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Apple erzielt über 10 Milliarden Dollar durch US-App-Store-Kommissionen im Jahr 2024

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Apple made over $10B from US App Store commissions last year

Im Jahr 2024 erzielte Apple durch Kommissionen im US-App-Store mehr als 10 Milliarden US-Dollar. Die bedeutende Umsatzsteigerung und die Hintergründe des Geschäftsmodells sowie die rechtlichen Herausforderungen rund um die App-Store-Politik werden ausführlich analysiert.

Apple hat im Jahr 2024 allein in den USA mehr als 10 Milliarden US-Dollar an Kommissionen durch seinen App Store eingenommen. Diese bemerkenswerte Zahl unterstreicht, wie zentral der App Store für das Geschäftsmodell des Technologieriesen ist und welche wirtschaftliche Kraft hinter der Plattform steht. Laut einer Analyse des App-Intelligence-Anbieters Appfigures hat sich der Umsatz mit Provisionen, die Apple in den USA durch den App Store generiert, von etwa 4,76 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 auf über 10,1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 mehr als verdoppelt. Entwicklern steht davon nur ein Teil gegenüber: Die App-Store-Entwickler erzielten im gleichen Zeitraum einen Bruttoumsatz von knapp 33,68 Milliarden US-Dollar, von dem nach Abzug der Apple-Kommissionen lediglich 23,57 Milliarden US-Dollar bei den Entwicklerstudios verblieben. Diese Zahlen zeigen nicht nur die enorme Marktmacht, sondern auch die wirtschaftliche Abhängigkeit vieler Entwickler vom Apple-Ökosystem.

Die Kommissionen, die Apple erhebt, liegen aktuell bei bis zu 27 Prozent, was seit Jahren Gegenstand intensiver Diskussionen ist. Kritiker aus der Entwickler- und Verbraucherseite sehen die Höhe der Gebühren als Hemmschuh für Innovation und fairen Wettbewerb, während Apple die von ihm bereitgestellte Infrastruktur und Sicherheit als Rechtfertigung anführt. Das Geschäftsmodell rund um den App Store bleibt ein zentraler Pfeiler von Apples Gesamtumsatz, wie auch die globalen Zahlen belegen. Während das Unternehmen selbst einen globalen App-Store-Umsatz von rund 104 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 vermeldete, zeigt die Auswertung von Appfigures eine etwas niedrigere Zahl von 61,5 Milliarden US-Dollar für das Jahr 2022, die aber bis 2024 auf 91,3 Milliarden US-Dollar anstieg. Die Kommissionsumsätze weltweit lag demnach im Jahr 2024 bei ungefähr 27,39 Milliarden US-Dollar.

Dieser Unterschied zwischen Apples eigenen Berichten und den Ergebnissen externer Analysen resultiert unter anderem daraus, dass Apple bei seiner Definition von „Billings und Sales“ auch Umsätze berücksichtigt, die zwar außerhalb des App Stores entstehen, aber durch Nutzung von Apple-Geräten vermittelt oder beeinflusst werden. Ein Beispiel hierfür ist ein Nutzer, der ein Abonnement für Dienste außerhalb des Stores über eine Webseite abschließt, aber dieses Abonnement überwiegend auf einem Apple-Gerät nutzt. Durch diese Multiplikation will Apple die Bedeutung seines Ökosystems für das Gesamtgeschäft unterstreichen. Allerdings zeigt dies auch die Komplexität der Bewertung solcher Einnahmen und die Schwierigkeiten, exakte Vergleichswerte zu finden. In den USA ist die Rolle des App Stores aktuell Gegenstand eines der bedeutendsten Rechtsstreitigkeiten im Technologiebereich.

Nach dem jahrelangen Gerichtsfall gegen Epic Games, dem Entwickler hinter dem populären Spiel Fortnite, sieht sich Apple gezwungen, seine strikten Richtlinien für In-App-Käufe zu lockern. Ein Bundesgericht verbot Apple im Verlauf des Rechtsstreits, weiterhin eine Kommission von bis zu 27 Prozent auf Zahlungen außerhalb des App Stores zu erheben. Apple reagierte zunächst mit halbherzigen Maßnahmen wie Ausnahmen für Entwickler, die Weblinks zu alternativen Zahlungsmöglichkeiten anbieten durften, forderte aber weiterhin hohe Gebühren und setzte sogar abschreckende Warnungen für Nutzer ein, die diese Webzahlungen außerhalb des App Stores nutzen wollten. Diese Praxis wurde kürzlich von einem Richter als willentliche Missachtung der gerichtlichen Auflagen gewertet, was Apple dazu zwang, seine Geschäftspraktiken weiter anzupassen und Entwicklern uneingeschränkten Zugang zu alternativen Zahlungsmethoden zu ermöglichen. Große Akteure wie Spotify, Amazon Kindle oder Patreon nutzten die Möglichkeit bereits, um Webzahlungen außerhalb des Apple-Ökosystems abzuwickeln und dadurch Kommissionszahlungen einzusparen.

Auch kleine Entwickler profitieren von neuen Monetarisierungsmöglichkeiten, wie etwa der Emulator Delta, der seine Finanzierung über Patreon unterhält. Apple wehrt sich gegen diese Entwicklungen mit einer Berufung und argumentiert, dass die Einschränkungen ein „unwiderruflicher Schaden“ für das Unternehmen seien. Dieses Argument stößt jedoch bei vielen Entwicklern und Kritikern auf Ablehnung, da der Konzern nach Meinung vieler seine Kommissionssätze für alle Entwickler viel früher hätte senken sollen, anstatt dies lediglich für kleinere Unternehmen im Rahmen von Programmen zu tun. Die Aufteilung der US-App-Store-Umsätze zeigt zudem eine noch differenziertere Perspektive auf die Einnahmequellen. Dabei entfielen rund 6,28 Milliarden US-Dollar der Kommissionen auf Anwendungen abseits von Spielen, während die Spielebranche etwa 3,83 Milliarden US-Dollar beisteuerte.

Diese Zahlen spiegeln wider, wie vielfältig der Markt im App Store ist und wie wichtig unterschiedliche Segmente für Apples Gesamtumsatz sind. Die Macht des App Stores für Apple ist nicht nur eine Frage der reinen Umsatzzahlen, sondern auch ein Schlüssel zur Kundenbindung und Kontrolle des gesamten digitalen Ökosystems. Indem Apple es Entwicklern und Nutzern erschwert, außerhalb der Plattform Transaktionen durchzuführen, sichert sich das Unternehmen nicht nur Einnahmen, sondern auch Einfluss auf die Produktentwicklung und den Marktzugang. Gerade unter dem Aspekt verschärfter regulatorischer Herausforderungen rund um Wettbewerb und Monopolpraktiken ist Apples Vorgehen und die zukünftige Entwicklung des App Stores besonders spannend. Darüber hinaus rückt auch die Frage der Fairness in der digitalen Wirtschaft immer stärker in den Vordergrund.

Für Entwickler ist der App Store zwar eine Plattform mit riesiger Reichweite und technischer Infrastruktur, die selbst kleine Entwickler global sichtbar macht. Doch gleichzeitig engt sie sie durch ihre hohen Kommissionen und restriktiven Richtlinien ein. Verbraucher wiederum profitieren von der Sicherheit und dem Komfort, die der App Store ermöglicht, sehen sich aber oft höheren Preisen gegenüber als bei alternativen Vertriebsmöglichkeiten. Apples Einnahmen durch den App Store zeigen beispielhaft, wie bedeutend digitale Vertriebsplattformen für Tech-Giganten geworden sind und wie tiefgreifend die Digitalisierung der Wirtschaft inzwischen ist. Die Entwicklung der kommenden Monate und Jahre, etwa durch weitere rechtliche Interventionen oder neue Marktstrategien von Apple, wird entscheidend sein, wie sich der Markt für digitale Apps und Dienstleistungen in Zukunft gestaltet.

Für Entwickler, Verbraucher und Wettbewerber gilt es, diese Dynamik genau zu beobachten. Insgesamt verdeutlichen die jüngsten Umsatzzahlen aus dem US-App-Store, dass Apple trotz erhöhter regulatorischer und wettbewerbsrechtlicher Herausforderungen weiterhin ein enormes Wachstum seiner App-Store-Einnahmen verzeichnet. Diese Erfolgsstory beruht auf einem komplexen Zusammenspiel aus technischer Infrastruktur, Nutzerbindung, wirtschaftlichen Interessen und juristischen Rahmenbedingungen. Die Zukunft des App Stores wird maßgeblich davon abhängen, wie Apple sich in diesem Spannungsfeld positioniert und welchen Spielraum es für Innovation, Wettbewerb und faire Marktpraktiken gibt.

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