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Globale Erwärmung und Schlafapnoe: Wie steigende Temperaturen das Risiko für obstruktive Schlafapnoe erhöhen

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Global warming may increase the burden of obstructive sleep apnea

Steigende weltweite Temperaturen wirken sich nicht nur auf Umwelt und Klima aus, sondern verschärfen auch gesundheitliche Probleme. Insbesondere die obstruktive Schlafapnoe könnte durch die globale Erwärmung häufiger und schwerer auftreten, mit weitreichenden Folgen für Lebensqualität und Wirtschaft.

Die globale Erwärmung ist eine der bedeutendsten Herausforderungen unserer Zeit, die viele Aspekte des menschlichen Lebens nachhaltig verändert. Neben den bekannten Folgen wie extremen Wetterereignissen, Anstieg des Meeresspiegels und Verlust diverser Ökosysteme leiden auch die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden zunehmend unter den hohen Temperaturen. Eine zunehmend erforschte und zugleich unterschätzte Herausforderung ist der Zusammenhang zwischen steigenden Temperaturen und der Häufigkeit sowie Schwere von obstruktiver Schlafapnoe (OSA). Diese weit verbreitete Schlafstörung, bei der es zu wiederholten Atemaussetzern während des Schlafs kommt, betrifft weltweit fast eine Milliarde Menschen – die Zahl könnte aufgrund des Klimawandels weiter ansteigen und immense Folgen für Gesellschaft und Wirtschaft haben. Die obstruktive Schlafapnoe zeichnet sich durch eine teilweise oder vollständige Verengung der oberen Atemwege während der Schlafphase aus.

Dies führt zu kurzen Atemaussetzern, die den Schlaffragmentieren und zu einer reduzierten Sauerstoffversorgung führen. Die Betroffenen leiden tagsüber häufig unter extremer Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und erhöhter Unfallgefahr. Zudem steigt durch unbehandelte OSA das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Diabetes und weitere chronische Krankheiten, wodurch die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt wird. Beobachtungen und neuere Studien zeigen, dass hohe Umgebungstemperaturen einen negativen Einfluss auf die Schlafqualität haben. Die menschliche Körperkerntemperatur muss im Schlaf sehr genau reguliert werden, um erholsamen Schlaf zu gewährleisten.

Steigen die nächtlichen Temperaturen, kann dies zu Schlafstörungen führen, was sich auch auf Erkrankungen wie die obstruktive Schlafapnoe auswirkt. Besonders auffällig ist, dass an heißen Tagen die Wahrscheinlichkeit steigt, OSA-Episoden zu erleben und deren Schwere zuzunehmen. Eine umfangreiche Studie, die über 116.000 Nutzer eines FDA-zugelassenen Schlafüberwachungssystems analysierte, stellte einen klaren Zusammenhang zwischen täglichen Durchschnittstemperaturen und der nächtlichen OSA-Schwere fest. An besonders heißen Tagen (zum Beispiel bei Tagestemperaturen über 27 Grad Celsius) steigt die Wahrscheinlichkeit für OSA um 45 Prozent im Vergleich zu kühleren Tagen (etwa bei 6 Grad Celsius).

Dabei variiert die Stärke dieses Effekts weltweit, wobei europäische Länder besonders stark betroffen sind. Auch sozioökonomische Faktoren spielen eine Rolle: Länder mit geringerem Bruttoinlandsprodukt pro Kopf weisen stärkere Temperatureffekte auf OSA-Risiken auf, was vermutlich an geringeren Anpassungsmöglichkeiten wie Klimatisierung liegt. Neben der direkten Auswirkung auf die Gesundheit wirkt sich die Zunahme von OSA durch höhere Temperaturen auch auf die Lebensqualität und Arbeitsproduktivität aus. Die Studienergebnisse legen nahe, dass die globale Erwärmung im Jahr 2023 bereits zu einem Verlust von mehr als 780.000 gesunden Lebensjahren allein in 29 untersuchten Ländern geführt hat.

Zugleich verursachte die damit verbundene höhere OSA-Prävalenz Produktivitätsverluste von rund 30 Milliarden US-Dollar aufgrund vermehrter Fehlzeiten und reduzierter Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz. Die wirtschaftlichen Kosten sind damit beträchtlich und betreffen neben den individuellen Gesundheitsfolgen auch die gesellschaftliche Leistungsfähigkeit. Langfristige Klimaszenarien geben wenig Anlass zur Entspannung. Je nachdem, wie stark sich die Welt weiterhin erwärmt – mit Prognosen von zwei bis über drei Grad Celsius Temperaturanstieg bis zum Jahr 2100 verglichen mit dem vorindustriellen Niveau – könnten sich die Gesundheitseffekte durch OSA vervielfachen. Schätzungen gehen davon aus, dass bei einem Temperaturanstieg von rund 1,8 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau die Last durch OSA weltweit mindestens um das Zweifache zunehmen wird.

Die Folge sind noch größere Verluste an Lebensjahren, noch mehr Arbeitsausfall und ein explosiver Anstieg der Gesundheitskosten. Die Mechanismen, durch die Hitze OSA beeinflusst, sind vielfältig. Hohe Außentemperaturen wirken sich auf den Wärmehaushalt und das Schlafverhalten aus und können zu häufigeren Aufwachreaktionen oder fragmentiertem Schlaf führen. Dies begünstigt das Versagen der Atemwege während des Schlafs und führt zu mehr Apnoe-Episoden. Zudem beeinflusst die Hitze auch die Funktionsfähigkeit der Atemmuskulatur, was wiederum das Risiko erhöht.

Besonders gefährdet sind Menschen mit bestehender Schlafapnoe, aber auch bislang unerkannte oder milde Fälle können durch Hitze verschlimmert werden. Ein weiteres Problem besteht darin, dass die vorhandenen Studien und Daten hauptsächlich von Ländern mit höherem Entwicklungsstand stammen. Nutzer von Schlafüberwachungsgeräten verfügen oft über bessere Schlafumgebungen und Zugang zu hitzemindernden Techniken wie Klimaanlagen. In weniger entwickelten Ländern und ärmeren Bevölkerungsgruppen, die oft schlechter gegen Hitze geschützt sind, dürfte der Effekt folglich größer sein und die Gesundheitslast sogar noch gravierender ausfallen. Diese Diskrepanz macht die Entwicklung gezielter Maßnahmen zur Prävention und Behandlung besonders dringend.

Die Zunahme der OSA-Fälle durch globale Erwärmung steht auch in Verbindung mit anderen gesellschaftlichen Trends. So führen steigende Adipositasraten in vielen Ländern zu mehr OSA-Patienten, da Übergewicht ein Hauptrisikofaktor ist. Die Kombination aus steigenden Temperaturen und wachsender Fettleibigkeit wird daher voraussichtlich synergistisch wirken. Auf der anderen Seite eröffnen neue therapeutische Ansätze, wie innovative medikamentöse Behandlungen und verbesserte Diagnosemöglichkeiten mittels Wearables, Chancen, diese Entwicklung zu bremsen. Ein zentraler Aspekt im Umgang mit dem durch Klimaänderungen bedingten Anstieg der OSA-Last ist die Prävention.

Dazu gehören Maßnahmen, die sowohl die Ursachen des Klimawandels angehen als auch die Anpassung an die veränderten Bedingungen erleichtern. Die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau könnte das Ausmaß des Problems deutlich reduzieren. Gleichzeitig sind Aufklärungskampagnen zur Sensibilisierung der Bevölkerung wichtig, damit vor allem gefährdete Gruppen frühzeitig behandelt werden und ihre Risiken kennen. Im Arbeitskontext sollten Arbeitgeber die Auswirkungen von Hitze und Schlafstörungen auf die Leistung ernst nehmen. Flexible Arbeitszeiten, verbesserte Klimatisierung von Arbeitsplätzen und Gesundheitsprogramme können helfen, Produktivitätsverluste zu minimieren.

Auch Gesundheitssysteme müssen verstärkt in Diagnose, Behandlung und Nachsorge von OSA investieren, um Folgekosten zu reduzieren. Eine wichtige Rolle spielt ferner die weitere Forschung, insbesondere zu den molekularen und physiologischen Mechanismen, wie Hitze die Atmung im Schlaf beeinflusst. Auch die Entwicklung von kostengünstigen und zugänglichen Technologien zur nächtlichen Überwachung der Atmungsqualität kann einen großen Fortschritt bedeuten, um Patienten frühzeitig zu identifizieren und zu betreuen. Schließlich ist der globale Charakter der Problematik hervorzuheben. Da die Erwärmung und ihre gesundheitlichen Folgen länderübergreifend sind, bedarf es internationaler Zusammenarbeit und gemeinsamer Strategien.

Die WHO und andere internationale Organisationen sollten die Rangordnung des Themas in ihren Gesundheits- und Klimaplänen erhöhen. Zusammenfassend zeigt sich, dass der Klimawandel weit über Umwelt- und gesellschaftspolitische Fragestellungen hinaus auch die individuelle Gesundheit tiefgreifend beeinflusst. Die steigenden Temperaturen fördern die Entstehung und Verschlechterung von obstruktiver Schlafapnoe mit schwerwiegenden Konsequenzen für Betroffene und Gesellschaft. Eine entschiedene Klimapolitik gepaart mit gezielten Gesundheitsmaßnahmen sind unerlässlich, um die wachsende Krankheitslast in den kommenden Jahrzehnten abzufedern und die Lebensqualität weltweit zu sichern.

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