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Telegram und xAI: Warum das 300-Millionen-Dollar-Deal ins Stocken geraten ist

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Telegram in Limbo Over $300M xAI Deal – What’s The Holdup?

Ein tiefgehender Einblick in die Verzögerungen beim milliardenschweren Deal zwischen Telegram und Elon Musks KI-Unternehmen xAI sowie die Auswirkungen auf Telegrams Finanzstrategie und den Kryptomarkt.

Telegram, die bekannte Cloud-basierte Messaging-App, steht aktuell im Brennpunkt, nachdem ein milliardenschweres Finanzierungsabkommen mit Elon Musks KI-Unternehmen xAI für Aufsehen sorgte – und zugleich Unsicherheiten aufkommen ließ. Die ursprünglich von Telegram-Gründer Pavel Durov angekündigte Partnerschaft im Wert von 300 Millionen US-Dollar befindet sich derzeit in einer Schwebephase, weil die formellen Vertragspapiere noch ungezeichnet sind. Die anstehende Zusammenarbeit und die Umstände rund um die Verzögerung bieten interessante Einblicke in die Dynamiken großer Tech-Deals, die Schnittstellen zwischen Social Media, Künstlicher Intelligenz und Kapitalmärkten. Pavel Durov hatte am 28. Mai 2025 via X (vormals Twitter) verkündet, dass bis zum Sommer 2025 die Integration von xAIs generativem Chatbot „Grox“ in allen Telegram-Anwendungen erfolgen soll.

Grox wird von Durov als „die beste KI-Technologie auf dem Markt“ beschrieben. Gleichzeitig erwähnte der Telegram-Gründer das geplante Finanzierungsvolumen: 300 Millionen US-Dollar in bar und Aktien, zusätzlich ein modellierter Umsatzanteil von 50 Prozent aus xAIs Abonnements, die auf Telegram verkauft werden. Kurz nach dieser Ankündigung meldete Elon Musk via Kommentarfunktion unter Durovs Post, dass keine Vertragsdokumente offiziell unterzeichnet wurden und die Unterschriften noch ausstehen. Durov bestätigte daraufhin, dass zwar prinzipielle Einigkeit bestehe, jedoch formale Details und Verhandlungen weiterhin laufen. Dadurch kam es zu einer gewissen Unsicherheit in der Tech- und Krypto-Community, die bislang eine glatte Umsetzung erwartete.

Diese Verzögerung wirft Licht auf die Komplexitäten einer milliardenschweren Partnerschaft, bei der neben strategischer Kooperation auch juristische und finanzielle Feinheiten abgestimmt werden müssen. Transaktionen dieser Größenordnung unterliegen hohen regulatorischen, steuerlichen und unternehmensinternen Prüfprozessen, die trotz medienwirksamer Ankündigungen oft mehr Zeit benötigen, als erwartet. Parallel zu dem Brokerabkommen steht Telegram vor einer weiteren großen finanziellen Herausforderung und gleichzeitig einer Chance: Das Unternehmen plant eine Anleiheemission im Umfang von 1,5 Milliarden US-Dollar mit einer Laufzeit von fünf Jahren. Dabei handelt es sich um eine Form von Fremdkapitalaufnahme, bei der Investoren wie BlackRock, Abu Dhabis Staatsfonds Mubadala und der Hedgefonds Citadel beteiligt sind. Während BlackRock und Mubadala bereits bestehende Anleihegläubiger sind, markiert Citadel einen neuen strategischen Investor.

Der Zinssatz für diese neu zu zeichnende Anleihe wird mit neun Prozent angegeben – ein relativ hoher Wert, der auf die Risikobewertung des Social-Media-Unternehmens in den Finanzmärkten hinweist. Investoren erhalten dabei zusätzlich eine Option, die Anleihen später zu einem vergünstigten Kurs in Aktien von Telegram umzuwandeln, sollte das Unternehmen den Schritt an die Börse wagen. Diese Gestaltung ermöglicht Investoren eine Kombination aus festverzinslicher Sicherheit und Wachstumspotenzial. Telegram beabsichtigt, die Erlöse aus der Anleihe zur Rückzahlung älterer Schulden aus einer Anleiheemission von 2021 zu verwenden, deren Laufzeit im März 2026 endet. Mit bereits getätigten Rückkäufen im Wert von rund 400 Millionen US-Dollar setzt Telegram zugleich auf eine Entschuldungsstrategie, um seine Bilanz zu stärken.

Die Auswirkungen auf den Krypto-Markt sind ebenfalls bemerkenswert. Toncoin (TON), die native Kryptowährung des von Telegram ursprünglich initiierten Open Network (TON), reagierte unmittelbar auf die Bekanntgabe von Durovs Deal. Der Kurs des Coins stieg zunächst um 23 Prozent von 2,98 US-Dollar auf 3,69 US-Dollar. Allerdings fiel der Kurs im Zuge von Musks Offenlegung der noch offenen Formalitäten um 11 Prozent auf 3,27 US-Dollar zurück, was die empfindliche Verbindung zwischen Nachrichtenlage, Vertrauen und Krypto-Bewertungen verdeutlicht. Für Telegram ist der Deal mit xAI jedoch mehr als nur eine Finanzierungsquelle.

Die Integration von Grox als KI-gestützter Chatbot verspricht, den Funktionsumfang der Plattform erheblich zu erweitern. Mit zunehmendem Wettbewerb im Messaging-Bereich, vor allem durch Giganten wie Meta mit WhatsApp, sieht Telegram offenbar die Zukunft in verbesserter KI-Technologie, um Nutzerbindung und Monetarisierung voranzutreiben. Generative KI-Systeme wie Grox bieten intelligente, kontextbasierte Dialoge, automatisierte Unterstützung und personalisierte Nutzererlebnisse – allesamt Faktoren, die das Wachstumspotenzial von Telegram signifikant erhöhen können. Die berufliche und kommerzielle Nutzung könnte dadurch verstärkt werden, was schlussendlich auch den Markenwert und die Attraktivität für Anleger steigert. Nicht zuletzt zeigt die Situation offen, wie wichtig klare Kommunikation bei Ankündigungen großer Tech-Finanzierungen ist.

Die initiale Meldung Durovs ohne Verweis auf die fehlenden Vertragsunterschriften führte zu Spekulationen, Verunsicherung bei Investoren und volatilem Verhalten auf den Kryptomärkten. Elon Musks schnelle Klarstellung half, einseitige Interpretationen zu vermeiden, unterstrich aber gleichzeitig die Herausforderungen in der Welt moderner Unternehmensfinanzierung, in der öffentliche Wahrnehmung und Realität oft differieren. Telegram befindet sich somit in einer entscheidenden Phase. Neben der erforderlichen Kapitalverstärkung durch den Bondverkauf steht die technologische Erneuerung durch KI-Integration im Fokus. Sollte die Einigung mit xAI finalisiert werden, könnte dies Telegram erheblich in die Liga der Tech-Unternehmen mit tief integrierter künstlicher Intelligenz katapultieren.

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