Donald Trump, der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten, plant eine großangelegte Militärparade in der Hauptstadt Washington D.C. Diese Parade, die sowohl seinen 79. Geburtstag am 14. Juni als auch das 250-jährige Bestehen der US-Armee feiern soll, zieht viel Aufmerksamkeit auf sich.
Im Gegensatz zu früheren Versuchen, die aus verschiedenen Gründen gescheitert waren, schreiten die Vorbereitungen für das Ereignis in diesem Jahr mit einem geschätzten Budget von etwa 45 Millionen US-Dollar voran. Die geplante Militärparade soll ein eindrucksvolles Spektakel werden, das neben der militärischen Stärke auch die Geschichte des Heeres in den Mittelpunkt stellt. Die Parade wird voraussichtlich Tausende von Soldaten, hunderte militärischer Fahrzeuge und Dutzende von Flugzeugen umfassen. Bis zu 7.500 Soldaten sollen an den Feierlichkeiten teilnehmen und in historisch angelehnten Uniformen marschieren, die verschiedene Epochen der US-Geschichte repräsentieren - vom Unabhängigkeitskrieg bis zur Gegenwart.
Zudem wird ein Konvoi aus gepanzerten Fahrzeugen durch die Straßen von Washington D.C. rollen. Darunter befinden sich unter anderem der schwergewichtige M1 Abrams Panzer sowie achtradige Stryker-Kampffahrzeuge. Die Bandbreite der verwendeten Technik verdeutlicht den Anspruch, die Stärke und Vielfältigkeit des US-Heeres zu präsentieren.
Hoch über den Köpfen der Zuschauer sollen rund 50 Militärflugzeuge durch den Himmel gleiten, darunter historische Kampfflugzeuge wie B-17 Bomber aus dem Zweiten Weltkrieg sowie moderne Apache-Hubschrauber. Diese Mischung aus Alt und Neu soll die Kontinuität und Entwicklung des Militärs symbolisieren. Neben der eigentlichen Parade sind mehrere weitere Programmpunkte vorgesehen, darunter Auftritte von bis zu sieben Marschkapellen, spektakuläre Fallschirmsprünge sowie ein abendliches Konzert mit bekannten Künstlern aus dem Musikbereich, die vermutlich aus dem Country-Genre stammen. Das musikalische Rahmenprogramm wird am Abend mit einem großen Feuerwerk über der Hauptstadt enden. Die Organisation und Logistik hinter einer derart umfangreichen Militärparade sind enorm.
Die teilnehmenden Soldaten stammen aus allen zehn aktiven Divisionen der US-Armee, verteilt über das gesamte Land. Während ihres Aufenthalts in Washington D.C. werden sie in öffentlichen Gebäuden wie den Einrichtungen der General Services Administration und des Landwirtschaftsministeriums untergebracht. Jeder Soldat erhält für die Teilnahme zwei kalte und eine warme Mahlzeit sowie eine zusätzliche Vergütung von 50 US-Dollar pro Tag.
Die Parade selbst soll über die Potomac-Brücke von Arlington, Virginia, bis in die Innenstadt von Washington D.C. führen und damit eine symbolträchtige Verbindung zwischen Militärbasis und politischem Zentrum herstellen. Die Veranstaltung ist nicht nur eine Feier, sondern auch ein bedeutendes Sicherheits- und Verkehrsereignis für die Hauptstadt. Große Teile der Innenstadt werden voraussichtlich gesperrt, was zu erheblichen Beeinträchtigungen im Verkehr führen kann.
Die Behörden bereiten sich intensiv auf den Schutz der Teilnehmer und Zuschauer vor, denn bei einer solchen Show werden höchste Sicherheitsstandards erwartet. Außerdem soll das Gelände rund um das Washington Monument für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Es wird dort sanitäre Einrichtungen und Versorgung mit Erfrischungen geben. Die Ellipse, ein großer Park südlich des Weißen Hauses, dient als zentraler Veranstaltungsort mit einer Tribüne für eine offizielle Überprüfung sowie als Bühne für die Konzerte. Die Kosten der Parade sind mit rund 45 Millionen US-Dollar erheblich, wenn auch deutlich geringer als ein ähnliches Vorhaben im Jahr 2018, das auf schätzungsweise 92 Millionen Dollar taxiert wurde und damals vom damaligen Präsidenten aus Kostengründen abgesagt wurde.
Kritiker argumentieren, dass eine solche Parade in Zeiten von Haushaltsdefiziten und anderen nationalen Herausforderungen nicht gerechtfertigt sei. Einige politische Vertreter, insbesondere aus der Demokratischen Partei, sehen in der Veranstaltung vielmehr eine Selbstdarstellung Trumps, der angeblich seinen Geburtstag mit einer prunkvollen Militärshow verbinden möchte. Senator Jack Reed aus Rhode Island äußerte die Meinung, die Gestaltung des Festakts sei typisch für Trump: Er mache „alles zu einer Show um sich selbst“. Auch der Abgeordnete Steve Cohen bezeichnete den Vorsitzenden als selbstverliebt und kritisierte die Verwendung öffentlicher Gelder für persönliche Inszenierungen. Demgegenüber steht die offizielle Begründung aus dem Weißen Haus, die Parade solle den „größten militärischen Apparat der Welt“ ehren.
In der veröffentlichten Erklärung wird betont, dass keine Veranstaltung groß genug sei, um der Aufopferung und dem Dienst der Soldaten angemessen zu gedenken. Die Parade solle eine angemessene Hommage an alle sein, die in Uniform für die Vereinigten Staaten gedient haben und noch dienen. Die Verzahnung von militärischer Tradition und nationalem Stolz spielt in der Inszenierung eine zentrale Rolle und verfolgt damit auch eine politische Symbolik. Neben den politischen Auseinandersetzungen erzeugt das Ereignis auch Debatten zur Rolle des Militärs in der Gesellschaft. Militärparaden sind in den USA eher selten und stehen in einem anderen kulturellen Kontext als etwa in Russland oder China, wo solche Inszenierungen regelmäßig stattfinden und wichtige politische Botschaften transportieren.
Innerhalb der USA wird die Verbindung von Militär und politischem Spektakel manchmal mit Skepsis betrachtet, insbesondere wenn der Eindruck entsteht, das Militär werde für politische Zwecke instrumentalisiert. Die Vorbereitungen für die Parade werfen daher auch grundsätzliche Fragen über Transparenz, Zweckmäßigkeit und die richtige Balance zwischen Ehrung und politischer Inszenierung auf. Die geplante Parade zur Feier des Armeetages und Trumps Geburtstag ist also weit mehr als eine reine Militärveranstaltung. Sie ist ein sichtbares Zeichen des politischen Stils des ehemaligen Präsidenten und spiegelt wider, wie diverse gesellschaftliche Gruppen und politische Lager in den USA militärische Symbole und Zeremonien interpretieren. Für Beobachter im In- und Ausland liefert die Veranstaltung damit auch einen spannenden Einblick in aktuelle gesellschaftspolitische und kulturelle Dynamiken der USA.
Insgesamt wird die Militäraufstellung mit allen ihren spektakulären Elementen ein großes Medienereignis und eine von vielen US-Amerikanern intensiv verfolgte Inszenierung sein. Die Mischung aus historischen und modernen Aspekten, das beeindruckende Aufgebot an Soldaten und Technik sowie das musikalische und visuelle Rahmenprogramm versprechen einen außergewöhnlichen Tag in der US-Hauptstadt. Während die Planungen fortschreiten und die Veranstalter ihre Vorbereitungen treffen, bleibt abzuwarten, wie das Spektakel von der Bevölkerung und der Öffentlichkeit bewertet wird. Sicher ist jedoch, dass es ein bedeutender Termin im Kalender der amerikanischen Militär- und Politikszene bleibt.