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Was USAF-Bomberpiloten während einer nuklearen Apokalypse tragen würden: Ein Blick auf die PLZT-Goggles und ihre Geschichte

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What USAF Bomber Pilots Would Wear During a Nuclear Apocalypse (2017)

Ein umfassender Einblick in die Ausrüstung amerikanischer Bomberpiloten zur Bewältigung der visuellen Gefahren während eines nuklearen Schlagabtauschs, insbesondere die innovativen PLZT-Goggles und ihre Bedeutung im Kalten Krieg und darüber hinaus.

Die Vorstellung eines nuklearen Schlagabtauschs gehört zu den düstersten Szenarien der modernen Kriegsführung. Insbesondere für die Piloten der strategischen Bomber der United States Air Force (USAF) stellte und stellt sich die Frage, wie sie unter den extremen Bedingungen eines nuklearen Angriffs sicher und weiterhin einsatzfähig bleiben können. Eine der größten Herausforderungen hierbei ist die immense Lichtblitzwirkung, die durch nukleare Explosionen ausgelöst wird. Sie kann zu vorübergehender Erblindung führen und damit unweigerlich das Fliegen eines komplexen Flugzeugs unmöglich machen. In diesem Zusammenhang stellt die speziell entwickelte Technologie der PLZT-Goggles einen technologischen Meilenstein dar – eine Errungenschaft des Kalten Krieges, die selbst heute noch von Relevanz ist.

Während eines nuklearen Ereignisses erzeugt die Explosion einen extrem hellen Lichtblitz, der den Augen der Piloten schaden oder zumindest die Sicht für einige Minuten komplett ausblenden kann. Insbesondere für Bomberpiloten von Flugzeugen wie der B-52H oder dem hochmodernen B-2A Spirit ist das ein enormes Risiko, da sie bei der Mission genau diesen Lichtverhältnissen ausgesetzt sein könnten. Tagsüber kann die temporäre Erblindung etwa zwei Minuten andauern, nachts sogar bis zu zehn Minuten. Solche Zeiträume sind in der Luftfahrt gefährlich, weshalb bereits während des Kalten Krieges intensive Forschungen zur Abwendung dieses Problems betrieben wurden. Eine Reihe von Gegenmaßnahmen wurde damals eingeführt, um die Piloten zu schützen und ihre Missionsfähigkeit zu erhalten.

Beispielsweise wurde ein thermischer Vorhang an den Fenstern der B-52 vorgesehen, der das grelle Licht abschirmt. Ergänzt wird dies durch eine hochentwickelte Kombination aus Fernsehkameras und FLIR-Systemen (Forward Looking InfraRed), die es den Piloten ermöglichten, ihre Geräteinstrumente zur Navigation und Steuerung zu verwenden, auch wenn die externe Sicht eingeschränkt oder komplett blockiert war. Allerdings ist der wohl bemerkenswerteste Bestandteil der Schutzvorrichtungen die Verwendung der sogenannten PLZT-Goggles (Polarized Lead Zirconium Titanate). Diese Brillen sehen futuristisch aus und werden am Helm der Piloten befestigt. Sie sind speziell dafür konstruiert, hochschnelle Änderungen der Lichtintensität zu detektieren.

Wird ein plötzlicher heller Lichtblitz, wie bei einer nuklearen Explosion, registriert, aktiviert sich ein elektrisches Schaltsystem, das die Brillengläser innerhalb von millionstel Sekunden undurchsichtig werden lässt und damit die Augen schützt. Sobald sich die Lichtverhältnisse wieder normalisieren, werden die Gläser wieder durchsichtig. Der Herstellungsprozess und die Materialkomposition der PLZT-Goggles sind außergewöhnlich. Die Gläser bestehen aus einem Sandwich aus polarisiertem Glas und einer transparenten elektrooptischen Keramik namens PLZT. Diese Keramik setzt sich zusammen aus Blei, Lanthan, Zirkonat und Titanat.

Durch eine elektronische Umschaltung in der Polarität kann der Sichtdurchlass von etwa 20 % bis auf nahezu 0 % innerhalb kürzester Zeit variiert werden. Diese Technologie wurde im Rahmen eines umfangreichen Programms mit einem Budget von mehreren Millionen Dollar entwickelt und steht beispielhaft für die Kombination aus wissenschaftlichem Fortschritt und militärischem Bedarf im Kalten Krieg. Die Idee für die PLZT-Goggles stammt aus persönlichen Erfahrungen während atomarer Tests. Cal Crochet, Programmmanager für Lebenserhaltungssysteme bei Strategic Air Command, machte die Erfahrungen erstmals bei den Kernwaffentests von „Operation Hardtack“ in den 1950er Jahren. Er hatte selbst Probleme mit den damaligen Augenschutzmitteln wie goldbeschichteten Brillen oder Augenklappen, die damals bei Piloten im Einsatz waren.

Basierend auf diesen Erfahrungen wurde eine verbesserte Lösung angestrebt. Die daraus resultierenden Spezifikationen führten zur Entwicklung der ersten Generation der PLZT-Goggles, mit der militärischen Bezeichnung EEU-2/P. Diese Version wurde speziell für strategische Bomber wie die B-52 und später auch für B-1-Bomber entworfen. Die neuere Version, EEU-2A/P, reagierte noch schneller auf den Lichtblitz und verbesserte den Schutz. Im Laufe der Zeit wurden die PLZT-Goggles Pflichtausrüstung für alle Luftbesatzungen der Pacific Air Forces bei Strategischen Offensivoperationen (SIOP).

Die praktische Anwendung zeigt, dass diese Schutzbrillen zwar nur einmalig einsetzbar sind und nicht standardmäßig während des Trainings getragen werden. Dafür gibt es spezielle Orientierungen, um Piloten mit dem Anlegen und der Sicht durch die Brillen vertraut zu machen. Erfahrungsberichte von B-2-Piloten beschreiben das Tragen als angenehm und vergleichbar mit dicken Brillengläsern, die jedoch die periphere Sicht etwas einschränken. Sie beeinträchtigen aber nicht die Fähigkeit, das Flugzeug sicher zu fliegen – ein entscheidendes Kriterium für die Einsatzfähigkeit in kritischsten Situationen. Neben den Brillen wurden weitere technologische Vorkehrungen für den B-2 getroffen: eine modulare Glasscheibe, die vor das Cockpitbedienelement gesetzt werden kann und sich bei Lichteinwirkung ebenfalls binnen Sekunden undurchsichtig schaltet.

Diese dient als zusätzliche Absicherung für den Fall eines Ausfalls der Brillen. Während die PLZT-Goggles für strategische Bomber schon seit Jahrzehnten im Einsatz sind, konnten sie bei taktischen Kampfjets und Hubschraubern nicht verwendet werden. Untersuchungen zeigten, dass diese Brillen für kleinere und im Tageslicht abgefeuerte taktische nukleare Sprengköpfe im Kampfeinsatz nicht geeignet sind. Gründe hierfür sind das zusätzliche Gewicht, die reduzierte Sicht und versehentliche Aktivierungen der Schutzschaltung durch Rotorblätter oder Radarstationen. Zudem zeigten allgemeine militärische Szenarien, dass Hubschrauber im Falle eines Nuklearkrieges nur in geschützten Bunkern überlebensfähig wären, was den Bedarf an einer derartigen Ausrüstung mindert.

Die PLZT-Goggles spiegeln somit ein einzigartiges Erbe der nuklearen Ära und des Kalten Krieges wider – ein fortschrittliches Instrument, das speziell für eine Mission entwickelt wurde, die hoffentlich niemals in vollem Umfang Realität wird. Die Tatsache, dass diese Technologie bis heute bei den modernsten strategischen Bombern der USA in Gebrauch ist, zeigt, wie langlebig und wichtig diese Entwicklung war und ist. In Zeiten, in denen geopolitische Spannungen erneut ansteigen und das Thema Nuklearwaffen in den Fokus der Weltpolitik rückt, gewinnt das Wissen über diese Ausrüstung an Bedeutung. Die PLZT-Goggles und ihre moderne Integration in Flugzeugsysteme stehen stellvertretend für die kontinuierlichen Bemühungen, Mensch und Technik in Extremsituationen zu schützen und die Funktionsfähigkeit wesentlicher militärischer Fähigkeiten aufrechtzuerhalten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ausrüstung der USAF-Bomberpiloten für den nuklearen Ernstfall ein faszinierendes Zusammenspiel aus fortschrittlicher Materialwissenschaft, Elektronik und militärischer Praxis darstellt.

Die PLZT-Goggles sind dabei ein einzigartiges Beispiel für Technologie, die sich aus der Notwendigkeit heraus entwickelte, in den gefährlichsten Umgebungen handlungsfähig zu bleiben. Sie sind nicht nur ein Relikt der Vergangenheit, sondern ein wichtiger Teil der heutigen strategischen Sicherheitsarchitektur.

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