Der Aktienkurs von FuboTV (NYSE: FUBO) steht derzeit unter enormem Druck. Am Morgen des 2. Mai 2025 brach die Aktie um über elf Prozent ein, was vor allem mit enttäuschenden Quartalsergebnissen und rückläufigen Nutzerzahlen zusammenhängt. Obwohl das Unternehmen einen leichten Umsatzanstieg verzeichnete, überwiegen die negativen Entwicklungen, die Anleger verunsichern und Zweifel an der nachhaltigen Wachstumsfähigkeit des Streaming-Anbieters aufkommen lassen. Doch warum verliert FuboTV so viele zahlende Kunden, und welche Folgen hat das für das Unternehmen? Zudem beschäftigt die Investoren die geplante Fusion mit Walt Disneys Hulu – kann dieser Zusammenschluss die Probleme lösen? Eine detaillierte Analyse der Situation gibt Antworten und zeigt, was die Zukunft für FuboTV bereithält.
FuboTV, ursprünglich als innovativer Live-TV-Streamingdienst konzipiert, der besonders Sportfans anspricht, kämpft seit einiger Zeit mit rückläufigen Abonnentenzahlen. Im ersten Quartal 2025 gingen die zahlenden Kunden in Nordamerika von 1,676 Millionen auf 1,47 Millionen zurück, während internationale Abonnenten sogar um etwa elf Prozent sanken. Diese Zahlen sind besonders alarmierend, weil sie nicht auf saisonale Schwankungen zurückzuführen sind, sondern vielmehr einen anhaltenden Trend widerspiegeln. Analysten und Marktbeobachter sehen darin ein deutliches Signal für ein tiefgreifendes Akzeptanzproblem bei der Zielgruppe. Das führt zu einem Rückgang der Umsätze in beiden Kernmärkten, was die Gewinnsituation zusätzlich belastet.
Obwohl FuboTV im abgelaufenen Quartal einen Umsatzanstieg von 3,5 Prozent auf 416,3 Millionen US-Dollar verzeichnen konnte und die Verlustquote pro Aktie sich von minus 0,14 auf minus 0,02 US-Dollar verbesserte, bleibt das Unternehmen weiterhin defizitär. Investoren hatten sich von den Zahlen allerdings ein klareres Wachstumssignal erhofft, was durch die schwächelnden Kundenzahlen konterkariert wird. Die Verluste sind zwar geringer geworden, doch ohne eine Trendwende bei den Nutzern wird sich die finanzielle Lage nur langsam stabilisieren lassen. Der Rückgang der Abonnentenzahlen stellt einen erheblichen Risikofaktor dar, da die Streaming-Branche insgesamt durch intensiven Wettbewerb und stark differenzierte Angebote geprägt ist. Kunden haben heute eine breite Auswahl an Diensten, die Live-TV, On-Demand-Inhalte, Filmklassiker und exklusive Serien bieten.
FuboTV positioniert sich primär im Segment der Live-Sportübertragungen, doch das allein reicht offenbar nicht aus, um Nutzer dauerhaft zu binden oder neue Kunden zu gewinnen. Der Preis für den Dienst wurde zwar erhöht, was auf eine strategieorientierte Monetarisierung hindeutet, doch die Zahlungsbereitschaft scheint nicht zu genügen, um die Abwanderung zu stoppen. Zudem erschweren technische Probleme, eingeschränkte regionale Verfügbarkeiten und das Angebot konkurrierender Plattformen die Marktdurchdringung. Vor dem Hintergrund dieses Rückgangs wird der Zusammenschluss von FuboTV mit Walt Disneys Streamingdienst Hulu von vielen Marktakteuren mit großer Neugier betrachtet. Anfang 2025 verkündeten die Unternehmen eine Kooperation, bei der Disney 70 Prozent an FuboTV übernehmen soll, während die FuboTV-Tochter als eigenständige Einheit weiterarbeitet.
Hulu ist bekannt für sein vielseitiges Angebot, das neben Live-TV auch zahlreiche On-Demand-Serien und Filme umfasst. Diese Allianz hat Potenzial, beide Streamingdienste inhaltlich und strategisch zu ergänzen und somit Synergien zu schaffen, die dann zu einem stärkeren Wachstum führen könnten. Doch Experten warnen auch, dass die Integration von Hulu allein nicht garantiert, dass FuboTV seine Probleme vollständig beheben kann. Die Herausforderungen im Kern bestehen darin, den Marktanteil in einem hochkompetitiven Umfeld zu behaupten und die Nutzerbindung zu steigern. Hulu besitzt zwar eine große Markenbekanntheit und eine etablierte Nutzerbasis, doch die Übertragung dieser Vorteile auf FuboTV wird Zeit und abgestimmte Strategien erfordern.
Zudem ist die Preispolitik von Hulu anders ausgerichtet, und die jeweiligen Zielgruppen überschneiden sich nur teilweise. Auf der anderen Seite könnte die starke inhaltliche Diversifizierung durch den Zusammenschluss dazu beitragen, dass FuboTV sein Alleinstellungsmerkmal als Sport-Streming-Anbieter durch zusätzliche Unterhaltungsangebote aufwertet und so ein attraktiveres Gesamtpaket schnürt. Außerdem kann Disney als Großkonzern zusätzliche finanzielle und technologische Ressourcen beisteuern, die FuboTV bislang fehlen. Solche Vorteile könnten helfen, die Fluktuation bei den Kunden zu reduzieren und neue Wachstumspotenziale zu erschließen. Ein weiterer Faktor, der bei der Einschätzung von FuboTV berücksichtigt werden muss, sind die aktuellen Trends im Medienkonsum.
Die Pandemie hat die Nutzung von Streamingdiensten deutlich beschleunigt, was viele Anbieter zunächst profitieren ließ. Doch inzwischen gehen die Wachstumsraten vieler Player zurück und die Kunden werden selektiver. Es entstehen neue Anforderungen an Personalisierung, Qualität der Inhalte und Nutzerfreundlichkeit der Plattformen. Ein reines Sportangebot ist nicht mehr ausreichend, vor allem wenn Verbraucher zunehmend auf integrierte All-in-One-Lösungen setzen. Insofern steht FuboTV vor der Aufgabe, sein Angebot zielgerichtet zu erweitern und zugleich Effizienz in Marketing und Betrieb zu steigern.
Für Investoren bedeutet die aktuelle Entwicklung ein erhöhtes Risiko. Die Aktie reagiert sensibel auf Nachrichten zum Kundenwachstum und Quartalszahlen, was in volatilen Kursschwankungen mündet. Langfristig kann der Zusammenhalt mit Disney natürlich als Chance gesehen werden, um die Marktposition zu verbessern. Bis konkrete Erfolge sichtbar werden, werden allerdings Geduld und eine klare Kommunikation der strategischen Pläne benötigt. Anleger sollten daher die Entwicklung der Nutzerzahlen, Umsätze und profitablen Geschäftseinheiten aufmerksam verfolgen.