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Sollte man Funktionen einbauen, die man noch nicht braucht? Eine pragmatische Betrachtung für Entwickler

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Ask HN: Thoughts on adding utilities that aren't immediately needed?

Ein tiefgehender Blick auf die Vor- und Nachteile davon, ob Entwickler Funktionen und Utilities implementieren sollten, die aktuell nicht zwingend erforderlich sind, aber möglicherweise zukünftig gebraucht werden könnten. Dabei werden Risiken, Praktiken und sinnvolle Entscheidungsansätze erläutert.

In der Welt der Softwareentwicklung stellt sich immer wieder die Frage, ob es sinnvoll ist, Funktionen oder Utilities in ein Projekt einzubauen, die aktuell nicht gebraucht werden, aber potenziell in der Zukunft nützlich sein könnten. Dieses Thema berührt nicht nur technische Aspekte, sondern auch strategische Überlegungen hinsichtlich Wartbarkeit, Effizienz und Teamkommunikation. Die Herausforderung besteht darin, einen Mittelweg zu finden zwischen Weitsicht und Pragmatismus, um den Entwicklungsprozess weder mit unnötigem Ballast zu belasten noch wichtige zukünftige Anforderungen zu vernachlässigen. Ein praktisches Beispiel verdeutlicht die Problematik: Ein Entwickler schreibt eine kleine Bibliothek oder Klasse, die einfache Taschenrechnerfunktionen bereitstellt – etwa eine Methode zum Addieren oder Multiplizieren von Zahlen. Zur Diskussion steht, ob man an dieser Stelle bereits eine Funktion zum Subtrahieren implementieren sollte, obwohl niemand aktuell danach gefragt hat.

Das klingt zunächst verlockend, immerhin könnte diese Funktion irgendwann sehr nützlich sein, vor allem für andere Teams, die diese Bibliothek nutzen wollen. Doch gilt das wirklich als gute Praxis? Einer der wichtigsten Aspekte, den Entwickler in so einer Situation bedenken sollten, ist der so genannte YAGNI-Grundsatz – „You Ain't Gonna Need It“. Dieser Gedanke besagt, dass man keine Funktionen erstellen sollte, die man im Moment nicht braucht, auch wenn sie plausible Anwendungsfälle für die Zukunft haben. Denn in der Realität ist es oft schwierig vorherzusagen, wie sich Anforderungen verändern werden, oder ob bisher angenommene zukünftige Bedürfnisse realisiert werden. Der Code wird unnötig aufgebläht und kann zu Wartungsproblemen führen.

Ein zusätzlicher Faktor, der gegen das vorschnelle Hinzufügen von Funktionen spricht, ist der dadurch entstehende Mehraufwand bei der Wartung und Weiterentwicklung. Je mehr ungenutzter Code vorhanden ist, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit von Bugs oder Kompatibilitätsproblemen, die auf lange Sicht wertvolle Entwicklungszeit beanspruchen – Zeit, die besser in die Optimierung vorhandener, tatsächlich genutzter Features investiert wäre. Zudem erschwert unnötiger Code oft auch die Lesbarkeit und Verständlichkeit des Projekts, was für neue Teammitglieder eine zusätzliche Hürde darstellen kann. Auf der anderen Seite argumentieren manche Entwickler, dass es sinnvoll sein kann, solche Funktionen dennoch zu implementieren, wenn die Umstände passen. Wenn beispielsweise der Aufwand gering ist, das Testen unkompliziert bleibt und gewissermaßen keine zusätzlichen Risiken bestehen, kann das Vorwegnehmen von Features für eine gewisse Zukunftssicherheit sorgen.

Vielleicht wird die getDifference-Funktion eines Tages tatsächlich gebraucht und über eine solche Vorabimplementierung lässt sich Entwicklungszeit sparen. Auch wenn derzeit wenig los ist und der Entwickler Kapazitäten hat, spricht das für eine moderate und wohlüberlegte Erweiterung. Trotzdem sollte ein solches Vorgehen nicht ohne Absprache mit dem potenziellen Nutzerkreis erfolgen. Die beste Grundlage für die Entscheidung, welche Features man hinzufügt, ist der Dialog mit denjenigen, für die die Software entwickelt wird – seien es andere Teams im Unternehmen, Kunden oder Endnutzer. Eine Mischung aus Rückmeldungen, Recherchen und konkreten Anwendungsfällen kann dabei entscheidend helfen, Funktionen gezielt und bedarfsgerecht zu priorisieren.

Das minimiert die Gefahr, Ressourcen in Features zu investieren, die niemand benötigt. Ferner ist es wichtig, die Komplexität des Projekts als Ganzes im Auge zu behalten. Jedes zusätzliche Feature, auch wenn es auf den ersten Blick einfach erscheint, kann Wechselwirkungen mit bereits bestehenden Komponenten oder Schnittstellen haben. Gerade bei APIs oder Komponenten, die von mehreren Teams genutzt werden, kann das vorzeitige Hinzufügen von Features die Kompatibilität erschweren oder zu unerwarteten Abhängigkeiten führen. Zudem sind entfernte oder geänderte Funktionen in solchen Umgebungen oft schwierig rückgängig zu machen, da schon Gebrauch davon gemacht werden könnte.

Moderne Entwicklungspraktiken wie Continuous Integration und automatisiertes Testen helfen zwar dabei, Änderungen schneller und sicherer einzupflegen, trotzdem sollten Entwickler diese Werkzeuge nicht als Freibrief verstehen, jede denkbare Funktion gleich mitzuliefern. Vielmehr geht es darum, sich auf das zu konzentrieren, was notwendig ist und so ressourcenschonend wie möglich zu arbeiten. Ein sauberer, fokussierter Code ist gerade in langfristigen Projekten Gold wert. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, wie verbreitet bestimmte Arbeitsweisen in verschiedenen Entwicklungsteams sind. In manchen Teams ist es üblich, nur das sofort benötigte Minimum zu implementieren und bei Bedarf nachzuliefern.

Andere Teams bevorzugen modulare, erweiterbare Architekturansätze, die das einfache Hinzufügen von Funktionen erleichtern. Hier gilt es abzuwägen, was zur Unternehmenskultur, zum Projektkontext und zu den vorhanden Kapazitäten passt. Wenn man sich für das Hinzufügen von Funktionen entscheidet, obwohl sie momentan nicht genutzt werden, sollte man zumindest dafür Sorge tragen, diese Teile des Codes durch ausreichende Tests abzudecken. Unit-Tests sind das A und O, um sicherzugehen, dass diese Funktionen stabil sind und auch bei zukünftigen Änderungen nicht versehentlich beschädigt werden. Ebenso ist es hilfreich, die Dokumentation anzupassen und klar zu kennzeichnen, welche Features aktuell aktiv genutzt werden und welche potentiell eher als vorausschauende Optionen dienen.

Die Pflege des Codes ist ein oft unterschätztes Thema. Je weniger unnötige Codezusätze vorhanden sind, desto leichter ist die langfristige Pflege. Weniger Code bedeutet weniger potentiell fehleranfällige Stellen, weniger Bugs und damit auch weniger Supportaufwand. Aus Sicht des Projektmanagements lässt sich hier eine klar nachvollziehbare Effizienzsteigerung erzielen, die über die unmittelbaren Kosten hinausgeht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Hinzufügen von Features, die heute nicht gebraucht werden, keine einfache Entscheidung ist.

Man sollte sorgfältig abwägen, wie hoch der Aufwand, das Risiko und der erwartbare Mehrwert sind, bevor man in die Umsetzung geht. Kommunikation mit den potentiellen Nutzern, Fokus auf den aktuellen Bedarf, Einhaltung von Prinzipien wie YAGNI und eine möglichst schlanke Umsetzung bilden die Grundlage für eine verantwortungsbewusste und nachhaltige Softwareentwicklung. Wer als Entwickler oder Teamleiter vor der Frage steht, ob Utilities oder Funktionen vorab implementiert werden sollen, sollte nicht nur seine eigenen Kapazitäten berücksichtigen, sondern insbesondere die langfristigen Auswirkungen auf die Codebasis im Blick haben. Letztendlich wird man mit einem klaren, gut strukturierten und auf das Wesentliche fokussierten Code langfristig erfolgreicher sein. Dabei gilt es, flexibel zu bleiben, um bei Bedarf schnell nachlegen zu können, anstatt im Vorfeld vorsorglich zu viele Features umzusetzen, die womöglich nie zum Einsatz kommen.

Die Softwareentwicklung lebt von Iteration, Feedback und Anpassung. Die beste Strategie ist häufig, pragmatisch vorzugehen, das aktuelle Bedürfnis zu erfüllen und die Architektur so zu gestalten, dass spätere Erweiterungen problemlos möglich sind. Wer diesen Kurs hält, bewegt sich auf einem nachhaltigen und effizienten Weg.

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