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Verzögerte Blacklist bei Tether ermöglicht illegale USDT-Transfers im Wert von 78 Millionen Dollar

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 Tether blacklist delay allowed $78M in USDT transfers, report says

Ein neuer Bericht enthüllt, wie eine Verzögerung im Blacklisting-Prozess von Tether es Kriminellen ermöglichte, mehr als 78 Millionen USDT ungehindert zu transferieren, bevor die Sperrung wirksam wurde. Diese Sicherheitslücke wirft Fragen zur Effektivität der Compliance-Maßnahmen von Tether auf und zeigt Herausforderungen im Umgang mit Blockchain-Transparenz und Multisignaturprozessen.

Tether ist eine der bekanntesten Stablecoin-Plattformen der Kryptowelt und bietet digitale US-Dollar-Token (USDT) an, die an den Wert des US-Dollars gekoppelt sind. Obwohl Tether als vertrauenswürdiger Partner im Kryptomarkt gilt und eng mit zahlreichen Regulierungsbehörden kooperiert, steht das Unternehmen aufgrund seiner Blacklist- und Compliance-Mechanismen immer wieder im Fokus kritischer Berichte. Ein jüngster Report des Blockchain-Compliance-Unternehmens AMLBot wirft ein Schlaglicht auf eine kritische Verzögerung im Blacklisting-Prozess von Tether, die es Kriminellen ermöglichte, illegale Gelder im Wert von über 78 Millionen USDT zu bewegen, bevor entsprechende Sperren umgesetzt wurden. Der Blacklisting-Prozess bei Tether ist grundsätzlich dafür geschaffen worden, Tether-Token auf Adressen zu sperren, die mit illegalen Aktivitäten in Verbindung stehen. Dies soll Geldwäsche, Betrug, Terrorismusfinanzierung und andere illegale Transaktionen unterbinden.

Laut AMLBot besteht der Prozess aus mehreren Schritten und einer doppelten Multisignatur-Bestätigung, die erst abschließend die Blacklist auf einer Zieladresse aktiviert. Diese Multisignatur-Verfahren dienen dazu, die Sicherheit zu erhöhen und sicherzustellen, dass keine Einzelperson unilaterale Sperrungen durchführen kann. Doch genau diese Sicherheitsmaßnahme führt gleichzeitig zu einem Zeitverzug im Vollzug der Blacklist. Ein Beispiel aus der Praxis macht die Problematik anschaulich: Ein Blockchain-Transaktionsdatensatz zeigt, dass eine Sperranfrage für eine bestimmte Tron-Adresse um 11:10 Uhr UTC eingereicht, aber erst 44 Minuten später um 11:54 Uhr UTC endgültig bestätigt wurde. Während dieser Zeitspanne bleibt die Adresse technisch nicht blockiert, sodass die Besitzer der USDT-Token auf dieser Adresse die Möglichkeit hatten, ihre auf der Blacklist stehenden Gelder zu bewegen – vor der eigentlichen Sperrung.

Solche Verzögerungen eröffnen böswilligen Akteuren laut AMLBot einen „kritischen Angriffsspielraum“ und ermöglichen es ihnen, Vermögenswerte zu verschieben oder zu waschen, bevor die Sperrmaßnahme wirksam wird. Die Summe der durch diese Verzögerung bewegten Gelder ist beträchtlich: Auf der Ethereum-Blockchain wurden zwischen dem 28. November 2017 und dem 12. Mai 2025 über 28,5 Millionen USDT während der Verzögerungsfenster transferiert. Auf Tron beläuft sich der Betrag auf knapp 49,6 Millionen USDT.

Insgesamt ergibt sich so ein Wert von über 78 Millionen USDT, die trotz Blacklist-Bemühungen noch bewegt werden konnten. Die Daten verdeutlichen, dass etwa fünf Prozent aller Blacklist-Adressen auf Tron diesen Zeitfenster ausnutzten, um zweimal oder dreimal Geld zu transferieren – mit durchschnittlichen Summen von rund 291.970 USDT. Dieser Missstand rüttelt an der Wahrnehmung, dass die Transparenz von Blockchain-Netzwerken automatisch zu sofortiger und vollständiger Compliance führt. Tether und ähnliche Dienstleister legen zwar Wert auf öffentlich einsehbare Blockchain-Daten, jedoch macht das mehrstufige Verifizierungsverfahren aus Sicherheitsgründen das Ganze anfällig für Verzögerungen und manipulative Ausnutzung durch Kriminelle.

In ihrer Stellungnahme gegenüber Cointelegraph betont Tether, dass dieser Zeitverzug ein unvermeidbares Nebenprodukt des Multisignatur-Governance-Modells sei. Diese Vorgehensweise soll Einseitigkeit vermeiden und die Integrität des Systems schützen. Zwar räumt das Unternehmen ein, dass durch dieses Modell Verzögerungen entstehen können, es handele sich dabei aber um einen Kompromiss, um ein Ökosystem mit über 100 Milliarden Dollar an Marktvolumen verantwortungsvoll zu betreiben. Tether arbeitet laut eigenen Aussagen kontinuierlich daran, den Blacklisting-Prozess zu optimieren, um Schwachstellen zu minimieren und solchen Angriffsmöglichkeiten vorzubeugen. Mehr noch, Tether verweist darauf, dass das Unternehmen in enger Zusammenarbeit mit über 255 Strafverfolgungsbehörden aus 55 Ländern täglich Adressen einfriert, die mit kriminellen Aktivitäten in Verbindung stehen.

Dabei wurden allein im Jahr 2024 über 126 Millionen USDT in Zusammenarbeit mit Tron und der Analysefirma TRM Labs eingefroren. Diese Kooperationsmaßnahmen unterstreichen die ernsthafte Herangehensweise von Tether, illegale Transaktionen zu verhindern. Dennoch zeigt die von AMLBot geprüfte Zeitverzögerung, dass die Schnelligkeit und Effektivität solcher Sperrmaßnahmen weiterhin angezweifelt und verbessert werden müssen. Die Diskussion um Tethers Blacklist-Verzögerung wirft auch weitere Fragen zur Zukunft der Blockchain-Compliance auf. Wie soll man den Spagat meistern zwischen öffentlicher Transparenz, verantwortungsvoller Verwahrung großer Vermögensmengen und der Notwendigkeit, schnelle regulatorische Maßnahmen umzusetzen? Die Multisignatur-Technologie ist zwar ein mächtiges Werkzeug zur Vermeidung von Missbrauch durch interne Akteure, führt aber gleichzeitig dazu, dass realzeitnahe Reaktionen verzögert werden.

Insbesondere bei Stablecoins mit enormer Marktkapitalisierung ist das Risiko groß, dass diese Sicherheitslücke ausgenutzt werden kann. Für Marktteilnehmer, Regulierungsbehörden und Entwickler bedeutet dies, dass ein Umdenken erforderlich ist. Es angesichts der weiterhin steigenden Bedeutung von Stablecoins und der globalen Bemühungen zur Bekämpfung von Finanzkriminalität ist eine Balance zwischen Sicherheit, Geschwindigkeit und Transparenz zu finden. Innovative technische Lösungen wie verbesserte Multisignatur-Protokolle, automatisierte Compliance-Mechanismen und engere Kooperationen zwischen Blockchain-Analysten, Behörden und Plattformbetreibern könnten hier entscheidend sein. Aus Sicht der Nutzer ist es außerdem wichtig, sensibel mit der eigenen Token-Verwaltung umzugehen und Anschuldigungen oder Ankündigungen von Blacklistern ernst zu nehmen, da diese unverhofft zu einem „Freeze“ ihrer Mittel führen können.

Gleichzeitig hilft eine bessere Aufklärung über mögliche Verzögerungen und deren Risiken, das Verständnis für die zugrundeliegenden Prozesse zu erhöhen und Manipulationen frühzeitig zu erkennen. Zusammenfassend zeigt der AMLBot-Bericht, dass trotz aller technischen Fortschritte und Sicherheitsmaßnahmen noch erhebliche Herausforderungen im Bereich der Krypto-Compliance bestehen. Die drohende Möglichkeit, Gelder während einer Blacklist-Verzögerung zu bewegen, öffnet ein Schlupfloch für illegale Aktivitäten von beachtlichem Ausmaß. Tether nimmt diese Kritik jedoch ernst und arbeitet an Verbesserungen, um die gesamte Krypto-Community vor solchen Risiken zu schützen. Für die gesamte Branche stellt diese Entwicklung eine Mahnung dar, die Mechanismen für die Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung in Echtzeit weiterzuentwickeln, um das Vertrauen in Stablecoins und die Blockchain-Technologie zu stärken.

Nur durch konsequente Innovation und internationale Zusammenarbeit kann die Sicherheit im Ökosystem dauerhaft gewährleistet werden und die Integration von Krypto-Assets in das reguläre Finanzsystem erfolgreich voranschreiten.

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