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Südkoreas Präsidentschaftskandidat schlägt won-gestützten Stablecoin zur Stärkung der Finanzsouveränität vor

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 South Korean presidential front-runner proposes won-based stablecoin

Der führende Präsidentschaftskandidat Südkoreas, Lee Jae-myung, setzt sich für die Einführung eines won-gestützten Stablecoins ein, um Kapitalflucht zu verhindern und die nationale Finanzhoheit zu stärken. Die Initiative umfasst auch die Legalisierung von Kryptowährungs-ETFs und die Integration institutioneller Investoren in den Krypto-Markt.

Südkorea, eine der fortschrittlichsten Volkswirtschaften Asiens, hat in den letzten Jahren eine dynamische Entwicklung im Bereich der Kryptowährungen erlebt. Doch trotz der wachsenden Beliebtheit digitaler Assets bleiben regulatorische Hürden und finanzpolitische Herausforderungen bestehen, insbesondere im Hinblick auf die Nutzung und Integration von Stablecoins. Diese Thematik rückt nun in den Fokus des Präsidentschaftswahlkampfs, da der demokratische Spitzenkandidat Lee Jae-myung die Einführung eines won-gestützten Stablecoins als strategisches Mittel zur Stärkung der finanziellen Unabhängigkeit Südkoreas vorschlägt. Die Idee, einen Stablecoin an die südkoreanische Landeswährung Won zu koppeln, zielt darauf, das Kapital im Inland zu halten und die Abhängigkeit von ausländischen digitalen Währungen wie USDT oder USDC zu reduzieren, die derzeit bei koreanischen Krypto-Börsen dominieren. Derzeit verbietet das südkoreanische Recht ausdrücklich die Ausgabe eigener Stablecoins, sodass lokale Börsen gezwungen sind, auf US-Dollar-basierte Alternativen zurückzugreifen.

Dies hat zur Folge, dass der Abfluss digitaler Vermögenswerte aus Südkorea erheblich ist. Laut aktuellen Berichten flossen allein zwischen Januar und März 56,8 Billionen Won, umgerechnet etwa 40,8 Milliarden US-Dollar, aus den Beständen lokaler Kryptowährungsbörsen ab, wobei fast die Hälfte dieses Betrags mit ausländischen Stablecoins verknüpft war. Angesichts dieses Kapitalabflusses sieht Lee Jae-myung in einem won-gestützten Stablecoin ein wirksames Instrument, um einen erheblichen Teil dieses Vermögens innerhalb des Landes zu halten und die finanzielle Stabilität langfristig zu sichern. Das Vorhaben ist Teil einer umfassenderen Digital-Asset-Strategie seines Wahlkampfs, die auch die Legalisierung von Spot-Krypto-ETFs vorsieht. Lee und sein politischer Konkurrent Kim Moon-soo von der konservativen People Power Party haben beide öffentlich ihre Unterstützung für die Einführung von Spot-ETFs bekundet, welche den institutionellen und privaten Anlegern den Zugang zum Kryptomarkt vereinfachen und gleichzeitig zur Preisstabilität beitragen sollen.

Eine weitere bedeutende Komponente von Lees Plan betrifft die Einbindung großer institutioneller Investoren, darunter der Nationale Pensionsfonds Südkoreas. Lee schlägt vor, dass solche Organisationen unter einer strengen regulatorischen Aufsicht und nach Erfüllung von Kriterien zur Preisstabilität in Kryptowährungen investieren dürfen. Um dies zu ermöglichen, sieht der Kandidat die Einrichtung eines integrierten Überwachungssystems vor, das sowohl Transaktionsgebühren reduziert als auch die Nachvollziehbarkeit und Sicherheit von Krypto-Transaktionen erhöht. Gleichzeitig spiegeln sich in der Debatte um den won-basierten Stablecoin auch wirtschaftliche Bedenken wider. Ökonomen wie Shin Bo-sung vom Korea Capital Market Institute warnen davor, dass Stablecoins das Geldangebot künstlich aufblähen könnten.

Zudem bestünde die Gefahr, dass die Kontrolle über monetäre Maßnahmen an private Herausgeber von Stablecoins abgegeben wird, was traditionelle Zentralbanken schwächen könnte. Der Ökonom verweist darauf, dass Stablecoins im Kern letztlich eine weitere Form der Geldschöpfung über nicht-traditionelle Banken darstellen, was zu unerwünschten Effekten auf die Geldpolitik führen könnte. Trotz dieser Bedenken ist das politische Engagement für digitale Vermögenswerte in Südkorea offensichtlich. Die Demokratische Partei hat im Mai 2025 ein eigenes „Digital Asset Committee“ ins Leben gerufen, das sich der Entwicklung und Förderung eines klaren rechtlichen Rahmens sowie innovativer Politiken für Kryptowährungen widmet. Dieses Komitee arbeitet eng mit der Finanzaufsichtsbehörde (FSC) sowie anderen öffentlichen und privaten Institutionen zusammen, um regulatorische Unsicherheiten zu beseitigen und stabile Rahmenbedingungen für den Krypto-Sektor zu schaffen.

Parallel dazu bereitet die Demokratische Partei die Einführung eines „Digital Asset Basic Act“ vor, der unter anderem festlegt, dass Stablecoin-Emittenten über mindestens 50 Milliarden Won an Reserven verfügen müssen und ihre Aktivität staatlich genehmigt werden soll. Dieses Gesetz soll Sicherheit und Vertrauen in den Markt schaffen und zugleich Schutzmechanismen gegen Missbrauch und finanzielles Risiko etablieren. Die aktuelle Diskussion verdeutlicht, wie wichtig Südkorea die Balance zwischen Innovationsförderung im Kryptowährungsbereich und der Wahrung finanzieller Stabilität ist. Die vorgeschlagene won-basierte Stablecoin-Initiative könnte Südkorea als Vorreiter positionieren, indem sie eine einheimische digitale Währung schafft, die die nationale Währung stärkt und zugleich den internationalen Kapitalverkehr besser kontrolliert. Zusätzlich zu den wirtschaftlichen Effekten birgt das Projekt Potenzial für eine größere digitale Souveränität und Selbstbestimmung in globalen Finanzprozessen, die zunehmend von US-Dollar-basierten digitalen Assets geprägt sind.

Kritiker mahnen jedoch zur Vorsicht bei der Umsetzung, da die monetäre Regulierung und die technologische Infrastruktur für einen solchen Stablecoin anspruchsvoll sind und einer klaren staatlichen Kontrolle bedürfen, um Risiken wie Inflation, Geldwäsche oder regulatorische Arbitrage zu begrenzen. Unabhängig davon hat das Thema die Aufmerksamkeit prägender Akteure in Politik und Wirtschaft gewonnen. Der Wettbewerb zwischen den Präsidentschaftskandidaten zeigt, dass Kryptowährungen und digitale Assets nicht mehr nur Randthemen sind, sondern zentrale Elemente nationaler Finanzstrategien. Mit Blick auf die Zukunft Südkoreas deutet sich eine breitere Anerkennung und Integration digitaler Währungen in den institutionellen und privaten Finanzsektor an. Das Engagement für regulatorische Klarheit, Innovation und Beteiligung öffentlicher Institutionen könnte einen Risikoraum in eine Chance verwandeln, die Südkorea als führenden Innovationsstandort im Bereich der Blockchain-Technologie und digitaler Finanzen positioniert.

Zusammenfassend steht der Vorschlag eines won-gestützten Stablecoins für einen bedeutenden Vorstoß in Richtung einer souveränen digitalen Finanzinfrastruktur, die Südkoreas Ressourcen im Inland konzentriert und den Einfluss ausländischer Kapitalflüsse mindert. Die Ambitionen der politischen Führung, begleitende Gesetze zur Regulierung und Förderung digitaler Vermögenswerte zu schaffen, spiegeln die wachsende Bedeutung von Krypto-Technologien als Bestandteil moderner Volkswirtschaften wider. Südkoreas Ansatz könnte wegweisend sein und andere Länder dazu anregen, eigene digitale Währungen stärker zu erforschen, regulieren und in die Finanzwelt zu integrieren.

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