Freelance-Arbeit hat sich in den letzten Jahren zu einer der flexibelsten und zugleich anspruchsvollsten Formen der beruflichen Betätigung entwickelt – besonders für Ingenieure, die ihre Karriere aktiv gestalten und erweitern wollen. Der Weg vom klassischen Angestelltenverhältnis ins freiberufliche Arbeiten oder die Kombination aus beiden bietet eine Vielzahl von Chancen, aber auch Herausforderungen, die richtig eingeschätzt und genutzt werden müssen. Gregor Ojstersek, selbst ehemaliger Ingenieur und heutiger CTO, beschreibt Freelance-Projekte als seinen Weg zum beruflichen Erfolg und gibt wertvolle Einblicke, warum diese Arbeitsform für Ingenieure einen enormen Mehrwert bringt.Freelance-Arbeit definiert sich durch die Freiheit, eigene Fähigkeiten und Dienstleistungen unterschiedlichsten Kunden anzubieten, dabei zeitlich und inhaltlich flexibel zu bleiben. Von der Entwicklung von Websites und Anwendungen bis hin zu Beratung und Coaching ist das Spektrum vielfältig.
Für Ingenieure eröffnet sich damit die Möglichkeit, Projekte unterschiedlicher Art und Größe anzunehmen und ihre Expertise in verschiedenen Bereichen zu erweitern. Dies ist ein wesentlicher Vorteil: Anstatt sich auf ein enges Fachgebiet zu beschränken, können Freiberufler wertvolle Erfahrungen aus vielen Branchen und Disziplinen sammeln.Ein großer Pluspunkt der Freelance-Karriere ist die Breite an Kenntnissen, die durch die vielfältigen Projekte entsteht. Während Festanstellungen oft tiefgreifendes Spezialwissen in einem bestimmten Bereich fördern, besteht die Gefahr, dass die Vielseitigkeit und die Fähigkeit zum interdisziplinären Denken verloren gehen. Durch die regelmäßige Arbeit an unterschiedlichsten Aufgabenstellungen lernen Freelancer, Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und kreative Lösungen zu entwickeln.
Gerade im Bereich der Ingenieurwissenschaften, wo technische Kompetenz oft gepaart werden muss mit unternehmerischem Denken, ist diese breite Erfahrungsbasis unverzichtbar.Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Entwicklung von Soft Skills, die im Alltag eines freiberuflichen Ingenieurs eine zentrale Rolle spielen. Erfolgreiche Planung, klare Kommunikation und das Managen von Erwartungen sind Fähigkeiten, die nicht nur den Projektverlauf positiv beeinflussen, sondern auch wesentlich zum professionellen Auftreten gegenüber Kunden beitragen. Dabei steht nicht nur die reine Technik im Vordergrund, sondern vor allem das Verständnis der geschäftlichen Ziele des Kunden. Ein Ingenieur, der sich in die wirtschaftliche Situation seines Auftraggebers hineinversetzen kann, bietet einen deutlich höheren Mehrwert und positioniert sich langfristig besser im Markt.
Darüber hinaus fördert die Arbeit als Freelancer die Empathiefähigkeit und die Kompetenz, anderen zu helfen – sei es in Form von Coaching, Mentoring oder Beratung. Die Fähigkeit, Wissen verständlich zu vermitteln und individuell auf die Bedürfnisse anderer einzugehen, stärkt nicht nur die eigene Expertise, sondern öffnet auch neue Türen für das berufliche Netzwerk. Zudem stellt sich durch diese Art der Zusammenarbeit oft ein stärkeres Gefühl der Erfüllung ein, wenn man direkt sieht, wie die eigene Unterstützung den anderen weiterbringt.Viele technische Fachkräfte unterschätzen die Bedeutung der Geschäftsperspektive in ihrem Berufsalltag. Durch kontinuierliche Beratungs- und Consulting-Projekte gewinnen Freelancer wertvolle Einblicke in strategische Herausforderungen und operative Abläufe verschiedener Unternehmen.
Dieses Wissen kann später auch im Angestelltenverhältnis genutzt werden, wenn es etwa um die Führung von Teams oder die Entwicklung unternehmensweiter technischer Lösungen geht. Gregor Ojstersek beschreibt dies als einen entscheidenden Faktor für seine Entwicklung vom Ingenieur zum CTO.Der Weg zum erfolgreichen Freelancer beginnt oft mit kleinen Schritten. Es ist ratsam, zunächst kostenfreie Projekte oder Arbeiten mit geringem finanziellen Risiko anzunehmen, um Erfahrungswerte zu sammeln und ein Portfolio aufzubauen. Templates und standardisierte Prozesse helfen dabei, effizienter zu werden und wiederkehrende Aufgaben zu vereinfachen.
Mit wachsender Erfahrung und einem festen Kundenstamm lassen sich höhere Honorare erzielen und das Freelance-Geschäft ausbauen. Wesentlich ist auch die aktive Kundenakquise, verbunden mit einer professionellen Präsentation der eigenen Dienstleistungen.Der Markt für freiberufliche Ingenieurdienstleistungen ist zwar groß, aber auch kompetitiv. Deshalb zahlt es sich aus, sich kontinuierlich weiterzubilden und innovative Technologien oder Methoden in das Portfolio aufzunehmen. Expertenstatus in Nischenbereichen kann den Unterschied machen und zu höherwertigen Projekten führen.
Zusätzlich ist es wichtig, sich gut zu vernetzen und auf Plattformen oder in Communities präsent zu sein, um von potenziellen Kunden gefunden zu werden.Die monetären Vorteile von Freelance-Arbeit liegen neben den meist höheren Stundensätzen auch in der Flexibilität, selbst über Arbeitsumfang und -zeit zu bestimmen. Allerdings erfordert diese Freiheit auch Selbstdisziplin und ein gutes Zeitmanagement, damit Projekte termingerecht und in hoher Qualität abgeschlossen werden können. Die Fähigkeit zur Selbstorganisation ist somit eine der wichtigsten Voraussetzungen für den langfristigen Erfolg.Neben den fachlichen und organisatorischen Aspekten profitieren Freelancer auch persönlich von ihrer Arbeit.
Der ständige Wechsel zwischen verschiedensten Projekten und Kunden hält den Arbeitsalltag spannend und fordert kontinuierliches Lernen. Dies kann helfen, beruflicher Monotonie vorzubeugen und die eigene Kreativität anzuregen. Für viele Ingenieure ist das eine willkommene Abwechslung zu festgefahrenen Strukturen.Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Freelance-Arbeit eine hervorragende Möglichkeit für Ingenieure ist, ihre Karriere aktiv zu gestalten und zu diversifizieren. Die Kombination aus fachlicher Weiterentwicklung, persönlichem Wachstum und wirtschaftlicher Unabhängigkeit macht diese Arbeitsform sehr attraktiv.
Wer bereit ist, die zusätzlichen Anforderungen wie Kundenkommunikation, Akquise und Selbstorganisation anzunehmen, kann durch Freelance-Projekte nicht nur seine Fähigkeiten erweitern, sondern auch den Weg zu Führungspositionen ebnen.Nicht zuletzt zeigt die Erfahrung von Gregor Ojstersek, dass Freelance-Arbeit nicht das Ende eines klassischen Berufswegs ist, sondern vielmehr ein kraftvoller Begleiter auf dem Weg vom Ingenieur zum CTO. Dieses flexible Berufsmodell ermöglicht es, sich den eigenen Bedürfnissen und Marktgegebenheiten anzupassen und dabei stetig zu lernen und zu wachsen. Wer bereit ist, diese Herausforderungen anzunehmen, kann nachhaltigen Erfolg und berufliche Zufriedenheit erreichen.