In den letzten Jahren haben sich die US-amerikanischen Finanzregulierungsbehörden nicht auf eine einheitliche Vorgehensweise im Umgang mit Kryptowährungen einigen können. Die Frage, ob Kryptoassets als Wertpapiere oder Rohstoffe anzusehen sind, sowie die Zuteilung der Zuständigkeit zwischen den verschiedenen Aufsichtsbehörden stellten die Regulierungsbehörden vor eine Herausforderung. Doch nun scheint ein Wendepunkt erreicht zu sein, da Gary Gensler, ein langjähriger Kritiker von Kryptowährungen und Vorsitzender der US-amerikanischen Börsenaufsicht SEC, entschlossen ist, gegen Krypto-Börsen vorzugehen, auf denen Anleger digitale Währungen kaufen und verkaufen können. Die Bemühungen um Klarheit manifestieren sich in aufeinanderfolgenden Klagen gegen Branchenriesen wie Binance und Coinbase. Die erste Klage beschuldigt Binance, unter anderem gegen Wertpapiergesetze verstoßen zu haben, indem sie Kundengelder unsachgemäß verwalteten und Anleger sowie Regulierungsbehörden irreführten.
Die zweite Klage behauptet, dass die größte US-amerikanische Krypto-Plattform Coinbase eine illegale Börse betrieben habe. In einer 101-seitigen Klage, die diese Woche vor einem Bundesgericht in New York eingereicht wurde, wird behauptet, dass Coinbase jahrelang die SEC-Vorschriften umgangen habe, indem sie es den Benutzern ermöglichte, mit Kryptotoken zu handeln, die tatsächlich nicht registrierte Wertpapiere waren. Gensler argumentierte wiederholt, dass die Mehrheit der Token der SEC-Regulierung unterliege und warnte staatlich regulierte Banken davor, sich fernzuhalten. Indem er Coinbase als illegale Börse erklärt, erschwert der SEC-Chef US-amerikanischen Krypto-Händlern den Handel mit digitalen Token. Die Klage gegen Binance, die größte Token-Börse der Welt, verläuft anders.