Skechers U.S.A., Inc. (SKX) ist eine weltweit anerkannte Marke im Bereich Sportschuhe und Lifestyle-Produkte, die sich in den letzten Jahrzehnten einen bedeutenden Marktanteil erarbeitet hat.
Trotz des bisherigen Erfolgs stehen dem Unternehmen derzeit jedoch beträchtliche Hürden bevor, die Investoren und Analysten eine vorsichtigere Haltung einnehmen lassen. Die sogenannte Baisse-Theorie, die auf verschiedenen öffentlichen Plattformen wie dem Subreddit wallstreetbets und einschlägigen Finanzportalen diskutiert wird, zeichnet ein besorgniserregendes Bild von der Zukunftsaussicht Skechers’ im Jahr 2025 und darüber hinaus. In diesem Zusammenhang lohnt es sich, die zentralen Argumente genauer zu beleuchten und kritisch zu hinterfragen. Dabei stehen vor allem die Schwächen im Geschäftsmodell, die Folgen von steigenden Handelszöllen sowie die schwierige Lage auf dem chinesischen Markt im Fokus. Ein bedeutsamer Punkt, der die pessimistischen Stimmen nährt, ist die Diskrepanz zwischen den kürzlich veröffentlichten Quartalsergebnissen und der Zukunftsprognose des Unternehmens.
Im ersten Quartal 2025 konnte Skechers zwar einen Umsatzanstieg von 7,1 % vermelden – ein zunächst positives Signal, das auf solides Wachstum hindeutet. Gleichzeitig fiel das operative Ergebnis jedoch um 11,3 % gegenüber dem Vorjahr. Diese Gegenläufigkeit lässt vermuten, dass Kostenanstiege und Margenprobleme eine immer größere Belastung darstellen. Gerade bei einem Unternehmen, das in einem wettbewerbsintensiven Markt operiert, sind sinkende Margen ein Warnhinweis, der nicht außer Acht gelassen werden darf. Ein maßgeblicher Grund für die Margenkompression liegt bei den steigenden Handelszöllen und den damit verbundenen geopolitischen Unsicherheiten.
Skechers hat einen wesentlichen Anteil seiner Produktion in asiatischen Ländern, insbesondere China, angesiedelt. Das verleiht dem Unternehmen einerseits Kostenvorteile, macht es andererseits aber äußerst anfällig für tarifliche Maßnahmen der US-Regierung. Skechers selbst hat deshalb die Prognose für das Gesamtjahr 2025 zurückgezogen, was als klares Signal für die unvorhersehbaren Risiken in Bezug auf globale Handelsbeziehungen interpretiert werden kann. Die steigenden Zölle, von denen in den kommenden Quartalen bis zu 125 % erwartet werden, stellen eine erhebliche Bedrohung dar. Ein Unternehmen, das diese Kosten nicht vollständig an die Kunden weitergeben kann, wird zwangsläufig unter Margendruck geraten.
Skechers’ eingeschränkte Preissetzungsmacht verstärkt dieses Problem zusätzlich, da Preisanhebungen meist zu Nachfrageeinbußen führen. Die Rolle Chinas als Absatzmarkt für Skechers stellt einen weiteren kritischen Aspekt dar. Die Region verzeichnete im ersten Quartal 2025 einen Rückgang der Umsätze um 15,9 % gegenüber dem Vorjahr – der stärkste Einbruch unter allen Märkten des Unternehmens. Dies ist umso besorgniserregender, als China bis vor Kurzem noch rund 14,2 % der Gesamtverkäufe ausmachte und damit eine strategisch wichtige Rolle spielte. Aktuell beträgt der Anteil lediglich 11,1 %, was einen deutlichen Verlust an Marktanteilen und eine wachsende Konkurrenzsituation dokumentiert.
Die Tatsache, dass das Management die schwächelnde Performance Chinas aus regionalen Berichten herauszunehmen versuchte, signalisiert, wie schwierig die Lage im dortigen Marktsondern ist. Die Kombination aus rückläufiger Nachfrage und tariflicher Belastung führt zu einem zweifachen Druck auf die Ertragskraft. Das Margenproblem lässt sich auch im Detail anhand der finanziellen Kennzahlen illustrieren. Die Bruttomarge fiel im Vergleich zum Vorjahr um 50 Basispunkte auf 52,0 %, während die operative Marge sogar um 230 Basispunkte auf 11,0 % zurückging. Gleichzeitig stiegen die Betriebsausgaben um 12,1 %, was deutlich über der Umsatzsteigerung von 7,1 % liegt.
Die gestiegenen Kosten spiegeln sich also nicht im gleichen Maße in den Einnahmen wider, was der Kern der eingangs erwähnten Profitabilitätsproblematik ist. Vor allem, weil sich diese Margenbelastung bereits vor den erwarteten höheren Zöllen im zweiten Quartal zeigt, besteht wenig Grund zur Annahme, dass sich die Situation kurzfristig bessert. Die eingeschränkte Preissetzungsmacht des Unternehmens ist ein fundamentales Problem, das im aktuellen Marktumfeld kaum zu lösen sein dürfte. Skechers steht in Konkurrenz zu zahlreichen internationalen und lokalen Marken, die häufig aggressiv mit Preisaktionen und Innovationen um die Gunst der Konsumenten werben. In einem derart stark umkämpften Markt ist eine vollständige Weitergabe höherer Kosten an die Endkunden kaum realistisch, ohne dabei Marktanteile einzubüßen.
Dies führt zu einem kaum zu vermeidenden Spannungsfeld, in dem der Gewinn durch sinkende Margen schwindet. Die mit Spannung erwartete Konsequenz dieser Entwicklungen ist eine anhaltende Schwächephase bei Skechers. Die Kombination aus geopolitischen Risiken, tarifären Belastungen und einem schwierigen Marktumfeld spricht klar für einen vorsichtigen bis pessimistischen Ausblick. Investoren sollten diese Faktoren berücksichtigen, bevor sie Engagements in SKX-Werten planen oder ausbauen. Auch Analysten rechnen mit weiteren Herausforderungen, da die Handelsbeschränkungen und Zölle tendenziell eher zu- als abnehmen, weshalb sich die Margenprobleme in den kommenden Quartalen verstärken könnten.
Zudem ist die Situation in China alles andere als gelöst, da lokale Mitbewerber und veränderte Konsumentengewohnheiten den Druck erhöhen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Skechers zwar solide Umsatzzuwächse vorweisen kann, die zugrunde liegenden strukturellen Schwächen jedoch zu einer erheblichen Belastung für die zukünftige Entwicklung werden. Der Margenverfall und die Abhängigkeit von asiatischer Produktion in Verbindung mit geopolitischen Unsicherheiten stellen das Unternehmen vor echte Herausforderungen. Selbst eine starke Markenbekanntheit und breite Produktpalette können diese Schwierigkeiten auf mittlere Sicht nicht vollständig ausgleichen. Anleger und Marktbeobachter sollten daher die jüngsten Signale als Warnzeichen sehen und die Entwicklung mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgen.
Die Baisse-Theorie rund um Skechers U.S.A., Inc. ist keineswegs unbegründet, sondern fußt auf hartnährbaren finanzwirtschaftlichen und geopolitischen Fakten, die das Unternehmen derzeit belasten.
Eine nachhaltige Erholung ist nur dann vorstellbar, wenn Skechers neue Wege zur Diversifizierung der Produktionsstandorte, Verbesserung der Preisstrategie und Anpassung an regionale Marktbedingungen findet. Ohne diese Maßnahmen könnten die Herausforderungen weiter zunehmen und die Aktie erheblich unter Druck geraten.