pro Jahr – ein Vorteil, der das Halten von liquiden Mitteln attraktiver macht. So können Anleger ihr Kapital nicht nur risikoarm parken, sondern gleichzeitig moderate Erträge erzielen. Dies erweitert den Handlungsspielraum und trägt dazu bei, die Inflationsentwicklung zumindest teilweise auszugleichen. Eine häufig übersehene Facette der Cash-Strategie ist der psychologische Effekt.
Geld in bar verfügbar zu haben, schafft eine geistige Freiheit. Man fühlt sich nicht in Investitionen gefangen oder an volatile Märkte gebunden. Gerade in turbulenten Phasen ermöglicht dies einen kühlen Kopf sowie fundierte Entscheidungen, die nicht unter Druck oder Panik getroffen werden. Anleger, die ausschließlich in risikoreichen Assets investiert sind, neigen dagegen häufiger zu hektischem Verhalten, das langfristigen Erfolg gefährden kann. Aber bedeutet das, dass man besser komplett auf Aktien oder andere Anlageklassen verzichten sollte? Ganz im Gegenteil: Mark Cuban empfiehlt klare Diversifikation.
Ein Portfolio ausschließlich in bar anzulegen, bringt keine realen Gewinnchancen im Sinne von Vermögenswachstum. Aktien, ETFs, Immobilien oder Unternehmensbeteiligungen sind nach wie vor wichtige Bausteine. Die richtige Balance macht den Unterschied. Eine allzu konservative Haltung kann durch Inflation entwertet werden, während eine zu riskante Vorgehensweise zu starken Verlusten führen kann. Bear Market oder Crashs zeigen uns immer wieder, dass Geduld, Liquidität und Timing Schlüsselfaktoren sind.
Auch für Privatanleger ist es unerlässlich, eine Notfallreserve vorzuhalten – Kapital, das im Falle von unerwarteten Ausgaben schnell verfügbar ist. Diese Reserve bildet oft den ersten Teil eines Cash-Anteils im Portfolio. Im zweiten Schritt kann man sich überlegen, ob eine erweiterte Cash-Quote sinnvoll ist, um taktisch auf Investmentchancen reagieren zu können oder Sicherheit in turbulenten Zeiten zu stärken. Mark Cubans Ansatz ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass man nicht immer jede Marktschwankung mitmacht, sondern mit Bedacht handelt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Einstieg in eine ausgeglichene Portfolio-Strategie immer auch eine bewusste Entscheidung für Flexibilität und Sicherheit bedeuten sollte.
Ein großer Teil des Vermögens in Cash bedeutet nicht, Chancen zu verpassen, sondern vorbereitet zu sein. Stark schwankende Märkte, weltweite Ereignisse und politische Unsicherheiten lassen sich schwer vorhersagen. Ein sonnenscheinorientiertes Anlegen birgt Risiken. Wer wie Mark Cuban einen bedeutenden Teil seines Portfolios liquide und verfügbar hält, stellt sicher, dass in Krisenzeiten keine übereilten Verkäufe nötig sind und in günstigen Momenten die nötige Kaufkraft bereitsteht. Für Anleger bietet sich die Chance, aus Mark Cubans Handeln Einsichten für das eigene Finanzmanagement zu gewinnen.
Die bewusste Entscheidung für relevanten Bargeldanteil ist eine Strategie der Ruhe, Handlungsfähigkeit und langfristigen Erfolgssicherung. Wer diese Grundsätze beherzigt, ist für unvorhersehbare Herausforderungen besser gerüstet und kann selbst in unsicheren Zeiten seine finanziellen Ziele anstreben.