In einem erschütternden Gerichtsverfahren in Abuja, Nigeria, ist ein emotionales Video aufgetaucht, das Tigran Gambaryan, einen ehemaligen US-Bundesagenten und leitenden Angestellten bei Binance, zeigt, wie er unter großen Schmerzen um Hilfe fleht. Die Aufnahmen von seiner zweiten Haftaudienz am 2. August sorgten für Empörung und Aufruhr, sowohl in der Kryptoszene als auch darüber hinaus. Gambaryan, der seit Februar 2024 im Kuje-Gefängnis inhaftiert ist, steht wegen Geldwäschevorwürfen vor Gericht, die von der nigerianischen Regierung erhoben wurden. In dem Video ist Gambaryan zu sehen, wie er mit einer Gehkrücke in den Gerichtssaal geht, nachdem ihm der Zugang zu einem Rollstuhl verwehrt wurde.
Sichtbar gequält und frustriert, limitiert sein Gang stark seine Beweglichkeit. Ein Gefängnisbeamter weigerte sich, ihm Unterstützung anzubieten, und versicherte, dass Gambaryan seine Erkrankung nur vortäuschen würde. Diese Behandlung hat viele in der Öffentlichkeit, insbesondere seine Familie und Freunde, alarmiert und zu einem Aufschrei nach Interventionen der US-Regierung geführt. „Dies ist eine Farce“, rief Gambaryan aus, als er den Zuschauern seine Unschuld beteuerte. „Ich bin unschuldig, warum geschieht mir das? Das ist nicht akzeptabel.
“ Seine Worte haben bei vielen Anwesenden im Gerichtssaal einen bleibenden Eindruck hinterlassen und verdeutlichen die verzweifelte Lage, in der sich der Binance-Manager befindet. Er beschrieb die Bedingungen, unter denen er festgehalten wird, als äußerst inhumane und machte deutlich, dass er laut seiner medizinischen Berichte an schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen leidet, einschließlich einer Bandscheibenvorwölbung, die ihn fast bewegungsunfähig macht. Im Rahmen der Anhörung legte Gambaryans rechtliches Team einen erneuten Antrag auf Kaution vor, der aufgrund seiner kritischen medizinischen Situation eingereicht wurde. Sie argumentierten, dass sein Gesundheitszustand sich durch die Haftbedingungen erheblich verschlechtert habe. Zu den weiteren gesundheitlichen Problemen gehören Lungenentzündung, Malaria und eine Mandelentzündung.
Diese Argumente fanden jedoch bei den nigerianischen Behörden kein Gehör. Das Economic and Financial Crimes Commission (EFCC), die Behörde, die Gambaryan verfolgt, trat entschieden gegen den Kautionsantrag auf. Sie behaupteten, Gambaryan würde seine Erkrankung übertreiben und habe die angebotene ärztliche Behandlung im Gefängnis abgelehnt. Ihre Argumentation wurde durch medizinische Aufzeichnungen gestützt, doch essentielle Dokumente, wie etwa ein MRT-Scan, fehlten. Dies ließ viele an der Richtigkeit der Behauptungen des EFCC zweifeln.
Die Familie von Gambaryan und sein Rechtsbeistand haben den Vorwürfen des EFCC heftig widersprochen und betont, dass er während seiner sechsmonatigen Haftzeit systematisch unzureichend medizinisch versorgt wurde. Sie werfen den Haftbedingungen und dem Umgang der Behörden bei der medizinischen Betreuung ein „Versagen des Systems“ vor. Die Weigerung des Gefängnisses, vollständige medizinische Aufzeichnungen bereitzustellen, verstärkt nur den Eindruck, dass Gambaryan nicht die nötige Unterstützung erhält, um sich gegen die schweren Vorwürfe zu verteidigen. Die anhaltenden gesundheitlichen Probleme und die Misshandlungen während der Haft haben in den sozialen Medien heftige Diskussionen ausgelöst. Zahlreiche Unterstützer haben einen Aufruf an die US-Regierung gestartet, um Maßnahmen zu ergreifen, die eine Freilassung Gambaryans gewährleisten sollen.
Seine Frau Yuki Gambaryan hat öffentlich vor den zuständigen US-Behörden appelliert: „Tigran ist ein US-Bürger, der grundlegende Menschenrechte vorenthalten werden. Die Regierung muss jetzt handeln, um sicherzustellen, dass er die dringend benötigte medizinische Behandlung erhält, bevor es zu spät ist.“ Unterstützung erhält Gambaryan auch von Richard Teng, dem Geschäftsführer von Binance, der ebenfalls auf die Situation aufmerksam gemacht hat. Teng hat betont, dass Gambaryan nicht für etwaige Fehlverhalten von Binance verantwortlich gemacht werden sollte. Stattdessen forderte er, dass die internationalen Organisationen und die US-Regierung intervenieren sollten, um die humanitären Probleme zu adressieren, mit denen Gambaryan konfrontiert ist.
Der Fall Gambaryan wirft nicht nur Fragen zur Gerechtigkeit in Nigeria auf, sondern beleuchtet auch die Herausforderungen, mit denen ausländische Bürger in einem fremden Rechtssystem konfrontiert werden. Kritiker argumentieren, dass die Haftbedingungen nicht nur unfair, sondern auch gegen grundlegende Menschenrechte verstoßen. Viele sind der Meinung, dass dieser Fall zeigt, wie wichtig es ist, dass ausländische Regierungen ihren Staatsbürgern helfen, die sich im Ausland in einer ähnlichen Lage befinden. Ein weiterer Gerichtsprozess ist für den 4. September angesetzt, und Gambaryans Anwälte sind optimistisch, dass die neuesten medizinischen Befunde die Richter überzeugen könnten, ihm die Kaution zu gewähren.
Die Entwicklungen rund um den Fall werden genau beobachtet, und viele hoffen auf eine positive Wende in dieser besorgniserregenden Situation. Die emotionalen Aufnahmen von Gambaryans Gerichtsauftritt haben nicht nur in der Kryptobranche für Aufruhr gesorgt, sondern auch ein breiteres Publikum erreicht, das sich für Menschenrechte und die Bedingungen in Strafanstalten interessiert. In einer Zeit, in der soziale Medien als Plattform für das Teilen von Informationen und das Mobilisieren von Unterstützung dienen, ist es wahrscheinlich, dass der Fall weiter an Bedeutung gewinnen wird. Die Welt schaut genau hin, und die Hoffnungen auf Gerechtigkeit für Tigran Gambaryan sind bei vielen hoch. In dieser komplexen Angelegenheit, die rechtliche, politische und humanitäre Aspekte berührt, bleibt abzuwarten, wie die nächsten Schritte gestaltet werden und ob internationale Interventionen tatsächlich eine Rolle spielen werden.
Die verzweifelte Bitte um Hilfe von Gambaryan und seiner Familie hat die Dringlichkeit des Themas unterstrichen und könnte sich als Wendepunkt in einem Fall erweisen, der die Aufmerksamkeit der Welt auf einen möglicherweise fehlerhaften Justizprozess lenkt.