Die Welt der Kryptowährungen entwickelt sich rasant, und immer mehr Anleger suchen nach Wegen, ihr Investment-Portfolio effizient und gleichzeitig so unkompliziert wie möglich zu verwalten. Ein besonders spannendes Angebot in diesem Bereich ist Path, ein Robo-Advisor speziell für Krypto-Investoren. Doch was verbirgt sich genau hinter Path und welche Vorteile, aber auch Grenzen bringt die Plattform mit sich? Im Folgenden beleuchten wir die Funktionen, die Sicherheit, das Preis-Leistungs-Verhältnis und mögliche Alternativen, die Krypto-Enthusiasten auf ihrer Investmentreise unterstützen können. Path positioniert sich seit seiner Gründung als einer der ersten von der US-Börsenaufsicht SEC registrierten Robo-Advisor für Kryptowährungen. Anders als klassische Krypto-Börsen ist Path keine Handelsplattform, auf der Nutzer direkt Kryptowährungen kaufen oder verkaufen, sondern eine beratende Software, die mittels automatisierter Tools und vorgefertigter Handelssysteme den Handel auf bestehenden Börsen erleichtert.
Nutzer verbinden ihre eigenen Konten bei unterstützten Krypto-Exchanges über API-Schnittstellen mit Path und können anschließend ihre Investments passiv verwalten lassen. Damit spricht die Plattform vor allem Anleger an, die das Potenzial von Kryptowährungen nutzen möchten, ohne sich ständig aktiv mit der Marktentwicklung und Trading-Entscheidungen befassen zu müssen. Ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal von Path ist die Möglichkeit, aus sogenannten „Stacks“ auszuwählen – vorgefertigten Krypto-Portfolios, die nach bestimmten Anlagestrategien und Marktthemen zusammengestellt wurden. Diese Stacks wurden von erfahrenen Analysten entworfen und ermöglichen es Anlegern, schnell und breit diversifiziert in verschiedene Kryptomärkte zu investieren. Beispiele hierfür sind Indizes, die die größten Kryptowährungen im Markt abbilden oder spezialisiert sind auf wachstumsorientierte Segmente wie NFTs oder Metaverse-Token.
Auch wenn die Performance der einzelnen Stacks in der jüngeren Vergangenheit durch den anhaltenden Krypto-Winter zurückhaltend war, bieten sie einen einfachen Einstieg in die Vermögensverwaltung für Neueinsteiger. Neben den Stacks nutzt Path automatisierte Trading-Bots, die auf verschiedenen Handelsstrategien basieren. Diese Bots übernehmen aktiv Buy- und Sell-Entscheidungen auf Basis vorab festgelegter Algorithmen. Die Trader, die diese Bots programmiert haben, geben durch die Veröffentlichung von historischen Daten und Backtesting-Ergebnissen Transparenz über die erwartbaren Renditen. Hierdurch lassen sich beispielsweise aktive Handelsarten unterscheiden, die je nach Risiko- und Zeitpräferenz vom Nutzer angepasst werden können.
Ob trendfolgend, aggressiv oder konservativ – jeder Bot verfolgt eine klar definierte Strategie. Ein Nachteil ist jedoch, dass diese Bots grundsätzlich strikt nach ihrem Programm arbeiten und in der Regel wenig Flexibilität zulassen, falls Anleger manuelle Anpassungen vornehmen möchten. Damit Nutzer stets eine optimale Portfoliozusammensetzung haben, integriert Path ein automatisches Rebalancing. Diese Funktion analysiert kontinuierlich die aktuellen Marktgegebenheiten und justiert die Gewichtungen der einzelnen Kryptowährungen im Portfolio, sodass das Risiko gesteuert und die Anlagestrategie konsequent umgesetzt wird. Besonders für passive Anleger ist dies ein großer Vorteil, da eine manuelle Überwachung des Portfolios entfällt.
Die Plattform unterstützt aktuell eine ganze Reihe von bekannten Krypto-Börsen wie Binance, Coinbase, Kucoin, Bybit und weitere. Dies erlaubt Nutzern, ihre ohnehin vorhandenen Handelskonten an einem Ort bündeln zu lassen und von den automatisierten Funktionen zu profitieren, ohne ihre Vermögenswerte bewegen zu müssen. Da Path als nicht-verwahrende Plattform (non-custodial) agiert, verbleiben die Coins in den jeweiligen Börsen und werden nicht auf Path selbst übertragen. Dies ist ein wichtiger Punkt für Sicherheitsbedenken, denn im Falle eines Angriffs auf Path wären keine direkten Verluste des Krypto-Vermögens zu befürchten. Die Sicherheit steht bei Path somit im Vordergrund.
Neben der Nicht-Verwahrung der Assets nutzt Path 256-Bit-Verschlüsselung für sämtliche Daten und API-Schlüssel sowie eine Zwei-Faktor-Authentifizierung für den Zugang. Die API-Schlüssel, die für den Handel benötigt werden, erlauben nur den automatisierten Handel, nicht jedoch das Abheben von Geldern. Dadurch wird sichergestellt, dass nur Handelsaufträge, keine Gelder bewegt werden können – ein bedeutender Vorteil gegenüber weniger abgesicherten Automatisierungstools. Für Einsteiger und erfahrene Nutzer bietet Path eine übersichtliche Benutzeroberfläche, die bewusst minimalistisch und auf das Wesentliche konzentriert ist. Nach dem Anlegen eines kostenlosen Kontos und der Verknüpfung der Börsenkonten können Anleger mit wenigen Klicks Stacks auswählen, Bots hinzufügen oder die Zusammensetzung ihres Portfolios anpassen.
Die Bedienung ist dabei ähnlich intuitiv wie beim Online-Shopping, was einen niedrigeren Zugang für Nutzer ohne tiefgehende Trading-Kenntnisse ermöglicht. Kostenmäßig bietet Path zwei Mitgliedschaftsmodelle an: eine kostenlose Basisversion mit eingeschränktem Funktionsumfang und eine Premium-Mitgliedschaft zum Preis von 8,25 US-Dollar pro Monat, die weitere Funktionen wie Auto-Rebalancing, Premium-Stacks und automatisches Staking beinhaltet. Interessanterweise ist die Premium-Version zeitweise kostenlos verfügbar, was neue Nutzer zum Ausprobieren anregen kann. Zusätzlich fallen bei den Trading-Bots teilweise zusätzliche Gebühren an, die von den Bot-Entwicklern individuell festgelegt werden und mitunter mehrere hundert Dollar betragen können. Diese Kosten sollten bei der Entscheidung für oder gegen einen bestimmten Bot genauso berücksichtigt werden wie die erwarteten Handelsrenditen.
Kritisch betrachtet ist Path aktuell in einigen Punkten noch ausbaufähig. Zum einen ist die Anzahl der unterstützten Exchanges zwar solide, aber im Vergleich zu großen Kryptoplattformen begrenzt; dies könnte die Flexibilität der Nutzer einschränken. Außerdem ist der technische Fokus auf vorgegebene Bot-Strategien relativ starr, was für Anleger, die eine individuelle Risikosteuerung oder eigene Handelszeitfenster suchen, unpraktisch sein kann. Der Kundenservice ist auf Wochentage beschränkt, was gerade in der volatilen Krypto-Welt manchmal eine Herausforderung sein kann. Nicht zuletzt stellt der gegenwärtige Krypto-Markt mit seiner Volatilität auch für automatisierte Systeme eine Hürde dar, wie die überwiegend schwache Performance vieler Stacks zeigt.
Alternativen zu Path gibt es einige, die ähnlich auf automatisierte und passive Krypto-Anlagestrategien setzen. Titan etwa bietet mehrere Krypto-Fonds und verfolgt einen Hedge-Fund-ähnlichen Ansatz, bei dem erfahrene Manager aktiv Portfolios verwalten. Coinrule ist eine weitere Plattform, die automatisierte Trading-Bots jedoch mit größerer Flexibilität für den User anbietet. Auch andere Plattformen fokussieren sich auf algorithmische Handelsstrategien und erleichtern somit den Zugang zum Krypto-Trading, ohne dass Nutzer alle Marktbewegungen selbst beobachten müssen. Insgesamt stellt Path dennoch eine innovative Option dar, die vor allem unerfahrenen und zeitlich eingeschränkten Anlegern ein recht komfortables Werkzeug an die Hand gibt, um an der Welt der Kryptowährungen teilzuhaben, ohne sich im Dschungel der vielfältigen Trading-Tools und Techniken verlieren zu müssen.