Die japanische Restaurantgruppe Watami kündigte an, im Oktober 2025 ein neues Ausbildungszentrum in der bangladeschischen Hauptstadt Dhaka zu eröffnen. Dieses Zentrum zielt darauf ab, lokale Arbeitskräfte in verschiedenen wichtigen Bereichen auszubilden, darunter Landwirtschaft, Kundenservice, Fabrikarbeit und Lebensmittelservice. Dabei handelt es sich um ein speziell entwickeltes Programm, das jährlich etwa 3.000 Personen durch gezielte Schulungen auf spezialisierte Facharbeitervisa in Japan vorbereiten soll. Die Entscheidung von Watami, dieses Ausbildungszentrum aufzubauen, ist Teil einer größeren Strategie, den wachsenden Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften im japanischen Gastronomiesektor zu decken.
Durch die eigene Ausbildung der Mitarbeiter kann das Unternehmen nachhaltige Ressourcen entwickeln, die für zukünftiges Wachstum unabdingbar sind. Die japanische Gastronomie kämpft schon seit Jahren mit einem spürbaren Mangel an qualifiziertem Personal, insbesondere aufgrund der sinkenden Geburtenraten und der alternden Bevölkerung in Japan. Die Eröffnung dieses Zentrums entspricht somit dem Bestreben, diese Herausforderung durch internationale Zusammenarbeit und gezielte Qualifizierung zu meistern. Das Ausbildungszentrum wird auf dem Gelände einer staatlichen Behörde in Bangladesch errichtet, was die enge Kooperation zwischen der japanischen Gruppe Watami und der bangladeschischen Regierung unterstreicht. Die Kooperation ist ein wichtiges Zeichen für die bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern und kann als Modell für zukünftige Partnerschaften in der beruflichen Qualifizierung gesehen werden.
Bangladeschs Regierung zeigt großes Interesse daran, den Arbeitsmarkt zu erweitern und ihren Bürgern neue Beschäftigungsmöglichkeiten im Ausland zu eröffnen. Das Training wird mit einer Anfangsgruppe von etwa 1.500 Teilnehmern starten, die eine intensive zweimonatige Qualifizierung in den Bereichen Kundenservice und Fabrikarbeit durchlaufen werden. Dabei wird Watami auch auf Expertise aus einer eigenen japanischen Sprachschule zurückgreifen, die von einer verbundenen Unternehmensgruppe betrieben wird, um die Sprachbarrieren der Auszubildenden bestmöglich zu überwinden. Sprachkenntnisse sind ein entscheidender Faktor für die erfolgreiche Integration und Arbeitserfahrung in Japan, daher stellt diese Kombination von technischen und sprachlichen Trainings einen ganzheitlichen Ausbildungsansatz dar.
Die Entwicklung dieses Ausbildungszentrums findet vor dem Hintergrund der im Jahr 2023 erfolgten Erweiterung der japanischen Visapolitik statt. Damals wurden elf Branchen in das Spektrum der Arbeitsmöglichkeiten für ausländische Fachkräfte aufgenommen, darunter die Lebensmittelservicebranche. Insbesondere ermöglicht diese Erweiterung es ausländischen Arbeitskräften, in komplexeren Rollen wie der Geschäftsführung und dem Betriebsmanagement tätig zu sein. Diese Neuerungen erhöhen nicht nur die Attraktivität des Arbeitsmarkts für Auslandskräfte, sondern eröffnen auch vielfältigere Karrieremöglichkeiten. Miki Watanabe, Vorsitzender und Präsident von Watami, erklärte, dass die Sicherung von qualifizierten Mitarbeitern eine wesentliche Herausforderung für das Wachstum im Restaurantgeschäft darstellt.
Durch die Entwicklung eigener Talente innerhalb des Unternehmens werde Watami einen wichtigen Wettbewerbsvorteil erlangen und langfristig die Qualität und Effizienz in den Abläufen steigern können. Die Ausbildung von Fachkräften vor Ort schafft nicht nur eine Brücke zwischen den Kulturen, sondern sorgt auch für eine höhere Mitarbeiterbindung und -motivation. Watami Agent, die Einheit des Unternehmens für Personalentwicklung, wurde erst 2020 gegründet. Seitdem hat sie bereits 900 ausländische Arbeitnehmer rekrutiert, darunter sowohl technische Auszubildende als auch Fachkräfte mit spezifischen Fähigkeiten. Von diesen wurden 400 Personen erfolgreich an 107 verschiedene Unternehmen vermittelt.
Diese beeindruckende Zahl verdeutlicht die Kompetenz von Watami bei der Rekrutierung und Integration ausländischer Arbeitskräfte in die japanische Wirtschaft. Parallel zu den Bestrebungen von Watami verfolgt auch die japanische Regierung ehrgeizige Ziele. Bis zum Jahr 2030 sollen bis zu 100.000 Arbeitskräfte aus Bangladesch angeworben werden, um dem zunehmenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Diese Strategie erkennt die Bedeutung von Bangladesch als wichtigen Partner im Bereich der Arbeitsmobilität an und unterstützt gleichzeitig den wirtschaftlichen Fortschritt beider Länder.
Aus bangladeschischer Sicht ist diese Initiative ein Meilenstein für die Förderung von Arbeitsmöglichkeiten im Ausland. Muhammad Yunus, Berater der Regierung Bangladeschs und Teilnehmer am Seminar für Humankapitalentwicklung, betonte das Engagement der Interimsregierung, die Beschäftigungschancen für Bangladescher in Japan zu erleichtern. Die Zusammenarbeit zwischen Japan und Bangladesch schafft somit eine Win-Win-Situation: Japan erhält dringend benötigte Fachkräfte, während Bangladesch neue Einkommensquellen und berufliche Entwicklungschancen für seine Bevölkerung erschließt. Die Initiative von Watami spiegelt auch einen weltweiten Trend wider, bei dem Unternehmen verstärkt in eigene Ausbildungsprogramme investieren, um den Herausforderungen des globalen Arbeitskräftemangels zu begegnen. Gerade im Bereich der Gastronomie, der oft durch hohe Fluktuation und Arbeitskräfteengpässe geprägt ist, gewinnen solche Bildungs- und Qualifizierungsprojekte zunehmend an Bedeutung.
Durch das enge Zusammenspiel von Ausbildung, Sprachkenntnissen und praktischer Erfahrung werden die Teilnehmer optimal auf die Anforderungen auf dem japanischen Arbeitsmarkt vorbereitet. Darüber hinaus hat die Eröffnung des Trainingszentrums auch eine soziale Dimension. Sie fördert den interkulturellen Austausch und unterstützt die Teilnehmer dabei, sich sowohl beruflich als auch persönlich weiterzuentwickeln. Die Erfahrungen, die die Auszubildenden während der zweimonatigen Schulung in Bangladesch und dem anschließenden Aufenthalt in Japan sammeln, tragen dazu bei, Brücken zwischen den Kulturen zu bauen und Vorurteile abzubauen. Aus wirtschaftlicher Sicht könnte die Gründerinitiative von Watami beispielgebend für weitere japanische und internationale Unternehmen sein.
Die Kombination aus staatlicher Unterstützung, privater Unternehmensinitiative und internationaler Zusammenarbeit kann als Blaupause für zukünftige Projekte dienen, insbesondere um den Herausforderungen in der Berufsbildungslandschaft begegnen zu können. Zudem könnte die verbesserte Integration von ausländischen Fachkräften in die japanische Wirtschaft zu einem nachhaltigen Wachstum und zu Innovationen im Dienstleistungssektor beitragen. Schließlich wird die Eröffnung des Watami Trainingszentrums auch den lokalen Arbeitsmarkt in Bangladesch stärken. Die Qualifizierung und Vorbereitung junger Menschen auf internationale Arbeitsmöglichkeiten führt zu einer Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit und kann auch indirekt positive Effekte auf die heimische Wirtschaft haben. Die Möglichkeit, Erfahrungen im Ausland zu sammeln und anschließend das erworbene Know-how im Heimatland einzusetzen, könnte langfristig zur Entwicklung eines dynamischeren Arbeitsumfelds beitragen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Eröffnung des Watami Ausbildungszentrums in Bangladesch ein wichtiger Schritt ist, der vielfältige Vorteile mit sich bringt. Von der Bekämpfung des Fachkräftemangels in Japan über die Förderung neuer Beschäftigungschancen in Bangladesch bis hin zur Stärkung der bilateralen Beziehungen beider Länder stellt dieses Projekt eine zukunftsweisende Kooperation dar. Im Angesicht globaler demografischer Herausforderungen und zunehmender Mobilität am Arbeitsmarkt zeigt Watami mit dieser Initiative, wie Unternehmensengagement, Politik und Bildung erfolgreich Hand in Hand arbeiten können. Die weitere Entwicklung und der Erfolg dieses Ausbildungszentrums werden mit großer Aufmerksamkeit in beiden Ländern und darüber hinaus verfolgt werden.