Im Mai 2025 wurde bekannt, dass OpenAI, eines der führenden Unternehmen im Bereich Künstliche Intelligenz, das von Jony Ive mitbegründete Design-Startup io für 6,5 Milliarden US-Dollar übernommen hat. Diese Übernahme ließ aufhorchen, da sie weit über das klassische Softwaregeschäft hinausgeht. Mit dem Deal, der laut Wall Street Journal komplett in Aktien abgewickelt wird, setzt OpenAI neue Maßstäbe und signalisiert, dass das Unternehmen den Hardware-Sektor als wesentlichen Teil seiner Zukunft sieht. Dies könnte nicht nur die technologische Landschaft verändern, sondern auch die Art, wie Menschen künftig mit KI-Systemen interagieren. Jony Ive, der als einflussreicher Designer vor allem für das ikonische Design von Apples iPhone bekannt ist, hat mit io eine Firma aufgebaut, die sich darauf spezialisiert hat, Produkte zu entwickeln, die Technologie und Nutzererlebnis auf höchstem Niveau verbinden.
Mit dem Zusammenschluss von io und OpenAI entsteht eine Symbiose aus hoch innovativer Designkompetenz und modernster KI-Forschung. Dabei bleibt Jony Ive mit seiner Designagentur LoveFrom zwar eigenständig, arbeitet aber intensiv mit dem KI-Unternehmen zusammen, um gemeinsam „amazing products that elevate humanity“ zu schaffen, wie CEO Sam Altman und Ive selbst in einem Interview betonten. OpenAIs strategischer Schritt, mit io zu fusionieren, bringt nicht nur das Design-Know-how von Ive ins Haus, sondern auch rund 50 Ingenieure, Designer und Forscher, die mit dem KI-Team in San Francisco kooperieren werden. Gemeinsam sollen neuartige Hardwarelösungen entwickelt werden, die den Weg für physische Produkte mit KI-Funktionen ebnen. Der genaue Fokus dieser Hardware bleibt zwar noch unklar, aber die Vision ist eindeutig: KI soll noch greifbarer, zugänglicher und intuitiver werden.
Interessant ist auch, dass OpenAI sich bereits Ende 2024 eine 23-prozentige Beteiligung an io gesichert hatte. Mit der vollständigen Übernahme zahlt OpenAI rund fünf Milliarden US-Dollar für den restlichen Anteil. Dies unterstreicht den hohen Wert, den das Unternehmen auf herausragendes Design und die Integration von Hardware legt. In einer Branche, in der Software meist im Vordergrund steht, stellt OpenAIs Vorstoß eine bedeutende strategische Erweiterung dar. Die Finanzierung dieser milliardenschweren Transaktion wirft Fragen auf, insbesondere da OpenAI selbst bisher noch keinen profitablen Status erreicht hat.
Zumal das Unternehmen eine Vereinbarung mit Microsoft besitzt, wonach 20 Prozent seines Umsatzes bis 2030 an den Softwarekonzern abgegeben werden. Microsoft hat bislang über 13 Milliarden US-Dollar in OpenAI investiert und spielt damit eine zentrale Rolle in der Entwicklung des Unternehmens. Sam Altman zeigt sich jedoch zuversichtlich und betont, dass OpenAI trotz aller Unsicherheiten gut aufgestellt sei und „wir werden das hinkriegen“. Regulatorische Genehmigungen stellen dennoch einen notwendigen nächsten Schritt dar. Der Schritt von OpenAI zum Hardware-Design ist Teil einer breiteren Entwicklung im KI-Markt.
Bislang hat sich OpenAI vor allem mit der Entwicklung leistungsstarker Softwarelösungen, wie etwa ChatGPT, einen Namen gemacht. Die Frage, welche physischen Geräte mit KI-Integration auf den Markt kommen könnten, steht im Raum. Die YouTube-Beschreibung zur Übernahme spricht von einer „Familie von AI Produkten für alle“, was auf eine breite Produktpalette hindeutet, die noch mehrere Jahre in der Zukunft liegen könnte. Dabei bleibt offen, welche Art von Geräten letztlich entstehen – möglicherweise Wearables, smarte Endgeräte oder völlig neue Formen der Mensch-Technik-Interaktion. Die Einbindung von Jony Ive zeigt zudem, wie OpenAI die Bedeutung von Design für den Erfolg von Technologie anerkennt.
Ästhetik, Benutzerfreundlichkeit und nahtlose Integration sind heute unerlässlich für den Erfolg von High-Tech-Produkten. Ive hat mit seiner langjährigen Erfahrung bei Apple bewiesen, wie wichtig gutes Design für die Massenakzeptanz ist. OpenAI schafft mit diesem Zugewinn die Möglichkeit, KI-Erfahrungen nicht nur leistungsstark, sondern auch attraktiv und intuitiv zu gestalten. Diese Übernahme wirft auch ein Schlaglicht auf die zunehmende Verzahnung von Technologieunternehmen. Neben OpenAI investiert auch HP massiv in KI-Geräte und hat bereits das Unternehmen Humane übernommen, das mit dem Humane AI Pin ein neues Gerät entwickeln wollte, das allerdings nicht den erwarteten Markterfolg erzielte.
Im Vergleich dazu ist der Kauf von io mit einem Volumen von 6,5 Milliarden Dollar ein deutlich größerer und ambitionierterer Schritt. Insgesamt zeigt die Übernahme von Jony Ives io durch OpenAI, dass die Zukunft der KI nicht allein in der Softwareentwicklung liegt. Vielmehr führen die Kombination aus innovativer Hardware und hochwertigen Designs zu einem ganzheitlichen Erlebnis. OpenAI positioniert sich damit als Vorreiter, der die Grenzen der KI-Nutzung erweitern will, um Alltagsprodukte zu schaffen, die Menschen unterstützen und bereichern. Die kommenden Jahre dürften spannend werden, denn viele der Entwicklungen werden in der Öffentlichkeit noch nicht unmittelbar sichtbar sein und könnten erst in Form neuer, kreativer Produkte die Märkte revolutionieren.
Die Integration von exzellentem Design und intelligenter Technologie wird aller Voraussicht nach einen neuen Standard im Bereich der künstlichen Intelligenz setzen. OpenAI verfolgt eine klare Vision: KI nicht nur als abstrakte Software, sondern als erlebbares, greifbares und zugängliches Werkzeug für jedermann zu etablieren. Mit Jony Ive und seinem Team an Bord ist das Unternehmen auf einem vielversprechenden Weg, um diese Vision zu verwirklichen.