Die Quantenindustrie befindet sich an der Schwelle zu einem revolutionären Wandel, der viele Branchen radikal verändern wird. An der Spitze dieser Entwicklung steht Silicon Quantum Computing, ein Unternehmen mit Sitz in Sydney, Australien, das sich auf die Herstellung von Quantencomputern mit atomarer Präzision spezialisiert hat. Michelle Simmons, Gründerin und CEO von Silicon Quantum Computing, gewährt exklusive Einblicke in die Zukunft der Quantencomputing-Branche, die bemerkenswerten technologischen Fortschritte ihres Unternehmens und die realen Anwendungen, die heute bereits messbare Vorteile bringen. Silicon Quantum Computing verfolgt einen einzigartigen Ansatz, der sich durch die Kombination von extrem hochwertiger Quanten-Hardware und skalierbarer Fertigung auszeichnet. Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern, die komplexe und oft schwer skalierbare Quantenhardware nutzen, setzt Silicon Quantum Computing auf die kleinsten physikalischen Systeme: Atome in Silizium.
Diese Technologie erlaubt es, mit beispielloser Präzision einzelne Atome innerhalb eines Siliziumkristalls zu positionieren – die Genauigkeit liegt hierbei bei erstaunlichen 0,13 Nanometern. Zum Vergleich: Die High-End-Halbleiterfertigung liegt derzeit auf einem Niveau von etwa drei Nanometern. Die Kontrolle über den gesamten Fertigungsprozess stellt sicher, dass Silicon Quantum Computing besonders schnell auf Marktbedürfnisse reagieren kann. Während etablierte Foundries oft mehrere Monate oder gar Jahre benötigen, um neue Prozessschritte zu implementieren, gelingt Silicon Quantum Computing die Iteration der Fertigung in Rekordzeit von nur einer Woche. Diese Agilität versetzt das Unternehmen in die Lage, Produkte zur Verfügung zu stellen, die genau auf die Bedürfnisse der Industrie zugeschnitten sind.
Michelle Simmons hebt hervor, dass der Fokus des Unternehmens zunächst nicht auf der Entwicklung eines vollumfänglichen fehlerkorrigierten Quantencomputers liegt, sondern vielmehr darauf, ein nutzbares Produkt zu schaffen, das sofort messbaren Mehrwert bietet. Ihr erstes Produkt richtet sich an den Bereich des Quantum Machine Learnings (QML). Hierbei handelt es sich um eine Technologie, die klassische maschinelle Lernverfahren durch die Einbeziehung von Quantenprozessen verbessert, was eine signifikant präzisere Vorhersage und Analyse selbst komplexer Daten ermöglicht. Die praktischen Anwendungen dieses Fortschritts sind vielfältig und breit gefächert. Im Verkehrssektor verbessert Silicon Quantum Computing die Prognose und Steuerung von Staus, was für Städte mit wachsender Bevölkerungszahl von unschätzbarem Wert ist.
In der Finanzwelt kann das System helfen, betrügerische Aktivitäten früher und zuverlässiger zu erkennen, indem es mit großen und heterogenen Datensätzen arbeitet und Muster erkennt, die klassischen Algorithmen verborgen bleiben. Auch im Telekommunikationssektor spielt die Technologie eine Rolle, indem sie voraussagt, wann Netzwerkstörungen wahrscheinlich auftreten und somit schneller gegengesteuert werden kann. Doch das Potenzial reicht weit über diese Beispiele hinaus. Michelle Simmons spricht begeistert von einem Zukunftsszenario, in dem beispielsweise komplexe Naturphänomene wie Erdbeben besser vorhersagbar werden. Das zugrundeliegende Prinzip basiert darauf, dass quantumverarbeitete Systeme Zeitreihen-Daten in höherdimensionalen Zuständen expandieren und so mehr Verbindungen und Muster herausfiltern können, als es herkömmliche Systeme vermögen.
Das eröffnet eine völlig neue Klasse von Predictive Analytics, die für fast jeden Industriezweig von Nutzen ist. Ein wesentlicher Aspekt der Strategie von Silicon Quantum Computing ist es, die Zugänglichkeit der Technologie sicherzustellen. Anders als traditionelle Quantencomputer, die oftmals nur Spezialisten und Forschungseinrichtungen vorbehalten sind, bietet das Unternehmen den Zugang zu seiner Quantenhardware via Cloud-Plattform an. Somit können auch Unternehmen ohne spezifisches Fachwissen eine Testphase durchführen und die Technologie für ihre individuellen Anwendungen evaluieren. Diese Barrierefreiheit trägt maßgeblich dazu bei, dass die Nachfrage nach Quantenlösungen schnell wächst und sich die Technologie in der Breite der Wirtschaft etabliert.
Michelle Simmons sieht klare Parallelen zwischen der Evolution der klassischen Computerindustrie und dem, was die Quantenindustrie noch vor sich hat. Früher waren Computer riesige Maschinen, die nur Großunternehmen verwenden konnten. Heute besitzt fast jeder einen persönlichen Computer oder ein Smartphone. Ähnlich wird sie vorhersagen, dass Quantencomputer langfristig nicht nur in großen Rechenzentren stehen, sondern auch ganz normalen Unternehmen und Einzelpersonen zugänglich sein werden. Derzeit werden Geräte vor allem über die Cloud genutzt, doch das Unternehmen erhält auch Anfragen von Kunden, die eigene Quantenhardware neben ihren Rechenzentren betreiben möchten.
Die technologische Weiterentwicklung werde schrittweise erfolgen, erklärt Simmons. Im klassischen Computing dauerte es Jahrzehnte, bis die heute beeindruckenden Leistungsstandards erreicht wurden. Die Quantenindustrie hat jedoch bereits jetzt enorme Fortschritte gemacht, insbesondere beim Schließen der Lücke zwischen theoretischen Algorithmen und praktischen Anwendungen. Silicon Quantum Computing arbeitet intensiv mit Kunden zusammen, um die Relevanz ihrer Produkte stetig zu verbessern und neue Anwendungsfelder zu erschließen. Das zweite Produkt des Unternehmens wird im Bereich der Analogsimulationen angesiedelt sein.
Hierbei handelt es sich um die Nachbildung der Position einzelner Atome und Moleküle in Materialstrukturen, was zum ersten Mal ermöglicht, Materialeigenschaften auf atomarer Ebene nachvollziehbar und vorhersagbar zu machen. Dieses Produkt eröffnet besonders in der Materialforschung und -entwicklung enorme Chancen, beispielsweise für die Entwicklung neuer Legierungen, Halbleiter oder pharmazeutischer Wirkstoffe. Um diese spannenden Innovationen voranzutreiben und den steigenden Kundenanforderungen gerecht zu werden, befindet sich Silicon Quantum Computing derzeit in einer Finanzierungsrunde. Das Unternehmen will eine eigenständige Fertigungsstätte etablieren, um das skalierte Produzieren zu gewährleisten, und den Markteintritt in Asien, Europa und Amerika forcieren. Die bereits hohe Nachfrage zeigt, dass der Markt reif ist und der Bedarf an quantenthechnologischen Systemen explodiert.
Trotz der Komplexität, die das Wort „Quantum“ oft hervorruft, ist es Michelle Simmons ein Anliegen, Transparenz zu schaffen und die Beschäftigung mit der Technologie zu erleichtern. Sie betont, wie wichtig es sei, sich mit Praktikern auszutauschen und die Produkte selbst auszuprobieren, um das Verständnis zu fördern und das Interesse am Quantencomputing zu steigern. Nur so könne die Branche nachhaltig wachsen und ihr transformative Potential entfalten. Insgesamt zeigt Silicon Quantum Computing beispielhaft, wie jahrelange Forschung und technologische Exzellenz in technologisch anspruchsvollen Bereichen endlich greifbare, kommerzielle Lösungen hervorbringen können. Unter der Führung von Michelle Simmons steht das Unternehmen an der Spitze einer neuen Industrierevolution, die von atomarer Präzision und Cloud-basierter Zugänglichkeit geprägt ist, und die dabei ist, unsere Art zu rechnen, zu forschen und komplexe Probleme zu lösen, grundlegend zu verändern.
Die Quantenindustrie ist bereit für den Durchbruch – und Silicon Quantum Computing ist mitten drin.