Vertriebsarbeit ist für viele Gründer und Unternehmer eine der größten Herausforderungen. Oftmals fehlt die gezielte Schulung im Verkauf und der Druck, im direkten Kundenkontakt erfolgreich zu sein, ist enorm. Genau hier setzt Nomi an, ein vielversprechendes Start-up aus dem Y Combinator Batch X25, das mit seiner Echtzeit-KI einen innovativen Copiloten für den Vertrieb bietet. Nomi unterstützt Verkäufer nicht nur nach dem Gespräch, sondern liefert konkrete Handlungsempfehlungen und Gesprächsphrasen genau dann, wenn sie gebraucht werden – während des Live-Calls. Das Team hinter Nomi, bestehend aus den Gründern Swan und Ethan, entwickelte die Idee, nachdem sie in eigenen Verkaufsprozessen immer wieder an ihre Grenzen stießen.
Sie wünschten sich einen intelligenten Partner, der ihnen quasi live ins Ohr flüstert, wie mit schwierigen Gesprächssituationen umzugehen ist. Was als Scherz begann, wurde schnell zu einem ernsthaften Projekt. Inzwischen arbeitet ihre KI-Technologie in verschiedenen Teams und bringt nachweisbare Resultate – teilweise sogar mit Umsatzsteigerungen von fast 80 Prozent innerhalb weniger Wochen. Nomi wird in digitale Meeting-Tools wie Zoom, Microsoft Teams oder Google Meet integriert und kann auch über eine eigene Desktopanwendung genutzt werden. Im Gegensatz zu klassischen Lösungen für Verkaufstrainings oder nur einfachen Gesprächsaufzeichnungen, bietet Nomi direkten Mehrwert während des Gesprächs.
Das System erkennt, wenn beispielsweise Einwände geäußert werden und schlägt passende Antworten vor, die nicht aufdringlich, sondern überzeugend sind. Es identifiziert zudem verborgene Signale im Gespräch, die Chancen einer Abschlussmöglichkeit signalisieren, und unterstützt so Verkäufer dabei, den richtigen Moment für den Abschluss zu finden. Eine der technischen Herausforderungen, die Nomi meistern musste, war die Geschwindigkeit. Im Verkaufsgespräch zählt jede Sekunde und ein verzögertes Feedback ist nicht nur unbrauchbar, sondern kann sogar schädlich sein. Die Entwickler bauten deshalb eine eigene Architektur mit einem sogenannten „Thinking Model“, das den Gesprächsverlauf analysiert und ein Verstärkungslern-basiertes Taktik-Modul, welches in weniger als einer halben Sekunde passende Vorschläge liefert.
Die KI arbeitet dabei mit einem speziell abgestimmten, leichtgewichtigen Sprachmodell, das mit kontextreichem externen Wissen (Retrieval-Augmented Generation, RAG) ergänzt wird. So erzielt Nomi eine hohe Präzision bei der Unterstützung. Neben der Echtzeitunterstützung generiert Nomi im Anschluss an den Call automatisch übersichtliche CRM-Notizen, fasst Handlungspunkte zusammen und verschickt E-Mails mit einer Reflexion des Gesprächsverlaufs. Diese Nachbereitung erleichtert die administrative Arbeit enorm und bildet gleichzeitig die Basis für kontinuierliches Lernen und eine Optimierung des Vertriebsprozesses. Der Ansatz von Nomi ist dabei nicht nur auf einzelne Verkaufsvertreter ausgerichtet.
Die Plattform lernt auch organisationsweit und optimiert die firmeneigenen Sales Playbooks automatisch basierend auf den wirkungsvollsten Gesprächsstrategien. Zudem ermöglicht sie A/B-Tests verschiedener Einwandsbehandlungs-Techniken während live Calls, sodass Sales-Teams datengetriebene Entscheidungen treffen können. Darüber hinaus erkennt Nomi Upselling-Möglichkeiten und schätzt potenzielle Umsätze vorher, indem es Gesprächsinhalte intelligent bewertet. Datenschutz und Compliance spielen für Nomi eine zentrale Rolle. Gerade im Umgang mit sensiblen Gesprächsdaten im Vertrieb sind klare Einwilligungen und Transparenz essenziell.
Die KI tritt als klar gekennzeichneter Teilnehmer in Calls auf, informiert alle Gesprächspartner über die Aufzeichnung und verlangt vom Host eine explizite Bestätigung, dass alle Anwesenden mit der Aufnahme einverstanden sind. Außerdem arbeitet das Unternehmen mit Partnern zusammen, die Sicherheit, Datenschutzstandards wie SOC 2, GDPR und CCPA gewährleisten. Der Markt für KI-gestützte Vertriebslösungen wächst rasant, und es gibt bereits einige namhafte Player mit verschiedenen Schwerpunkten. Nomi differenziert sich durch seine Echtzeit-Interaktionsfähigkeit und die tiefe Einbindung in den individuellen Verkaufsprozess. Anders als etwa RingCentral, die sich auf Callcenter-Lösungen spezialisiert haben, oder Gong, die auf umfassende Datenanalysen und CRM-Integration setzen, fokussiert Nomi den persönlichen Verkaufserfolg und die unmittelbare Unterstützung des Vertriebsteams.
Die Reaktionen aus der Community sind gemischt, was vor allem mit der Sensibilität rund um KI im Vertrieb und der Anwesenheit eines Bot-Teilnehmers in Calls zusammenhängt. Einige kritisieren die mögliche Ablenkung, andere sehen die große Chance für Gründer und Sales-Profis, gerade in frühen Phasen ohne teure Vertriebstrainings bessere Ergebnisse zu erzielen. Für viele Nutzer ist genau diese Kombination aus Echtzeit-Hilfe, automatischer Nachbereitung und kontinuierlichem Lernen ein echter Gamechanger. Neben den technischen und funktionalen Aspekten gilt es auch, die Nutzererfahrung kontinuierlich zu verbessern. Einige Rückmeldungen aus der Nutzerbasis betonen, dass die Demo-Videos manchmal etwas zu scripted wirken und mehr echte Gesprächssituationen zeigen sollten.
Auch die Namensgebung „Nomi“ erzeugt aufgrund bereits existierender Produkte mit identischem Namen Verwirrung. Das Team denkt deshalb darüber nach, gegebenenfalls auf „HeyNomi“ umzusteigen, um die Suchmaschinenpräsenz zu verbessern und eindeutiger wahrgenommen zu werden. Ein spannender Aspekt an Nomi ist zudem die technische Infrastruktur. Durch die Nutzung von Retrieval-Augmented Generation verringert die Plattform Datenlatenz und stellt sicher, dass Vorschläge auf aktuellen und relevanten Informationen basieren – sei es firmenspezifisches Wissen, vorherige Verkaufsdaten oder bewährte Strategien. Diese enge Verzahnung von Machine Learning und Echtzeit-UX ist wegweisend für KI-Anwendungen, die tatsächlich im operativen Geschäft eingesetzt werden.
In Zukunft könnten solche Systeme den Vertrieb grundlegend verändern. Die Kombination aus künstlicher Intelligenz, schnellen Reaktionszeiten und lernenden Organisationseinheiten ermöglicht es Unternehmen, deutlich effizienter, zielgerichteter und kundenorientierter zu arbeiten. Nomi zeigt bereits heute, dass solche Technologien greifbar sind und praxistaugliche Vorteile bieten. Für Gründer und Vertriebsprofis, die sich mit den Herausforderungen live Gespräche, Einwänden und Abschlüssen auseinandersetzen, bietet Nomi eine wertvolle Unterstützung. Die kontinuierliche Verbesserung der Gesprächsführung, automatisierte Dokumentation und die Förderung einer wachstumsorientierten Verkaufskultur können langfristig den entscheidenden Unterschied ausmachen.
Klar ist, dass der Erfolg von Vertriebs-KIs wie Nomi nicht nur von der technischen Umsetzung, sondern auch von nachhaltiger Nutzerakzeptanz abhängt. Nur wenn Verkäufer den Bot als hilfreichen Partner wahrnehmen, der ihre Arbeit erleichtert ohne aufdringlich zu sein, kann echte Produktivität entstehen. Die Integration in bestehende Meeting-Tools und die strikte Einhaltung gesetzlicher Rahmenbedingungen bilden hierfür eine solide Grundlage. Abschließend lässt sich sagen, dass Nomi mit seiner innovativen Echtzeit-Verkaufsassistenz ein großes Potenzial im wettbewerbsintensiven Sales-Tech-Markt aufweist. Die Kombination aus KI-Reaktionsgeschwindigkeit, personalisiertem Coaching und intelligenter Nachbereitung positioniert das Start-up als relevanten Akteur, der in Zukunft helfen kann, Vertriebsprozesse effizienter und erfolgreicher zu gestalten.
Wer heute als Vertriebler oder Gründer seine Abschlussquoten verbessern und sich mit modernster Technologie unterstützen will, sollte Nomi definitiv genauer unter die Lupe nehmen.