Die amerikanische Doughnut-Kette Krispy Kreme, bekannt für ihre süßen Spezialitäten und frischen Backwaren, sieht sich aktuell mit einer bedeutenden juristischen Herausforderung konfrontiert. Grund dafür ist die plötzliche Aussetzung ihrer geplanten Expansion in Zusammenarbeit mit McDonald's, einem der weltweit größten Schnellrestaurantbetreiber. Dieser Schritt hat bei Investoren Unmut und Besorgnis ausgelöst, was in einer Sammelklage mündete, die das Unternehmen derzeit belastet. Die Situation wirft Fragen auf, die sowohl die Zukunft von Krispy Kreme als auch den gesamten Food-Service-Markt betreffen. Ursprünglich hatte Krispy Kreme vor, frische Doughnuts in bis zu 12.
000 McDonald's Filialen bis Ende 2026 anzubieten. Dieser Plan wurde als Schlüsselstrategie angesehen, um die Reichweite des Unternehmens erheblich zu erhöhen und zugleich die Bekanntheit der Marke in den USA und international zu steigern. Die Lieferung von frischen Produkten an zahlreiche Standorte wäre ein enorme Absatzchance gewesen. Doch leider kam die Ausweitung nicht wie erwartet voran. Die Expansion wurde kurzerhand auf Eis gelegt, nachdem sich Nachfrage und Rentabilität als problematisch erwiesen hatten.
Aus Sicht der Investoren bedeutete diese plötzliche Änderung einen erheblichen Rückschlag. Die erwarteten Umsatzsteigerungen, die man mit der Partnerschaft und deren Ausweitung kalkuliert hatte, traten nicht ein. Vielmehr berichtete Krispy Kreme von einer sinkenden Nachfrage, insbesondere nach der anfänglichen Werbekampagne, die die Zusammenarbeit mit McDonald's begleitete. Anleger fühlen sich nach eigenen Angaben nicht ausreichend über die Gefahren und Herausforderungen informiert, denen das Unternehmen gegenüberstand. Dies führte zur Einreichung einer Sammelklage, die darauf abzielt, Krispy Kreme auf Schadensersatz und mehr Transparenz zu verpflichten.
Finanztechnisch hatte die Ankündigung der Pausierung der McDonald's Expansion massive Auswirkungen. Der Aktienkurs des Unternehmens stürzte um nahezu 25 Prozent ab und offenbarte so die hohe Sensibilität der Marktteilnehmer für die Nachricht. Krispy Kreme kämpft ohnehin mit einem leichten Rückgang bei den Nettoumsätzen und sieht sich einer generell schwächeren Nachfrage im Bereich ihrer traditionellen Doughnut-Shops gegenüber, vor allem in den USA. Dieses Problem ist nicht isoliert, sondern spiegelt breitere Trends im Verbraucherverhalten wider, die auch andere Unternehmen der Lebensmittelbranche betreffen. Die Geschäftsführung von Krispy Kreme rund um CEO Josh Charlesworth erklärte in einem Investoren-Call, dass man trotz der aktuellen Schwierigkeiten viele positive Elemente bei der Zusammenarbeit mit McDonald's sehe.
Die operative Umsetzung in den bereits 2.400 beliefernden Restaurants funktioniere gut, betonte Charlesworth. Die Herausforderung bestehe nun darin, die Partnerschaft so zu gestalten, dass sie langfristig profitabel und nachhaltig sei. Das bedeutet, neben mehr Sichtbarkeit und Verfügbarkeit der Produkte in den Restaurants vor allem eine Vereinfachung und Straffung der logistischen Abläufe. Neben der McDonald’s-Kooperation ist Krispy Kreme auch mit weiteren großen Einzelhandelspartnern verbunden, darunter Target, Walmart und Kroger.
Diese Kooperationen haben bisher geholfen, die Marke auch außerhalb der klassischen eigenen Filialen zu etablieren. Trotz dieser strategischen Partnerschaften musste das Unternehmen aber trotzdem auf einen leichten Rückgang des organischen Umsatzes im jüngsten Quartal hinweisen. Ursachen hierfür sind ein im Markt spürbarer Nachfragerückgang und weniger Transaktionen in eigenen Läden, die sich auf die Gesamtperformance auswirken. Um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben und die Kostenstruktur zu optimieren, verfolgt Krispy Kreme eine Strategie zur Outsourcing-Optimierung seiner Lieferkette. Bis Mitte 2026 soll das gesamte Liefernetzwerk ausgelagert werden, um Effizienzgewinne zu erzielen und Fixkosten zu senken.
Gleichzeitig werden bestehende Produktionsstandorte modernisiert und angepasst, um Kapital- und Immobilienausgaben signifikant zu reduzieren. Solche Maßnahmen sind nicht unüblich in einem sich verändernden Wirtschaftsumfeld, in dem Unternehmen ständig nach schlankeren und skalierbareren Strukturen suchen. Die Sammelklage richtet sich an Investoren, die Krispy Kreme Wertpapiere zwischen dem 25. Februar und dem 7. Mai 2025 erworben haben.
Dies zeigt deutlich, dass die Anleger hoffen, ihr investiertes Kapital zurückzugewinnen oder zumindest Kompensation für die erlittenen Verluste zu erhalten. Im Mittelpunkt steht dabei der Vorwurf, Krispy Kreme habe wichtige Informationen über den Nachfragerückgang, die mangelnde Profitabilität der McDonald’s Partnerschaft und die Entscheidung, die Expansion auszusetzen, nicht rechtzeitig oder transparent offengelegt. Die rechtlichen Auseinandersetzungen sind für Krispy Kreme nicht nur eine finanzielle Belastung, sondern können auch das Vertrauen der Anleger und der Öffentlichkeit beeinträchtigen. Die Marke, die lange als Symbol für erfrischende, qualitativ hochwertige Backwaren galt, steht nun vor der Herausforderung, ihre Reputation zu bewahren und gleichzeitig wirtschaftlich nachhaltig aufzustellen. Der Markt für süße Snacks und Fast-Food ist äußerst kompetitiv und unterliegt zudem schnellen Veränderungen im Verbraucherverhalten, was Krispy Kreme zusätzlich unter Druck setzt.
Die Partnerschaft mit McDonald's war ursprünglich als Win-Win-Situation konzipiert. McDonald's konnte sein Angebot durch frische Backwaren erweitern, während Krispy Kreme von der enormen Reichweite des Schnellrestaurant-Riesen profitierte. Doch die Entscheidung, das Projekt zu stoppen, zeigt, wie komplex und risikoreich solche Kooperationen sein können. Die Auswirkungen sind weitreichend und betreffen neben den direkten Verkaufskanälen auch die strategische Ausrichtung und finanzielle Stabilität von Krispy Kreme. Für Investoren bleibt die Lage unübersichtlich.
Einerseits dürfte die Zusammenarbeit mit bekannten Einzelhändlern und die Fokussierung auf profitables Wachstum auch künftig Chancen bieten. Andererseits zeigen die jüngsten Entwicklungen, wie wichtig eine realistische Einschätzung der Marktnachfrage und transparente Kommunikation mit Aktionären sind. Krispy Kreme muss nun beweisen, dass es die richtigen Schlussfolgerungen aus der Situation zieht und seine Strategie entsprechend anpasst. Abschließend lässt sich festhalten, dass das Krispy Kreme Kapitel rund um die McDonald's Expansion ein Lehrstück für Unternehmen in Expansions- und Partnerschaftsszenarien darstellt. Der Bedarf an belastbaren Marktanalysen, frühzeitiger Identifikation von Risiken und offener Informationspolitik gegenüber Investoren wird damit unterstrichen.
Die nächsten Monate werden zeigen, wie das Unternehmen mit den juristischen Herausforderungen umgeht und wie es sich im dynamischen Food-Service-Sektor behaupten wird. Für Verbraucher, Marktbeobachter und Investoren bleibt die Entwicklung von Krispy Kreme ein spannendes Thema, das weiterhin Aufmerksamkeit verdient.