Interviews mit Branchenführern

Thermal Runaway und die brennenden Waymo-Roboterautos bei den Protesten in Los Angeles

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Thermal Runaway: Why Waymo Cars Burned So Completely in the Los Angeles Protests

Die grandiose Zerstörung der Waymo-Roboterautos während der Proteste in Los Angeles lässt sich durch das Phänomen der Thermal Runaway erklären. Dabei spielen Lithium-Ionen-Batterien eine zentrale Rolle, deren chemische Reaktionen unkontrollierte Hitzeentwicklungen hervorrufen können.

Im Juni 2025 erlebte Los Angeles eine dramatische Szene, als im Rahmen von Protesten gegen bundesstaatliche Einwanderungsmaßnahmen mehrere Waymo-Roboterautos, genauer Jaguar I-Pace Modelle, in Flammen aufgingen. Die Brände waren derart intensiv, dass von den Fahrzeugen fast nichts mehr übrigblieb außer den Aluminiumfelgen und metallischen Überresten. Diese nahezu vollständige Zerstörung der Fahrzeuge ist kein gewöhnliches Brandereignis, sondern das Ergebnis einer komplexen chemischen Kettenreaktion, die als Thermal Runaway bekannt ist und eng mit den Lithium-Ionen-Batterien der Elektroautos verbunden ist.Die Lithium-Ionen-Batterien moderner Elektrofahrzeuge speichern große Energiemengen in kompakter Form. So fasst der Akku des Jaguar I-Pace etwa 90 Kilowattstunden, was ungefähr der Energie von 77 Kilogramm TNT entspricht.

Diese immense Energiemenge ist in hunderten von Pouch-Zellen zusammengefasst, deren Chemie und Konstruktion allerdings auch eine besondere Verletzlichkeit bergen. Die einzelnen Zellen sind mit flüchtigen, brennbaren Elektrolyten gefüllt und nur durch dünne Polymer-Schichten voneinander getrennt. Wird eine dieser Zellen beschädigt, etwa durch einen äußeren Schlag, Überhitzung oder einen Brandbeschleuniger, können unkontrollierte chemische Reaktionen einsetzen.Der Begriff Thermal Runaway beschreibt das rasante Anwachsen von Temperatur und Wärmeentwicklung in einer oder mehreren Batterie-Zellen. Sobald in einer Zelle eine kritische Temperatur überschritten wird, erzeugen die Reaktionen mehr Hitze als durch das Gehäuse oder das Fahrzeug abgegeben werden kann.

Diese überschüssige Wärme überträgt sich auf benachbarte Zellen, wodurch sich ein Teufelskreis bildet: Mehr Hitze verursacht mehr Reaktionen und diese wiederum steigern die Hitzeentwicklung exponentiell. Im Extremfall steigen die Temperaturen auf über 1.000 Grad Celsius – eine Hitzewand, die einen normalen Fahrzeugbrand um ein Vielfaches übertrifft.Die Architektur der Batterien in Elektroautos wie dem Jaguar I-Pace trägt maßgeblich dazu bei, wie sich die Hitze verbreitet und welchen Schaden der Brand anrichtet. Die sogenannten „Skateboard-Architekturen“, bei denen sich die Batterie flach und großflächig am Fahrzeugboden befindet, führen dazu, dass die größte Hitzeentwicklung direkt vom Unterboden ausgeht.

Die dort verbauten Aluminiumteile beginnen, bei etwa 660 Grad Celsius zu schmelzen. Magnesiumkomponenten, die in Sitzrahmen und anderen Bauteilen verbaut sind, entzünden sich bei der Hitze sogar mit weißer, intensiver Flamme, die extrem schwer zu löschen ist.Neben der enormen Hitze ist auch die bei der Verbrennung entstehende chemische Belastung entscheidend. Lithium-Ionen-Batterien setzen bei Bränden giftige Gase frei, insbesondere Wasserstofffluorid. Dieses Gas ist hochgiftig und reizt die Atemwege stark.

Schon kurze Einwirkungen können zu schweren gesundheitlichen Schäden führen, darunter Brustschmerzen, Husten oder sogar Lungenblutungen. Für Einsatzkräfte ohne geeignete Schutzausrüstung ist der Umgang mit brennenden Elektrofahrzeugen daher besonders gefährlich. Studien weisen sogar darauf hin, dass während solcher Brände Konzentrationen von Wasserstofffluorid erreicht werden können, welche die Grenzen für tödliche Wirkungen bei Menschen übersteigen.Die Bekämpfung von Thermal-Runaway-Bränden unterscheidet sich grundlegend von der von klassischen Fahrzeugbränden mit Benzin oder Diesel. Standardlöschmittel wie schaumgebundene Feuerlöscher sind meist unwirksam, da sie die hochenergetische Reaktion der Batteriechemie nicht stoppen können.

Stattdessen setzen Feuerwehren zunehmend auf Methoden wie Hochdruck-Wasserstrahlen oder das Eintauchen der brennenden Fahrzeuge in spezielle Löschgruben mit großen Wassermengen. Der Aufwand ist enorm: Ein einziger Brand kann zehntausende Liter Wasser in Anspruch nehmen, oftmals weit mehr als das für konventionelle Fahrzeugbrände übliche Löschvolumen – und das über Stunden hinweg.Technologische Entwicklungen adressieren diese Risiken zum Teil. Moderne Batteriemanagementsysteme überwachen ständig die Temperatur einzelner Zellen und regeln Lade- und Entladeprozesse, um Überhitzungen zu vermeiden. Software-Sicherheitsmechanismen können Stromflüsse unterbrechen, wenn sie ungewöhnliche Zustände feststellen.

Dennoch lassen sich physikalisch-chemische Reaktionen nicht vollständig durch Software verhindern, vor allem nicht bei direkter mechanischer Beschädigung oder Brandstiftung, wie im Fall der Los Angeles-Proteste geschehen, bei denen Angreifer Fahrzeuge bewusst beschädigten und in Brand setzten.Vergleicht man die Zerstörungskraft von Lithium-Ionen-Batterien mit früheren Fahrzeugtypen, offenbart sich ein weiteres Bild. Vor allem ältere Hybridfahrzeuge mit kleineren Batterien und Stahlrahmen zeigen ein anderes Brandbild: Ihre Karosserien bleiben durch die hohe Schmelztemperatur und Widerstandsfähigkeit von Stahl trotz eines Brandes oft als intakte Hülle erhalten. Tesla verwendet beispielsweise tausende kleine zylindrische Batteriezellen, die in Aluminium- und Titanschutzschalen sitzen. Diese Bauweise soll das Risiko eines umfassenden Thermal Runaways verringern oder zumindest das Feuer eingrenzen.

Auch die Verlagerung hin zu weniger reaktiven Batteriekemien und der Einbau von physikalischen Firebreaks ist eine Entwicklung in der Branche, um solche Brände einzudämmen.Dennoch halten Studien fest, dass Elektrofahrzeuge statistisch gesehen seltener Feuer fangen als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Dennoch verändern sich die Herausforderungen, wenn ein EV tatsächlich in Brand geraten sollte: Das Feuer ist intensiver, die Löschmaßnahmen aufwendiger und das Risiko für Einsatzkräfte höher. Die Geschehnisse in Los Angeles zeigen daher, dass es für Städte, Rettungsdienste und Fahrzeughersteller essenziell ist, sich auf diese Herausforderungen vorzubereiten und die Bevölkerung über das Risiko und richtige Verhalten bei Bränden von Elektrofahrzeugen aufzuklären.Die Vorfälle werfen überdies Fragen auf, wie Elektromobilität sicherer gestaltet werden kann, ohne dabei den Eindruck zu erwecken, dass E-Autos grundsätzlich gefährlich seien.

Denn trotz der Schwere der Brandereignisse sind solche Fälle selten und sollten im Kontext mit der steigenden Anzahl von Elektrofahrzeugen in Ballungszentren betrachtet werden. Die technologische Weiterentwicklung, verbesserte Sicherheitsstandards und Schulungen der Einsatzkräfte können entscheidend dazu beitragen, Risiken nachhaltig zu minimieren.Zusammenfassend zeigen die brennenden Waymo-Roboterautos in Los Angeles eindrucksvoll die Gefahren von Thermal Runaway in Lithium-Ionen-Batterien, die im Rahmen eines Brandes äußerst zerstörerisch wirken können. Das Phänomen ist eine Folge der hohen Energiedichte der Akkus und der komplexen chemischen Vorgänge bei hohen Temperaturen. Die enorme Hitze führt zur Schmelze von Aluminiumbestandteilen und der Entzündung von Magnesium, während die Freisetzung toxischer Gase ein Gesundheitsrisiko für die Umgebung darstellt.

Die Löschung erfordert immense Ressourcen und spezialisierte Methoden, was die Herausforderungen von Elektrofahrzeugen im Brandfall sichtbar macht. Zugleich zeigen diese Ereignisse den dringenden Bedarf an fortlaufender Forschung, Technikverbesserungen und einer informierten Öffentlichkeit, um die Elektromobilität sicherer und zuverlässiger zu gestalten.

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