Steuern und Kryptowährungen

Europa bereitet sich auf DeFi-Regulierung 2026 vor – MiCA lässt Sektor in der Schwebe

Steuern und Kryptowährungen
 Europe gears up to regulate DeFi in 2026 as MiCA leaves sector in limbo

Die europäische Regulierungslandschaft für dezentrale Finanzen (DeFi) steht vor einem entscheidenden Wendepunkt. Während MiCA den Krypto-Sektor neu ordnet, bleiben viele Fragen zu DeFi unbeantwortet.

Die Welt der Kryptowährungen hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung erlebt, wobei dezentrale Finanzen (DeFi) als einer der innovativsten und dynamischsten Bereiche innerhalb des Krypto-Ökosystems hervorstachen. Europa befindet sich nun an einem entscheidenden Punkt, die Regulierung von DeFi umfassend anzugehen. Mit dem Inkrafttreten der Markets in Crypto-Assets Regulation (MiCA) Ende 2024 wurden erste wichtige Rahmenbedingungen für die gesamte Krypto-Branche geschaffen, dennoch bleiben viele Aspekte von DeFi im Unklaren und regulatorisch unzureichend erfasst. Die EU plant daher, ab 2026 einen besonderen Fokus auf die Regulierung von DeFi zu legen, um klare Definitionen und Regeln zu etablieren und gleichzeitig innovative Entwicklungen nicht zu behindern. MiCA, das weltweit erste umfassende Regulierungspaket für Krypto-Assets, hatte primär zum Ziel, den Anlegerschutz zu verbessern, Betrugsfälle zu verhindern und die Verwaltung von Stablecoin-Reserven zu regeln.

Trotz dieser Errungenschaften wurde MiCA häufig kritisiert, weil es DeFi-Protokolle nicht ausreichend berücksichtigte. DeFi, welches auf dezentralen, blockchainbasierten Anwendungen aufbaut und traditionelle Finanzintermediäre überflüssig macht, wurde faktisch außerhalb des regulatorischen Rahmens gelassen. Die Gesetzgebung begegnet hier grundlegenden Herausforderungen, insbesondere da europäische Gesetzgeber bislang keine einheitliche Definition von „Dezentralisierung“ vorlegen konnten. Dies erschwert die Festlegung von regulatorischen Pflichten für DeFi-Anbieter erheblich. Experten wie Vyara Savova, Senior Policy Lead bei der European Crypto Initiative, betonen, dass DeFi-Protokolle aktuell in einer Art regulatorischem Schwebezustand verharren.

Die Unklarheit darüber, was genau unter Dezentralisierung zu verstehen ist, führt dazu, dass viele DeFi-Projekte rechtlich nicht eindeutig einzuordnen sind. Während MiCA ausdrücklich in der sogenannten Recital 22 vorsieht, dass vollständig dezentrale Anbieter von Krypto-Assets nicht unter die Vorschriften fallen sollen, ist die Herausforderung, zu bestimmen, welche Projekte als „vollständig dezentralisiert“ gelten, noch ungelöst. Die geplante Regulierungsagenda für 2026 sieht daher vor, dass europäische Behörden sich intensiv mit der Definition von Dezentralisierung auseinandersetzen werden. Dies ist keine leichte Aufgabe, da DeFi-Protokolle oft in diversen Abstufungen dezentral organisiert sind und sich technisch sowie organisatorisch stark unterscheiden. Die Regulierer müssen also Rahmenbedingungen schaffen, die sowohl technisch fundiert als auch rechtlich praktikabel sind, um den Innovationsraum zu schützen und gleichzeitig Risiken für Anleger und das Finanzsystem zu minimieren.

Die Diskussionen zeigen auch, dass eine direkte Fortführung von MiCA als „MiCA II“ aktuell ausgeschlossen ist. Laut Aussagen von Expertinnen wie Marina Markezic, Executive Director bei EUCI, gibt es zwar zahlreiche Anpassungs- und Ergänzungsdiskussionen, diese werden aber nicht zu einer komplett neuen Version der Regulierung führen. Stattdessen sind gezielte Legislative Updates denkbar, insbesondere im Bereich der Stablecoins und weiterer spezifischer Finanzprodukte. Die Regulierungsarbeit fokussiert sich somit auf inkrementelle Verbesserungen und praktische Umsetzungen, um flexibel auf technologische und marktseitige Veränderungen reagieren zu können. Ein weiteres bedeutendes Thema sind die geplanten Anti-Geldwäsche-Regeln (AML), die bislang noch nicht vollständig vom EU-Gesetzgeber umgesetzt wurden und ab 2027 in Kraft treten sollen.

Diese spezifischen Vorschriften zielen darauf ab, die Nutzung von Privatsphäre-Coins und anonyme Krypto-Konten stärker einzuschränken. Dies wird einen erheblichen Einfluss auf DeFi-Plattformen haben, da diese teilweise hohe Anonymitätsgrade ermöglichen, die den neuen AML-Anforderungen widersprechen könnten. Die Umsetzung dieser Regelungen wird dazu beitragen, illegale Aktivitäten wie Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung im Krypto-Bereich einzudämmen, aber gleichzeitig stehen die Regulierer auch vor der Herausforderung, die Balance zwischen Sicherheit und Innovationsfreiheit zu wahren. Die Regulierung von DeFi in Europa stellt somit eine komplexe Gratwanderung dar. Auf der einen Seite stehen die Chancen, die DeFi den Finanzmärkten bietet – niedrigere Kosten, bessere Zugänglichkeit, mehr Transparenz und Innovationspotenzial.

Auf der anderen Seite bedarf es eines robusten Rahmens, der Risiken wie Marktmanipulation, Betrug, systemische Gefahren oder den Verlust von Anlegergeldern abmildert und die Integrität des Finanzsystems wahrt. Die Unklarheit in der Definition von Dezentralisierung zum gegenwärtigen Zeitpunkt erschwert auch die praktische Anwendung von MiCA-Regelungen auf DeFi. Plattformen, die gewisse zentralisierte Komponenten enthalten, wie etwa eine Kernentwicklergruppe oder Betreiber, könnten eventuell Lizenz- und KYC-Anforderungen treffen, während komplett autonome Protokolle möglicherweise ausgenommen werden. Dies führt zu einer Fragmentierung und Unsicherheit im Markt, welche Investoren und Entwickler gleichermaßen betrifft. Gleichzeitig ist das Interesse der EU an einer klaren, durchsetzbaren und gleichzeitig innovationsfreundlichen Regulierung von DeFi groß.

Europa möchte seine Position als führender Standort für digitale Innovationen im Finanzbereich stärken und dabei sicherstellen, dass die Verbraucher sowie das Finanzsystem geschützt sind. Ein zeitnaher und klarer Rechtsrahmen dürfte somit auch zur weiteren Akzeptanz und zum Wachstum von DeFi in Europa beitragen. Der Ausblick auf 2026 signalisiert, dass die EU aktiv daran arbeitet, regulatorische Lücken im Bereich DeFi zu schließen und eine klare Linie im Umgang mit dezentralen Finanzinstrumenten zu ziehen. Dabei werden neue Begriffsbestimmungen eingeführt, technische Standards diskutiert und Anforde­rungen an Transparenz gesetzt. Außerdem ist zu erwarten, dass der Dialog zwischen Regulierern, Industrievertretern und der Technologie-Community intensiviert wird, um praktikable Lösungen zu finden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass MiCA zwar einen wichtigen Grundstein gelegt hat, die Deklaration „DeFi liegt derzeit im regulatorischen Niemandsland“ aber nach wie vor zutrifft. Europas Pläne für 2026 zeugen von einem Willen, diese Lücke rasch zu schließen und eine fundierte Regulierung zu schaffen, die sowohl den Schutz der Nutzer als auch die innovative Kraft der dezentralisierten Finanzwelt berücksichtigt. Für Marktteilnehmer bedeutet dies mehr Rechtssicherheit auf lange Sicht, wenngleich die kommenden Monate weiterhin von Diskussionen und Anpassungen geprägt sein werden. Die kommenden Entwicklungen sollten daher aufmerksam verfolgt werden, da sie maßgeblich die Zukunft von DeFi in Europa bestimmen werden.

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