Hongkong steht kurz davor, einen weiteren wichtigen Meilenstein in seiner Entwicklung als globaler Krypto-Hub zu setzen. Laut einem aktuellen Bericht plant die Finanzaufsichtsbehörde der Stadt, den Handel mit Krypto-Derivaten für professionelle Investoren offiziell zu erlauben. Dieser Schritt ist Teil eines umfassenderen Plans, das Produktangebot im Bereich digitaler Vermögenswerte zu erweitern und die Position Hongkongs innerhalb des internationalen digitalen Finanzmarkts zu stärken. Die Entscheidung Hongkongs fällt in eine Zeit, in der die weltweite Marktkapitalisierung digitaler Assets bereits einen Wert von mehr als drei Billionen US-Dollar überschritten hat. Gleichzeitig verzeichnet der Handel mit diesen Vermögenswerten ein jährliches Volumen, das beeindruckende 70 Billionen US-Dollar übersteigt.
Diese Zahlen unterstreichen die Bedeutung der finanziellen Integration von Kryptowährungen und Derivaten in regulierte Finanzsysteme. Es bietet sich daher für Hongkong als internationalem Finanzplatz die Chance, durch geeignete Regulierung und Innovationsförderung eine Vorreiterrolle einzunehmen. Der für Finanzdienstleistungen und das Finanzwesen zuständige Sekretär Christopher Hui Ching-yu bestätigte die Pläne Anfang Juni 2025 öffentlich. Er betonte, dass die Priorität auf einem streng überwachten Risikomanagement liegt. Dabei sollen Handelstransaktionen streng geordnet, transparent und sicher ablaufen.
Die Sorgfalt gilt als wesentliche Voraussetzung, damit professionelle Investoren in einem stabilen Umfeld agieren und Investitionen in Krypto-Derivate gewagt werden können. Die Zulassung von Krypto-Derivaten für professionelle Investoren passt zudem gut zu den vorherigen regulatorischen Entwicklungen in Hongkong. So wurden bereits diverse virtuelle Asset-Produkte wie Staking-Dienste, Spot-ETFs und Futures zugelassen. Erst im April dieses Jahres erhielt das Unternehmen HashKey die Genehmigung, Staking-Services anzubieten, was zeigt, dass die Behörden offen für neue Technologien und Finanzinstrumente sind. Neben der Regulierung steht auch die steuerliche Optimierung im Fokus der Regierung.
Die Stadt sieht vor, digitale Assets im Rahmen ihres bevorzugten Steuersystems für Fonds, Single-Family Offices und Carried Interest zu begünstigen. Durch diese steuerlichen Anreize sollen internationale Investoren und Unternehmen angezogen werden, die Hongkong als Finanzdrehkreuz nutzen wollen. Der Ausbau des steuerlichen Rahmens ist Teil einer Strategie, um den Bereich der digitalen Werteversprechen und Web3-Technologien langfristig zu etablieren. Hongkong profitiert bereits heute von einer dynamischen Fintech-Szene mit mehr als 1.100 Unternehmen, darunter acht lizenzierte digitale Banken, vier virtuelle Versicherer und zehn regulierte Handelsplattformen für digitale Assets.
Institutionen wie Invest Hong Kong und das Hong Kong Key Enterprises Office bieten umfassende Unterstützungsleistungen an, um Unternehmen bei Lizenzierung, Steueranreizen und regulatorischen Anforderungen zu helfen. Diese Infrastruktur macht die Stadt für internationale Start-ups und etablierte Marktteilnehmer attraktiv. Ein weiterer Meilenstein liegt in der Einführung Asiens erster virtueller Asset-Futures-ETFs sowie Spot-ETFs, die bereits 2024 zugelassen wurden. Im Sommer desselben Jahres kamen zudem Futures-Inverse-Produkte hinzu, was die Bandbreite der Anlagemöglichkeiten erweitert. Diese Innovationen spiegeln Hongkongs Engagement wider, regulatorische Grundlagen zu schaffen, die gleichzeitig den Schutz von Investoren gewährleisten und den Markt für institutionelle Akteure öffnen.
Die Zusammenarbeit mit internationalen Regulierungsbehörden nimmt ebenfalls an Fahrt auf. Im September 2024 kündigten die führenden Finanzaufsichtsbehörden Hongkongs gemeinsam an, dass sie die Berichtspflichten des Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) für Krypto-Over-the-Counter-Derivate übernehmen werden. Dies zeigt den Willen Hongkongs, sich an globalen Standards zu orientieren und regulatorische Transparenz zu schaffen, die grenzüberschreitende Aktivitäten erleichtern. Die zweite geplante Virtual Asset Policy Statement wird noch in diesem Jahr erwartet und soll die Integration innovativer Web3-Technologien in das traditionelle Finanzsystem weiter vorantreiben. Einhergehend mit dieser Entwicklung hat die Legislative Ende Mai das Stablecoin-Gesetz verabschiedet.
Der neue rechtliche Rahmen soll die Emission und Verwaltung von Stablecoins regulieren, wodurch Hongkong sich als globaler Standort für digitale Währungen etabliert und die Nutzung in Finanztransaktionen für Unternehmen und Investoren weiter vereinfacht. Die Kombination aus regulatorischer Unterstützung, steuerlicher Förderung und dem robusten Fintech-Ökosystem macht Hongkong zu einem der beeindruckendsten Knotenpunkte für digitale Assets weltweit. Dies fördert die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Finanzplätzen und sendet ein starkes Signal an Investoren und Anbieter digitaler Dienstleistungen, dass Hongkong auf dem Gebiet digitaler Vermögenswerte eine zentrale Rolle einnimmt. Die offene Haltung gegenüber Krypto-Derivaten sowie der Ausbau des Angebots an innovativen Finanzprodukten wird zudem das Anlageuniversum für professionelle Investoren deutlich erweitern. Durch die Kombination von Erfahrung und strenger Regulierung wird eine hochwertige Infrastruktur geschaffen, die Risiken minimiert und das Vertrauen in digitale Finanzinstrumente stärkt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Hongkongs Schritt, Krypto-Derivate für professionelle Investoren zuzulassen, nicht nur einen Marktentwicklungsprozess vorantreibt, sondern auch die Position der Stadt im globalen Fintech-Wettbewerb nachhaltig stärkt. Es handelt sich um ein Zeichen dafür, wie ernsthaft die Behörden die Chancen der Blockchain-Technologie und Web3-Innovation als Wachstums- und Zukunftsfaktor anerkennen. In der Folge dürften weitere regulatorische Anpassungen und technologische Entwicklungen den Finanzplatz Hongkong noch wettbewerbsfähiger machen und einen positiven Einfluss auf den internationalen Handel mit digitalen Vermögenswerten haben.