Virtuelle Realität

Noystoise PT100: Der revolutionäre experimentelle Synthesizer mit dem HD61702xx Soundchip

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Noystoise PT100 Experimental Synthesizer

Der Noystoise PT100 ist ein einzigartiger experimenteller Synthesizer, der auf dem legendären HD61702xx Soundchip basiert und mit innovativen Modifikationen eine faszinierende Klangwelt erschließt. Erfahren Sie alles über seine vielfältigen Klangmöglichkeiten, die technische Ausstattung, die Modulationsoptionen und den außergewöhnlichen Entwicklungsprozess dieses faszinierenden Instruments.

Der Noystoise PT100 Experimental Synthesizer gilt als eine außergewöhnliche Neuentwicklung in der Welt der analogen und digitalen Synthesizer. Basierend auf dem HD61702xx Soundchip, der in mehreren Casio-Keyboards der 1980er Jahre, darunter dem Casio PT100, verbaut war, verbindet dieses Instrument historische Sound-Elemente mit einer modernen, originellen Synthese-Architektur. Anders als reine Nachbauten oder Reproduktionen ist das Design des PT100 vollständig neu entwickelt, wobei die Fähigkeiten des HD61702xx Chips clever erweitert und modifiziert wurden. Dadurch entsteht eine Klangpalette, die vielfältiger und experimenteller ist als viele Synthesizer, die heute auf dem Markt zu finden sind. Der HD61702xx Soundchip ist das Herzstück des Noystoise PT100.

Er bietet zwölf unterschiedliche, sogenannte "Vowel-Consonant-Synthesis" Stimmen mit einer überraschenden Bandbreite an Klängen. Darunter befinden sich einige klassische Klangfarben wie Klavier, Cembalo, Flöte, Orgel und Streicher, aber auch vibraphonartige Töne, Jazz-Organ-Sounds sowie synthetische Klangfarben. Diese Vielfalt zeigt die Flexibilität des Chips, der unglaubliche sechsstimmige Polyphonie unterstützt und bis zu 49 Tastenbereiche abdeckt – von C1 bis C6. Obwohl 49 Tasten spielbar sind, sind 37 Tasten aktiv nutzbar, was einen sehr spielerfreundlichen Umfang bietet. Die Modifikationen, die der Erfinder des PT100 an dem Chip vorgenommen hat, sind für das innovative Klangbild maßgeblich.

Beispielsweise werden Gate- und Trigger-Ausgänge aus den Tastenscan-Signalen generiert, was kontrollierte Rhythmik und Spielweise erlaubt. Eine variable Clock-Rate sorgt für eine zusätzliche Schicht an dynamischer Tonhöhe, mit der sich Pitch-Modulationen realisieren lassen. Der Auto-Power-Off Modus des Originals wurde entfernt, was den Synthesizer für längere Sessions praktikabel macht. Ferner wird ein separater chaotischer Synthesizer-Stimme aus einem unfiltrierten Melody-DAC-Ausgang abgeleitet, was avantgardistischen Soundexperimente eine neue Tür öffnet. Im Klangzentrum des PT100 befindet sich der Lead & Dist Voice-Bereich oberhalb der Tastatur.

Der Lead-Klang basiert auf den ursprünglichen Casio Vowel-Consonant-Syntheseklängen und durchläuft leichte Filter- und Normierungsprozesse, um im Signalweg für weitere Effekte und Filter vorbereitet zu werden. Mit einem simplen, aber effektiven "Timbre"-Regler kann der Klangcharakter angepasst und über LFOs, Sequenzen oder den Joystick moduliert werden. Hierbei sind neben der Tonhöhe auch Timbre-Pitch Veränderungen möglich – durch fein- und grob einstellbare Pitch-Slider sowie externe Modulationsquellen. Sehr spannend ist der Dist-Voice-Part, der von einer Low-Signifikanz-Bit-Test-Pin-Ausgabe (LSB) des Lead-Versorgungssignals abgeleitet wird. Der Dist-Voice klingt wesentlich digitaler, harscher und chaotischer, da viele Details und Frequenzinformationen des Leads absichtlich reduziert werden.

Er durchläuft danach eine Frequenzmultiplikator-Stufe mit acht wählbaren Multiplikationsfaktoren von x3 bis x10, was harmonisch gut klingende Obertöne erzeugt. Hinzu kommt eine Sub-Oszillator-Funktion, mit deren Hilfe das Signal transponiert und über Modulationen beweglich gemacht werden kann. Der Synthesizer bietet drei Dist-Modi. Im "Dist"-Modus bleibt das Signal unverändert, im "XMod"-Modus wird eine Kreuzmodulation zwischen multipliziertem und unverändertem Signal realisiert, was zu komplexen Obertonstrukturen führt. Im "Sub O"-Modus wird nur das multiplizierte Signal ausgegeben.

Anschließend werden sämtliche Signale einer Pulsweitenmodulation unterzogen, die auch extern gesteuert wird und weitere Klanglebendigkeit erzeugt. Filtertechnik ist ein weiterer Schwerpunkt des PT100. Sowohl Lead- als auch Dist-Stimme passieren resonante Filterschaltungen (L VCF und D VCF), die Bandpass- oder Tiefpasscharakteristik annehmen können. Die Cutoff-Frequenzen sind manuell regelbar und ebenso durch LFOs, Sequencer oder Joystick steuerbar. Gesamte Lautstärken des Leads und Dist-Stimmen werden über separate VCA-Kanäle kontrolliert, die ebenfalls viele Modulationsoptionen bieten.

Beide VCFs und VCAs haben eigene und identische Hüllkurvengeneratoren mit Attack, Decay und Depth. Besonders bemerkenswert ist der Envelope-Modus mit Mehrfach- oder Einzeltrigger, der unterschiedliche Spielweisen und Styles ermöglicht. Im Mehrfachmodus können bestimmte Notengruppen die Hüllkurve bei Folgeanschlägen erneut triggern, was pseudo-polyphone Effekte erzeugt. Im Einzelmodus wird die Hüllkurve nur einmal getriggert, bis alle Tasten losgelassen werden – ideal für rhythmische Verknüpfungen mit den Sequencern. Die Summe von Lead und Dist Voice wird mit einem Hall-Effekt kombiniert.

Die Reverb-Abteilung ist getrennt regelbar für beide Stimmen und bietet einstellbare Bitraten, die den Charakter des Raumklangs variieren können. So entstehen von sanften Nachhallräumen bis zu rauschigen, experimentellen Reverbs zahlreiche Variationen für Sounddesigner. Besonders innovativ gestaltet sich die Sequencer-Sektion des Noystoise PT100. Es gibt zwei selbstständige Key-Hold-Schaltungen, die mit zwei eigenen Pattern-Bänken für Clock-Sequenzen kombiniert werden. Hier können 16 vordefinierte Muster für rhythmische Abläufe eingesetzt werden und diese Pattern sind auf einen Master-Clock synchronisiert.

Ein zweikanaliger 8-Schritt-CV-Sequencer ist ebenfalls integriert. Die einzelnen Steps lassen sich in Aufwärts-, Abwärts- oder Programmiermodus einstellen, was maximale Flexibilität in der Klangprogrammierung ermöglicht. Die Sequencer können diverse Parameter des Synthesizers modulieren, etwa Filter-Cutoff, Lautstärke, Timbre, Pitch, Reverb oder LFO-Parameter. Die Low-Frequency-Oscillator (LFO)-Sektion des PT100 besteht aus zwei vollständig unabhängigen LFOs mit jeweils vier Wellenformen: Rampenform, Rechteck, Dreieck und Samplen/Halten. Die Modulationsziele für jeden LFO sind breit gefächert und umfassen Filter, Lautstärke, Timbre, Pitch, Reverb sowie Step-Sequencer-Parameter.

Die Steuerung erfolgt dabei über dedizierte Tiefen- und Ratenregler, die ebenfalls durch Sequencer und Joystick beeinflusst werden können. Beide LFOs sind gated, was bedeutet, dass ihre Modulation erst bei Tastendruck oder manuell per Gate-Schalter einsetzt und sich mit einstellbaren Verzögerungen dynamisch entfalten kann. Der Joystick des Noystoise PT100 ist ein mächtiges Steuerelement. Der X- und Y-Achse können diverse Parameter zugeordnet werden, darunter Pitch, Filter, Timbre, Lautstärke, Reverb und LFOs. Die Modulationstiefe ist stufenlos regelbar mit Möglichkeit zur invertierten Steuerung.

Zusätzlich erlaubt der Joystick das manuelle Gate der LFOs, um spannende Echtzeiteffekte zu erzeugen. Diese lebendige Bedienmöglichkeit fördert expressives Spiel und vernetzt mehrere Klangparameter auf intuitive Weise. Technisch verfügt der PT100 über eine robuste und durchdachte Anschlussausstattung. Ein Standard-9V DC Netzteilanschluss sorgt für stabile Stromversorgung. Es stehen separate Line-Out Buchsen für Audio und Clock-Synchronisierungsein- und Ausgänge zur Verfügung, was den Gebrauch in modularen Setups erleichtert.

Der Clock-Sync arbeitet mit 5 Volt positiven Flanken und erlaubt die präzise Synchronisation von Sequencer und Modulationen mit externen Geräten. Der Entwicklungsprozess des Noystoise PT100 wurde vom Entwickler als persönliches Herzensprojekt gehandhabt, das sich über fast ein Jahr erstreckte. Ursprünglich war ein Kundenauftrag geplant, doch letztendlich wurde das Design für eine freie Interpretation optimiert, um es vielversprechender und experimenteller auszurichten. Die Nutzung älterer Werkzeuge wie einer 15 Jahre alten K40-Laserschneidmaschine und Mini-CNC für die Herstellung hat das Projekt einzigartig gemacht. Auch ältere Softwarelösungen kamen zum Einsatz, was die Selbstgemachtheit und Leidenschaft hinter dem Instrument betont.

Die Gehäuseverkleidung besteht aus hochwertigen Materialien wie stabilem Tolex, kombiniert mit sorgfältig ausgesuchten Holzplanken. Die damaligen Herausforderungen bei der Verarbeitung spiegeln den Anspruch wider, ein optisch ansprechendes Instrument zu entwickeln, das gleichzeitig robust und praxisgerecht ist. Obwohl gewisse Verarbeitungsspuren geblieben sind, zeugen sie von handwerklicher Arbeit und Echtheit. Zusammenfassend ist der Noystoise PT100 Experimental Synthesizer ein außergewöhnliches Instrument, das sowohl Liebhaber klassischer Synthesizer-Sounds ansprechen wird als auch experimentierfreudige Musiker, die auf der Suche nach neuartigen Klangcharakteren sind. Die Kombination aus vintage HD61702xx Chip mit moderner Modulationsvielfalt, sequenziellen Möglichkeiten, ausdrucksstarkem Joystick und flexiblen Filter- und Filterhüllkurven-Klängen macht ihn zu einer spannenden Klangquelle im Bereich der elektronischen Musik.

Durch den handgefertigten Aufbau und das kompromisslose Design stellt der PT100 einen herausragenden Beitrag zum Thema DIY- und Experimental-Synthesizer dar. Musiker, Sounddesigner und Experimentierkünstler erhalten hiermit eine echte Alternative zum Standardangebot auf dem Markt sowie eine Möglichkeit, eigenständige, lebendige Sounds zu erzeugen, die fernab von Mainstream sind und die kreative Klangwelt erweitern. Mit seinem innovativen Konzept und den zahlreichen Steuerungsmöglichkeiten macht der Noystoise PT100 deutlich, dass die Reise zu neuen Klängen auch durch Neuinterpretationen klassischer Technologie führt und es keine Grenzen zwischen Retro-Charme und moderner Soundinnovation gibt.

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