Die Kryptoindustrie steht erneut vor einem bedeutenden Wendepunkt. Im Zentrum der aktuellen Entwicklungen in den Vereinigten Staaten steht ein Marktstrukturgesetz, das von vielen Experten und Marktteilnehmern als dringend notwendig betrachtet wird, um regulatorische Klarheit für digitale Vermögenswerte zu schaffen. Der US-Repräsentant French Hill hat jüngst in Interviews und öffentlichen Reden betont, dass dieses Gesetz eine der Prioritäten der Republikanischen Partei in den ersten 100 Tagen der kommenden Legislaturperiode sein wird. Das geplante Gesetz hat dabei das Potenzial, den regulatorischen Rahmen für Kryptowährungen und digitale Assets nachhaltig zu verändern und den amerikanischen Markt international wettbewerbsfähiger zu machen.Die Motivation hinter dem neuen Marktstrukturgesetz ist klar: Seit Jahren herrscht erhebliche Unsicherheit in der US-Kryptoindustrie, was die rechtlichen Rahmenbedingungen für digitale Vermögenswerte angeht.
Der bisherige Ansatz unter der Leitung der Securities and Exchange Commission (SEC) unter Vorsitz von Gary Gensler wurde vielfach als unzureichend und zu restriktiv kritisiert. Im Wesentlichen basierte die Regulierung bisher größtenteils auf Durchsetzungsmaßnahmen anstatt auf klaren gesetzlichen Leitplanken, was zahlreiche Unternehmen dazu veranlasste, ihre Projekte ins Ausland zu verlagern. Rep. French Hill hebt hervor, dass die fehlenden „Regeln der Straße“ der Innovation und technologischen Entwicklung von Web3 und Blockchain-Anwendungen erheblich im Weg stehen.Die bereits im Mai 2024 vom Repräsentantenhaus mit großer Mehrheit verabschiedete Financial Innovation and Technology for the 21st Century Act (FIT21) ist die Grundlage für das geplante neue Marktstrukturgesetz.
Sie sieht eine klare Zuständigkeit für die Regulierung digitaler Assets vor, die entweder bei der SEC oder der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) liegen soll, abhängig davon, wie dezentralisiert ein digitales Asset ist. Dieses differenzierte Modell soll für mehr Klarheit sorgen und jungen Kryptounternehmen bessere Rahmenbedingungen bieten. Leider wurde das FIT21-Gesetz im Senat bislang zurückgehalten und ist nicht in Kraft getreten. Doch mit der neuen politischen Ausrichtung und der Ablösung von Gary Gensler an der SEC-Spitze könnten sich die Weichen neu stellen.Die Rolle von Republikanern wie French Hill und dem Mehrheitsführer Steve Scalise ist dabei von zentraler Bedeutung.
Ihre Absicht ist es, das Marktstrukturgesetz innerhalb der ersten 100 Tage der nächsten Legislaturperiode einzuführen, um so rasch wie möglich Rechtsklarheit zu schaffen. Dies spiegelt auch die Erwartungshaltung der Krypto-Branche wider, die nach Jahren der regulatorischen Ungewissheit endlich belastbare Vorgaben benötigt, um Innovationen voranzutreiben, Investoren zu schützen und amerikanische Unternehmen in der globalen Landschaft konkurrenzfähig zu halten.Ein weiterer wichtiger Faktor ist der politische Wandel an der SEC-Spitze. Präsident Donald Trump nominierte den bekannten Krypto-freundlichen Experten Paul Atkins als Nachfolger von Gensler. Atkins ist unter anderem für seine Rolle als Co-Vorsitzender der Digital Chamber’s Token Alliance bekannt und gilt als Vertreter eines pragmatischeren und innovationsfreundlicheren Regulierungsansatzes.
Dies wird von vielen innerhalb der Krypto-Community als positives Signal gewertet, das den eingeschlagenen Weg der regulativen Modernisierung unterstützen könnte.Darüber hinaus wird diskutiert, ob die CFTC künftig eine größere Rolle bei der Aufsicht über Kryptowährungen spielt. Trump wird nachgesagt, der CFTC eine größere Aufsichtskompetenz übertragen zu wollen, was bedeuten würde, dass Digital Assets, die bestimmte Kriterien in Bezug auf Dezentralisierung und Handelsart erfüllen, als Commodities eingestuft und von der CFTC reguliert würden. Dies stellt eine bedeutende Abkehr von der bisherigen Praxis der vorwiegenden Behandlung digitaler Vermögenswerte als Wertpapiere durch die SEC dar und könnte die Regulierungslandschaft dramatisch verändern.Die Auswirkungen eines solchen Marktstrukturgesetzes wären vielfältig.
Zum einen würde ein klarer Rechtsrahmen Unternehmen in der Krypto-Entwicklung Sicherheit geben und damit Investitionen sowie Innovationen fördern. Die Angst vor regulatorischer Willkür oder plötzlichen Durchsetzungsmaßnahmen würde verringert, wodurch mehr Start-ups und etablierte Firmen in den USA verbleiben könnten, anstatt ins Ausland zu wechseln. Zum anderen könnte ein solches Gesetz den Schutz der Konsumenten und Investoren verbessern, indem klare Vorgaben für Transparenz, Handel und Verwahrung digitaler Assets geschaffen werden.Ein gut strukturierter regulatorischer Rahmen ist außerdem ein entscheidender Schritt, um das Vertrauen der breiteren Öffentlichkeit und institutioneller Investoren in Kryptowährungen zu stärken. Die bisherigen Unsicherheiten und regulatorischen Grauzonen machten es vielen traditionellen Finanzakteuren schwer, Kryptowährungen als ernsthafte Anlageklasse zu akzeptieren.
Mit einem einheitlichen Rahmen könnten digitale Assets verstärkt in Portfolios integriert werden, was ihrem langfristigen Wachstum und ihrer Akzeptanz zugutekommen würde.Die Vision hinter dem Marktstrukturgesetz geht jedoch über reine Regulierung hinaus. Es geht auch um die Förderung technologischer Innovation und die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der USA im internationalen Vergleich. Länder wie die Schweiz, Singapur und die Vereinigten Arabischen Emirate haben in den letzten Jahren deutlich proaktive und klare Richtlinien für digitale Vermögenswerte geschaffen, was zu einem Anstieg von Krypto-Unternehmen und Investitionen führte. Die USA riskieren andernfalls, den Anschluss zu verlieren und wichtige Innovationszweige ins Ausland abwandern zu lassen.
Mit der geplanten Markteinführung des Gesetzes setzt Rep. French Hill ein klares Zeichen für den politischen Willen, den dynamischen Krypto-Sektor in den nächsten Jahren aktiv zu gestalten. Seine Aussagen verdeutlichen die Dringlichkeit, Regulierung nicht als Hemmschuh, sondern als Chance für nachhaltiges Wachstum und technologische Führerschaft zu verstehen. Der pragmatische und innovationsorientierte Ansatz, der mit dem neuen Marktstrukturgesetz geplant ist, könnte ein Vorbild für andere Länder werden und die globale Standards bei der Handhabung digitaler Assets beeinflussen.Zu den zentralen Herausforderungen, die das Gesetz adressieren muss, zählt jedoch die Balance zwischen einer behutsamen Kontrolle und der Erhaltung von Freiheit für technologische Experimente.
Eine Überregulierung oder zu rigide Vorgaben würden die Innovationskraft der Branche einschränken, während zu lasche Maßnahmen das Vertrauen von Investoren und Konsumenten gefährden könnten. Der Gesetzgeber muss daher im Dialog mit Experten, Unternehmen und der Öffentlichkeit einen ausgewogenen Weg finden.Abschließend lässt sich festhalten, dass das Marktstrukturgesetz, das in den ersten 100 Tagen der neuen Legislaturperiode eingeführt werden soll, eine bedeutende Weichenstellung für die Zukunft der Krypto-Regulierung in den USA darstellt. Mit dem Engagement von Rep. French Hill und anderen führenden Politikern sowie der Neubesetzung an der SEC entsteht eine vielversprechende Dynamik, die das oft als chaotisch beschriebene Krypto-Regulierungsumfeld in den USA grundlegend verwandeln könnte.
Für die Branche, Investoren und die technologische Entwicklung ist dies eine spannende Zeit, deren positive Auswirkungen weit über die Landesgrenzen hinausgehen könnten. Die kommenden Monate werden zeigen, wie konsequent der politische Wille in konkrete Gesetze und Maßnahmen umgesetzt wird und wie die USA ihre Rolle als globaler Innovationsstandort für digitale Assets behaupten werden.