Afrika steht am Beginn einer digitalen Finanzrevolution, die von innovativen Zahlungslösungen angetrieben wird, welche traditionelle Grenzen und Hindernisse überwinden. Eine der vielversprechendsten Entwicklungen in diesem Bereich ist die jüngste Partnerschaft zwischen Circle, dem führenden Emittenten des US-Dollar-gebundenen Stablecoins USDC, und Onafriq, Afrikas größtem Zahlungs-Gateway. Gemeinsam zielen sie darauf ab, die hohen Kosten für grenzüberschreitende Zahlungen markant zu reduzieren und damit Millionen von Menschen und Unternehmen auf dem Kontinent neue finanzielle Chancen zu eröffnen. Die Herausforderung grenzüberschreitender Zahlungen in Afrika liegt in den ineffizienten und kostspieligen Prozessen, die aktuell vorherrschen. Der Großteil der intra-afrikanischen Zahlungen wird über Korrespondenzbanken außerhalb des Kontinents abgewickelt und in ausländischen Währungen wie US-Dollar oder Euro abgeglichen.
Diese Praxis verursacht jährlich Gebühren in Höhe von etwa fünf Milliarden US-Dollar, was nicht nur die Kosten für Verbraucher erhöht, sondern auch das wirtschaftliche Wachstum hemmt. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen sowie private Geldempfänger leiden unter diesen hohen Gebühren und Verzögerungen. Circle und Onafriq setzen mit ihrem Pilotprojekt erstmals auf die Integration von USDC in ein Netzwerk, das über 40 Länder und mehr als 200 Millionen Bankkonten verbindet. USDC ist ein Stablecoin, der Kryptowährungsinnovationen mit der Stabilität des US-Dollars verknüpft. Durch die Verwendung von USDC zur Abwicklung von Zahlungen können Transaktionen nahezu in Echtzeit, transparent und zu deutlich geringeren Kosten erfolgen.
Dies stellt einen Paradigmenwechsel im Zahlungsverkehr dar, der die finanzielle Inklusion und die Vernetzung innerhalb Afrikas erheblich voranbringen kann. Dare Okoudjou, Gründer und CEO von Onafriq, hebt hervor, dass die Integration von USDC nicht nur die finanziellen Transaktionen vereinfacht, sondern auch das Vertrauen in digitale Finanzdienstleistungen stärkt. Das Vertrauen ist ein entscheidender Faktor für die Akzeptanz digitaler Währungen und Zahlungsplattformen, vor allem auf einem Markt, in dem traditionelle Banken und Finanzinstitute oft als unzugänglich gelten. Die Kombination aus Stabilität, Kosteneffizienz und Sicherheit wird Afrikas digitale Zahlungslandschaft nachhaltig transformieren. Afrika weist ein erhebliches Potenzial für die Nutzung von Stablecoins auf, was durch regionale Entwicklungen unterstrichen wird.
Laut Chainalysis machten Stablecoin-Transaktionen im Oktober 2024 etwa 43 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens in der Subsahara-Region aus. Diese steigende Annahme von Stablecoins ist eng mit der Herausforderung der Währungsabwertung verbunden. Insbesondere die massive Entwertung des nigerianischen Naira, der im Jahr 2024 um über 100 Prozent an Wert verlor, hat die Suche nach stabileren Alternativen beschleunigt. In solchen wirtschaftlichen Situationen bieten Stablecoins wie USDC eine verlässliche Möglichkeit, Wert zu speichern und grenzüberschreitend zu transferieren. Die strategische Ausweitung von Circle in Afrika spiegelt das globale Ziel wider, USDC als digitalen Zahlungsstandard zu etablieren.
Der Start des Circle Payments Network (CPN) im April 2025 ist ein weiterer Meilenstein auf diesem Weg. Dieses Netzwerk vereint über 20 Partner, darunter Unternehmen wie World Remit, Yellow Card und Fireblocks, sowie namhafte Banken wie Standard Chartered und Deutsche Bank, die das Projekt beratend unterstützen. Ziel ist es, die ineffizienten Prozesse traditioneller Zahlungen durch sichere, transparente und kostengünstige digitale Zahlungsschienen zu ersetzen. CPN adressiert dabei verschiedene Anwendungsfälle, von Überweisungen und Gehaltszahlungen bis hin zu Treasury- und Rechnungsausgleichsprozessen. Der Einsatz von USDC ermöglicht es Unternehmen und Privatpersonen, Geldbewegungen schnell, nachhaltig und manipulationssicher abzuwickeln.
Vor allem in afrikanischen Märkten mit hohem Bedarf an schnellen und günstigen Zahlungsoptionen kann dies neue Geschäftschancen und eine stärkere wirtschaftliche Vernetzung fördern. Die regulatorische Anerkennung spielt bei der Etablierung von USDC eine entscheidende Rolle. Circle erhielt kürzlich die vorläufige Genehmigung der Financial Services Regulatory Authority (FSRA) des Abu Dhabi Global Market, als regulierter Geldtransferdienstleister in den Vereinigten Arabischen Emiraten tätig zu sein. Diese Entwicklung zeigt, wie Stablecoins und digitale Zahlungen zunehmend in regulierte Finanzmärkte integriert werden, was das Vertrauen der Nutzer weiter stärkt und den Weg für globale Expansionen ebnet. Onafriq profitiert von seiner Position als der führende Zahlungs-Gateway in Afrika mit Verbindungen zu mehr als 500 Wallets und 200 Millionen Bankkonten.
Die technologische Infrastruktur und das weitreichende Netzwerk schaffen ideale Voraussetzungen für die erfolgreiche Implementierung von USDC als Zahlungsmedium. Eine einfache Integration und Nutzerfreundlichkeit sind wesentliche Faktoren, um die Akzeptanz auf breiter Basis zu fördern. Neben den finanziellen Einsparungen verbessert die Nutzung von USDC auch die Transparenz sowie die Nachverfolgbarkeit von Geldflüssen. Diese Eigenschaften sind insbesondere in einem Umfeld wertvoll, das durch Misstrauen und mangelnde Übersicht geprägt sein kann. Digitale Zahlungen auf Basis von Blockchain-Technologie bieten die Möglichkeit, Transaktionen manipulationssicher zu dokumentieren und somit das Risiko von Betrug und Geldwäsche zu minimieren.
Die Verbindung von innovativer Technologie und den Bedürfnissen afrikanischer Märkte ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu einer wirtschaftlich stärkeren und besser vernetzten Region. Africa hat in den letzten Jahren eine beeindruckende digitale Transformation erlebt, die vom Ausbau mobiler Technologien bis hin zur zunehmenden Nutzung von Kryptowährungen reicht. Die Erweiterung von Circle und Onafriq in diesem Kontext fördert nicht nur die Effizienz, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung und das Potenzial für finanzielle Teilhabe. Insgesamt zeichnet sich ab, dass Stablecoins wie USDC eine zentrale Rolle in der Zukunft des afrikanischen Zahlungsverkehrs spielen werden. Die Senkung von Transaktionskosten, die Erhöhung der Geschwindigkeit und die Verbesserung der Transparenz sind entscheidende Faktoren, die sowohl Verbraucher als auch Unternehmen überzeugen.
Durch Initiativen wie die von Circle und Onafriq kann der Kontinent seine wirtschaftliche Vernetzung stärken, den Zugang zu Finanzdienstleistungen erweitern und letztlich dazu beitragen, die wirtschaftliche Entwicklung nachhaltig zu fördern. Die Partnerschaft zwischen Circle und Onafriq bietet somit nicht nur eine technische Innovation, sondern auch eine soziale und wirtschaftliche Chance für Afrika. Die Einführung von USDC als grenzüberschreitendes Zahlungsmittel könnte ein Vorbild für andere Regionen werden, die mit ähnlichen Herausforderungen im internationalen Zahlungsverkehr konfrontiert sind. Mit Blick auf die Zukunft bleibt zu beobachten, wie sich diese Kooperation entwickelt und welche Auswirkungen sie langfristig auf die afrikanische Wirtschaft und den globalen Zahlungsmarkt haben wird.