Bureau Veritas Marine & Offshore hat mit dem Augmented Surveyor 3D (AGS 3D) ein innovatives, KI-gestütztes Inspektionstool für die maritime und Offshore-Branche vorgestellt. Diese neue Technologie kombiniert den Einsatz von Drohnentechnik mit künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen, um Inspektionsprozesse sicherer, schneller und genauer zu gestalten. Insbesondere die automatische Erkennung und Lokalisierung von Anomalien und Korrosionsschäden stellen eine wesentliche Verbesserung gegenüber herkömmlichen Methoden dar. Die Notwendigkeit für präzisere und effizientere Inspektionen in der maritimen Industrie wächst fortlaufend. Schiffe und offshore Installationen sind anspruchsvollen Umweltbedingungen ausgesetzt, die zu Korrosion, Materialermüdung und anderen Defekten führen können.
Traditionelle Inspektionstechniken sind oft zeitaufwendig, arbeitsintensiv und bergen gewisse Risiken für Inspektoren. Mit dem AGS 3D wird ein bedeutender Schritt unternommen, um diese Herausforderungen zu meistern und gleichzeitig den Sicherheitsstandard zu erhöhen. Im Rahmen eines erfolgreichen Pilotprojekts wurde AGS 3D an einer FPSO (Floating Production Storage and Offloading-Einheit) in Westafrika getestet. Die Zusammenarbeit zwischen Bureau Veritas und dem Energieunternehmen TotalEnergies ermöglichte eine umfassende Erprobung der Technologie durch eine drohnenbasierte Inspektion von zwei Wasserballasttanks. Das gesammelte Datenmaterial – bestehend aus Bildern, Videos und LiDAR-Scans – wurde durch die KI-Plattform verarbeitet und in ein detailliertes 3D-Digitalmodell transformiert.
Diese digitale Repräsentation bietet nicht nur eine visuelle 360-Grad-Ansicht der überprüften Bereiche, sondern erweitert die Analyse durch KI-unterstützte Korrosionskartierung. Dadurch können potenzielle Schadstellen schneller identifiziert und präzise lokalisiert werden, was die Grundlage für eine zielgerichtete und effektive Instandhaltungsplanung bildet. Die Automatisierung solcher kritischen Aufgaben reduziert manuelle Datenverarbeitung erheblich und optimiert den gesamten Inspektionsworkflow. Die Einführung von AGS 3D bietet klare Vorteile für alle Beteiligten in der maritimen Branche. Neben der Beschleunigung von Inspektionen wird die Sicherheit der Mitarbeiter signifikant erhöht, da der direkte Kontakt mit potenziell gefährlichen Umgebungen minimiert wird.
TotalEnergies hat bereits angekündigt, den Einsatz der Technologie auf weitere Anlagen ausweiten zu wollen, was die hohe Praxistauglichkeit und den Mehrwert des Tools unterstreicht. Tatiana Akimova, Projektleiterin bei TotalEnergies Innovation Accelerator, betonte die Relevanz neuer Technologien für die Herausforderungen der Effizienzsteigerung. Sie hob hervor, dass durch die Kombination aus Drohnen und KI eine verbesserte Anomalieerkennung und Korrosionskartierung möglich sei und gleichzeitig das Risiko für Inspektoren verringert werde. Die kollaborative Entwicklung mit Bureau Veritas steht als Beispiel für den Innovationsgeist in der Offshore-Branche, der Lösungen fördert, welche die Integrität der Anlagen gewährleisten und sichere Arbeitsbedingungen schaffen. Matthieu de Tugny, Präsident von Bureau Veritas Marine & Offshore, unterstrich die Bedeutung der präzisen Defektlokalisierung.
Er sieht in AGS 3D einen Meilenstein der Ferninspektionstechnologie, der dabei hilft, die Asset-Integrity-Verwaltung zu optimieren und Wartungsprozesse datenbasiert zu steuern. Die Möglichkeit, schwer zugängliche Strukturen mittels 3D-Visualisierung detailliert und zuverlässig zu erfassen, bietet einen entscheidenden Vorteil für Unternehmen, die auf langfristige Betriebssicherheit angewiesen sind. Das Einsatzspektrum von AGS 3D reicht weit über einzelne Inspektionen hinaus und umfasst verschiedene Bereiche der Marine- und Offshore-Industrie. Die Technologie unterstützt nicht nur die präventive Wartung, sondern trägt durch kontinuierliche Überwachung auch zur Früherkennung von potenziellen Problemstellen bei. Die gewonnenen Daten verbessern die Entscheidungsfindung in Bezug auf Investitionen in Instandhaltung und ermöglichen ein vorausschauendes Management der Anlagen.
Die Digitalisierung in der Schifffahrts- und Offshorebranche schreitet rapide voran. Instrumente wie der Augmented Surveyor 3D demonstrieren, wie künstliche Intelligenz und moderne Datenerfassungsmethoden kombiniert werden können, um bestehende Verfahren zu revolutionieren. Die Integration von LiDAR-Technologie bietet zusätzlichen Mehrwert, da sie hochpräzise räumliche Daten liefert, die häufig in Routineinspektionen fehlen. Ein weiterer wichtiger Aspekt des AGS 3D ist seine Fähigkeit, umfangreiche Datenmengen effizient zu verarbeiten und die relevanten Informationen automatisiert herauszufiltern. Das spart nicht nur Zeit, sondern erhöht auch die Genauigkeit der Inspektionen.
Fehleranfälligkeiten, die bei manueller Auswertung entstehen können, werden minimiert, und die Ergebnisse sind reproduzierbar und belastbar. Im Kontext der zunehmenden regulatorischen Anforderungen und Sicherheitsstandards gewinnt die digitale Inspektionstechnik an Bedeutung. Unternehmen sind gezwungen, ihre Asset-Management-Strategien zu modernisieren und auf intelligente Lösungen zu setzen, um kostspielige Ausfälle zu vermeiden und die Lebensdauer ihrer Anlagen zu verlängern. Die Einführung von AGS 3D steht für das Bestreben, diesen Herausforderungen mit innovativer Technologie zu begegnen. Zusammenfassend stellt das von Bureau Veritas entwickelte Augmented Surveyor 3D eine wegweisende Entwicklung dar, die durch die Kombination aus künstlicher Intelligenz, Drohnen und 3D-Digitalisierung die Zukunft der maritimen Inspektionen einläutet.
Die erfolgreiche Pilotphase in Zusammenarbeit mit TotalEnergies belegt den praktischen Nutzen und den hohen Innovationsgrad des Tools. Mit AGS 3D werden Inspektionen nicht nur sicherer und effizienter, sondern auch datenbasierter und zukunftsorientierter gestaltet. Diese Technologie hat das Potenzial, die gesamte Offshore-Industrie nachhaltig zu verändern und Standards für Zuverlässigkeit und Sicherheit neu zu definieren.