Steuern und Kryptowährungen

Bernstein prognostiziert Bitcoin-Rekordhoch: Unternehmensakkumulation und ETF-Angebotsengpässe als Treiber

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Bernstein sees bitcoin primed for new highs as corporate accumulation and ETF 'supply squeeze' intensifies

Bitcoin steht vor neuen Höchstständen. Bernstein analysiert, wie wachsende Unternehmenskäufe und steigende Zuflüsse in Bitcoin-ETFs einen Angebotsengpass schaffen könnten, der den digitalen Goldpreis 2025 und darüber hinaus nach oben treiben wird.

Bitcoin hat sich seit seiner Entstehung vor über einem Jahrzehnt zu einer der bedeutendsten digitalen Vermögenswerte entwickelt. Während die Kryptowährung lange Zeit als volatil und riskant galt, wächst die institutionelle Akzeptanz stetig. Bernstein, eines der renommiertesten Research- und Brokerageunternehmen, sieht Bitcoin aktuell auf dem Weg zu neuen Rekordhöhen. Grund dafür sind vor allem zunehmende Käufe großer Unternehmen und eine starke Nachfrage von Bitcoin-ETFs, die zusammen einen wachsenden Angebotsengpass, auch als „Supply Squeeze“ bezeichnet, verursachen. Dieser Effekt könnte den Bitcoin-Preis im weiteren Verlauf des Jahres 2025 erheblich beflügeln.

Das aktuelle Marktumfeld für Bitcoin zeigt eine vielfältige und komplexe Dynamik. Zunächst einmal hat sich die Korrelation von Bitcoin mit traditionellen Anlageklassen wie Gold oder dem Nasdaq-Index im Verlauf des Jahres mehrmals verändert. Bernstein warnt davor, sich zu sehr auf kurzfristige Korrelationen zu verlassen, da sie irreführend sein können. Stattdessen seien die Faktoren der Erschöpfung des privaten Verkaufs, die verstärkte Akkumulation durch Unternehmen sowie die wieder anziehenden Mittelzuflüsse in Bitcoin-ETFs aussagekräftiger für die künftige Entwicklung des Preises. Diese Faktoren zusammen schaffen die Voraussetzungen für einen Angebotsengpass, der traditionell starken positiven Einfluss auf den Kurs hat.

Eine Schlüsselrolle bei der erhöhten Unternehmensnachfrage spielt das kürzlich gestartete Bitcoin-Treasury-Projekt „Twenty One Capital“. Dieses Gemeinschaftsunternehmen wurde von namhaften Akteuren wie SoftBank, Tether, Bitfinex und Cantor Fitzgerald ins Leben gerufen. Pünktlich zum Start verfügt Twenty One Capital über eine Position von rund 42.000 Bitcoin, finanziert mit mehreren Milliarden US-Dollar, die von den beteiligten Firmen aufgebracht wurden. SoftBank bringt 900 Millionen Dollar ein, Tether knapp 1,5 Milliarden und Bitfinex weitere 600 Millionen.

Darüber hinaus wird ein Zusammenschluss mit Cantor Equity Partners durch eine Sonderzweckgesellschaft (SPAC) angestrebt, mit zusätzlichen geplanten Finanzierungen im Umfang von fast 600 Millionen Dollar. Der Ansatz von Twenty One Capital orientiert sich an bewährten Strategien wie denen von Strategy, einem weiteren großen Akteur im Bereich der institutionellen Bitcoin-Investitionen. Die Rolle großer Kapitalgeber wie Tether ist besonders bedeutsam. Allein Tether generierte 2024 einen Gewinn von 13 Milliarden US-Dollar durch sein umfangreiches Angebot von USDT-Stablecoins im Wert von 148 Milliarden. Diese finanziellen Mittel ermöglichen eine aggressive und wettbewerbsfähige Akkumulationsstrategie, was den Bitcoin-Markt deutlich beeinflusst.

Bernstein hebt hervor, dass die Anzahl der Unternehmen, die Bitcoin in ihren Bilanzen halten, inzwischen auf etwa 80 gestiegen ist. Diese Firmen besitzen kumuliert rund 700.000 Bitcoin – das entspricht mehr als 3,4 Prozent des maximalen Angebots von 21 Millionen Coins. Diese steigende Konzentration institutioneller Bitcoin-Bestände ist ein starker Indikator für eine sich verengende Verfügbarkeit des Coins auf dem Markt. Zusätzlich zu den Unternehmenskäufen spielen Bitcoin-ETFs eine immer wichtigere Rolle in der Angebotsentwicklung.

Nach einer Phase stagnierender Mittelzuflüsse infolge des Rückgangs des Bitcoin-Preises seit seinem Allzeithoch zu Jahresbeginn haben sich die Zuflüsse in US-Spot-Bitcoin-ETFs zuletzt wieder positiv entwickelt. Allein in einer Woche konnten über drei Milliarden US-Dollar an neuen Mitteln verzeichnet werden – der höchste Wert seit fünf Monaten und der zweitbeste aller Zeiten. Diese erneute Dynamik zeigt das zunehmende Interesse institutioneller und privater Anleger an einem indirekten Weg, in Bitcoin zu investieren, gerade auch durch die einfache Handhabung und rechtliche Sicherheit von ETFs. Derzeit halten Bitcoin-ETFs mehr als 5,5 Prozent des Gesamtangebots, was einem verwalteten Vermögen von rund 110 Milliarden US-Dollar entspricht. Die Mehrheit dieser Bestände wird von institutionellen Investoren gehalten, deren Anteil seit letztem Herbst von 20 auf knapp 33 Prozent gestiegen ist.

Innerhalb dieser Gruppe sind Investmentberater mit rund 48 Prozent führend, was auf eine verstärkte Allokation in Portfolios schließen lässt. Hedgefonds vertreten etwa 31 Prozent und nutzen ETFs offensichtlich auch für Basis-Trade-Positionierungen. Zusammengenommen besitzen Unternehmen und ETFs heute fast neun Prozent des gesamten Bitcoin-Angebots – ein bemerkenswerter Anstieg seit der Einführung der Spot-ETFs Anfang 2024. Ein weiterer Faktor, der den Angebotsengpass unterstützt, ist die abnehmende Anzahl an Bitcoins, die auf Exchanges gespeichert sind. Die Bitcoin-Bestände auf Handelsplattformen sind von 16 Prozent Ende 2023 auf etwa 13 Prozent im laufenden Jahr gesunken.

Diese Entwicklung wird kontrovers diskutiert, da einige Experten argumentieren, dass viele Coins nur zu ETF-Konten transferiert wurden und somit weiterhin liquide gehalten werden. Dennoch zeigt der Trend eine Reduzierung der potenziell kurzfristig verfügbaren Bitcoins, was im Zusammenspiel mit der steigenden Akkumulation einen Angebotsdruck erzeugt. Die politische Ebene könnte die Dynamik bei Bitcoin zusätzlich verändern. Präsident Trump hat jüngst eine Exekutivverordnung unterzeichnet, die eine US-amerikanische strategische Bitcoin-Reserve etablieren soll. Solch eine Maßnahme könnte eine neue Ära der souveränen Bitcoin-Akkumulation einläuten, die über Unternehmens- und institutionelle Käufe hinausgeht.

Bernstein sieht darin einen möglichen Auslöser für eine globale Verschiebung im Wettbewerb um Bitcoin-Bestände zwischen Staaten. Die aktuelle Marktentwicklung sei zwar bereits stark genug, um Bitcoin 2025 auf neue Höchststände zu heben. Ein signifikanter Zukauf durch die US-Regierung sei aber noch nicht eingepreist und könnte die Marktmechanik fundamental verändern und den Preis nochmals erheblich steigen lassen. Langfristig prognostiziert Bernstein einen deutlich steigenden Bitcoin-Kurs mit einem Zielewert von etwa 200.000 US-Dollar Ende 2025.

Für die Folgejahre sehen die Experten sogar Werte bis zu 500.000 US-Dollar im Jahr 2029 und im Bereich von einer Million US-Dollar bis 2033 voraus. Selbst wenn in einzelnen Jahren temporäre Bärenmärkte auftreten, erscheine das langfristige Wachstumspotenzial imposant. Grund dafür sei nicht nur die wachsende Nachfrage, sondern auch das klar definierte und durch die Bitcoin-Protokolle unveränderliche Oberangebot von 21 Millionen Coins. Bis heute wurden knapp 19,9 Millionen Bitcoins geschürft.

Die verbleibenden rund 1,1 Millionen Coins sollen in den nächsten zehn Jahren mit abnehmender Rate zur Verfügung gestellt werden. Bitcoin als Anlageklasse profitiert von einer einzigartigen Kombination aus Knappheit, steigender institutioneller Adoption und technologischer Robustheit. Die steigenden Unternehmensbestände und die zunehmende Relevanz von ETFs sorgen für eine Verknappung des Angebots, während gleichzeitig andere digitale Assets und traditionelle Märkte volatil bleiben. Diese Faktoren setzen Bitcoin auf einen klaren Wachstumspfad. Wer heute noch im Markt aktiv ist, könnte von der erwarteten Angebotsverknappung und der wachsenden Nachfrage erheblich profitieren.

Abschließend lässt sich sagen, dass die anziehende Akkumulation durch Großinvestoren und der starke Zufluss in Bitcoin-ETFs zusammen eine fundamentale Veränderung der Angebots-Nachfrage-Dynamik bewirken. Sowohl für Anleger als auch für Analysten ist es wichtig, diese Entwicklungen zu beobachten und einzubeziehen. Bernstein macht deutlich, dass die traditionelle Sicht Bitcoin betreffend als „digitales Gold“ oder als „techlastiges Asset“ oftmals zu kurz greift und die fundamentalen Faktoren in den Hintergrund treten. Ein klarer Angebotsengpass, ausgelöst durch Unternehmenskäufe und ETF-Nachfrage, nimmt aktuell eine zentrale Rolle ein und ist der Schlüssel für die bevorstehenden neuen Höchststände des Bitcoin-Kurses.

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