Die Welt der Quantencomputer entwickelt sich rasant und zieht zunehmend das Interesse von Investoren auf sich. Besonders Unternehmen wie Rigetti Computing Inc., gelistet unter dem Kürzel RGTI an der NASDAQ, haben in den letzten zwölf Monaten enorme Kursgewinne verzeichnen können. Mit einer eindrucksvollen Steigerung von über 1000 Prozent hat sich der Wert der Aktie als eines der Highlights im Technologiebereich erwiesen. Doch wie bei vielen Wachstumsstorys gibt es auch einen Wendepunkt im Kursverlauf, der sowohl Chancen als auch Risiken für Aktionäre birgt.
Aktuell erlebt Rigetti einen deutlichen Kursrückgang, was Anleger fragt: Ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, um „den Dip zu kaufen“ – also günstig in vielversprechende Anteile zu investieren, bevor es wieder nach oben geht? Um diese Frage zu beantworten, lohnt ein genauer Blick auf die fundamentalen und technischen Hintergründe sowie Marktmechanismen rund um diese Quantum-Computing-Aktie. Rigetti Computing hat sich als Vorreiter im Bereich der Quantencomputer etabliert. Die Technologie, welche Quantenmechaniken nutzt, verspricht eine Revolution in der Datenverarbeitung. Sie bietet die Möglichkeit, Berechnungen durchzuführen, die klassische Computer an ihre Grenzen bringen. Angetrieben von staatlichen Förderungen, wachsendem Interesse von Forschungseinrichtungen und Unternehmen in verschiedensten Branchen wächst das Potenzial von Quantencomputing beträchtlich.
Dabei positioniert sich Rigetti als eines der Unternehmen, die Hardware und Software im Quantenbereich entwickeln, um damit praktische Anwendungen zu ermöglichen. Trotz des immensen Wachstums und der optimistischen Zukunftsaussichten musste die Aktie von Rigetti Anfang des Jahres 2025 einen Kursrücksetzer hinnehmen. Seit Jahresbeginn ist ein Verlust von rund 25 Prozent zu verzeichnen, allein im Juni verschlechterte sich der Kurs um knapp über fünf Prozent. Ein solcher Rückschlag ist zwar kurzfristig unangenehm, signalisiert aus Sicht vieler Marktbeobachter jedoch eine gesunde Konsolidierung. Nach einem starken Anstieg sind Korrekturen normal und können langfristigen Nachhaltigkeitseffekten zuarbeiten.
Eine technische Analyse zeigt, dass Rigetti sich aktuell an der 50-Tage-Linie befindet, einem wichtigen gleitenden Durchschnitt, der oftmals als Unterstützung für den Kurs dient. Charmant ist, dass sich der Kurs innerhalb von 0,75 der durchschnittlichen wahren Spanne (Average True Range, ATR) bewegt, nachdem er in den vergangenen Monaten überwiegend über dieser Linie notierte. Historisch gesehen hat dieser Zustand bei Rigetti in den letzten drei Jahren dreimal eine weitere Kurssteigerung eingeleitet, verbunden mit einem durchschnittlichen Anstieg von circa 4,4 Prozent innerhalb eines Monats. Solche statistischen Signale gelten bei quantitativen Analysten als eins der Zeichen für einen potenziellen Wendepunkt im kurzfristigen Kursverlauf. Darüber hinaus zeigen die Daten aus dem Leerverkaufsbereich (Short Interest) interessante Aspekte.
Die Zahl der Leerverkaufspositionen ist in den beiden zuletzt veröffentlichten Berichtsperioden um etwa 16 Prozent gesunken. Dennoch entfallen noch immer knapp 20 Prozent der frei verfügbaren Aktien auf Short-Positionen, was eine hohe Volatilität mit sich bringen kann. Ein Rückgang des negativen Sentiments und ein mögliches Zurückkaufen der Leerverkäufe könnten den Kurs von Rigetti tendenziell stützen, da das sogenannte „Short Squeeze“-Potenzial vorhanden ist. Ein weiterer wichtiger technischer Indikator ist der Relative-Stärke-Index (RSI). Er zeigt, ob eine Aktie überkauft oder überverkauft ist.
Aktuell notiert der RSI von Rigetti bei rund 30 und bewegt sich damit am unteren Rand dessen, was als „überverkauft“ gilt. Dies legt nahe, dass sich der Kurs kurzfristig erholen könnte, sofern Käufer sich wieder verstärkt am Markt engagieren. Neben Technik und Zahlen lohnt sich auch ein Blick auf die fundamentale Seite des Unternehmens. Rigetti ist in einem Markt tätig, der sich noch relativ jung und dynamisch entwickelt. Die Technologie hat das Potenzial, zahlreiche Branchen zu transformieren, von der Materialwissenschaft über Finanzmodelle bis hin zur künstlichen Intelligenz und kryptografischen Systemen.
Während andere Konzernriesen mit großen Budgets nach Lösungen in diesem Bereich suchen, positioniert sich Rigetti als agiler Innovator. Dies kann dem Unternehmen zugutekommen, wenn es darum geht, Partnerschaften zu schließen, Pilotprojekte umzusetzen und langfristig eine führende Rolle einzunehmen. Investoren sollten jedoch auch die Risiken beachten. Die Quantencomputerindustrie ist noch vor einer breiten kommerziellen Anwendung, und hohe Forschungs- und Entwicklungskosten drücken auf die Gewinnsituation der Unternehmen. Zudem konkurrieren mehrere Akteure um Marktanteile und technologische Durchbrüche.
Die politische und regulatorische Landschaft spielt ebenfalls eine Rolle, da Datensicherheit und technologische Souveränität zunehmend als strategisch wichtig eingestuft werden. Die aktuelle Marktsituation, geprägt von einer leichten Abkühlung nach der Rally im vergangenen Jahr, kann für langfristig orientierte Anleger Chancen bieten. Ein Kursrückgang bringt Beteiligungen zu günstigeren Preisen, vor allem wenn die wesentlichen technischen Indikatoren signalisieren, dass eine Erholung bevorstehen könnte. Das Timing am Markt ist jedoch herausfordernd, daher empfiehlt sich eine sorgfältige Analyse und gegebenenfalls die Beratung durch Experten. Zusammenfassend zeigt Rigetti Computing trotz kurzfristiger Kurskorrekturen weiterhin vielversprechende Fundamentaldaten und technische Signale.
Die Innovationskraft im Quantencomputing-Sektor bleibt eine treibende Kraft hinter dem Wachstumspotenzial. Anleger sollten jedoch ein ausgewogenes Bild bewahren, die Volatilität einkalkulieren und sich auf eine langfristige Perspektive einstellen. Wer bereit ist, den kurzfristigen Kursrücksetzer zu nutzen, könnte von den zukünftigen Entwicklungen im Quantum-Computing-Bereich profitieren. Die Zukunft der Technologie ist ohne Zweifel eines der spannendsten Felder im 21. Jahrhundert, und Rigetti Computing ist ein Unternehmen, das bei der Gestaltung dieser Zukunft eine Rolle spielen könnte.
Das „Buy the Dip“-Prinzip, also der gezielte Kauf bei Kursrückgängen, ist in diesem Fall eine Strategie, die auf der Kombination von technischer Analyse und Branchenverständnis basiert. Ob sich dieses Vorgehen auszahlt, wird maßgeblich von den nächsten Marktentwicklungen und der generellen Akzeptanz der Quantencomputing-Technologie abhängen. Dennoch bietet Rigetti aktuell für mutige Anleger eine Möglichkeit, in einen potenziell disruptiven Zukunftsmarkt einzusteigen.