Die Technologiewelt ist ein dynamisches und sich ständig weiterentwickelndes Feld, das sowohl Investoren als auch Analysten immer wieder vor Herausforderungen stellt. Während Technologiewerte in den vergangenen Jahren oftmals zu den besten Performern an den Aktienmärkten zählten, zeigt sich derzeit eine interessante Gemengelage: Manche Aktien bekannter Technologiekonzerne verlieren an Boden, obwohl ihre fundamentalen Geschäftszahlen zum Teil beeindruckend sind. Diese Diskrepanz erzeugt wiederum Investmentchancen für Anleger, die nach vielversprechenden Titeln mit attraktiven Bewertungen suchen. Im Fokus stehen drei Technologiewerte, die aktuell preislich sehr interessant sind und auf eine mögliche Erholung setzen lassen – Alphabet, Arista Networks und Zoom Video Communications. Alphabet, der Mutterkonzern von Google, beeindruckt weiterhin mit starken Umsatzzahlen.
Die ersten drei Monate des Jahres 2025 wechseln sich dort mit einem Rekordumsatz von 90 Milliarden US-Dollar ab, was einem Wachstum von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Zudem konnte das Unternehmen seinen freien Cashflow um mehr als zwölf Prozent steigern, und zwar auf 19 Milliarden US-Dollar. Diese Zahlen zeigen, dass Alphabet trotz eines weltweiten Rückgangs des Marktanteils bei der Internetsuche unter 90 Prozent sein Geschäftsmodell konsequent erfolgreicher ausbaut. Dabei ist besonders die Erhöhung der Investitionen im Bereich künstlicher Intelligenz (KI) bemerkenswert. Die Ausgaben für technische Infrastruktur stiegen von 12 Milliarden auf 17,2 Milliarden US-Dollar im ersten Quartal.
Das könnte ein Indiz dafür sein, dass Alphabet die Weichen langfristig auf Zukunftstechnologien stellt. Stocktechnisch notiert Alphabet derzeit zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis basierend auf dem freien Cashflow von 29,4, was im Vergleich zu anderen führenden Technologieunternehmen eher günstig wirkt. Dass der Kurs in diesem Jahr um rund sieben Prozent gefallen ist, wird von manchen Marktteilnehmern als Vorsicht gewertet, da Bedenken bestehen, ob Google seine Dominanz im Suchmaschinenmarkt langfristig behaupten kann. Trotzdem zeigt die Dividendenpolitik des Unternehmens, dass das Management Vertrauen in die eigene Substanz hat. Eine Quartalsdividende von 0,21 US-Dollar, was auf ein Jahr hochgerechnet eine Rendite von rund 0,5 Prozent ergibt, sowie massive Rückkaufprogramme von Aktien sprechen für eine starke Kapitalrückführung an die Aktionäre.
Arista Networks ist ein Anbieter im Bereich der cloudbasierten Netzwerklösungen, der in den vergangenen Jahren bemerkenswertes Wachstum verzeichnen konnte. Die Aktie legte vor 2025 über 600 Prozent zu und galt lange Zeit als einer der Lieblinge der Tech-Investoren. Aktuell jedoch gibt es Rückgänge von circa 13 Prozent. Gründe dafür sind unter anderem die veränderten Einkaufsvolumina eines Großkunden: Meta Platforms, vormals Facebook, die bis 2023 rund ein Fünftel von Aristas Umsatz ausmachte, reduzierte die Ausgaben für Netzwerkhardware. Ihr Anteil am Umsatz sank von etwa 21 auf 15 Prozent.
Diese Entwicklung hat Spuren im Aktienkurs hinterlassen und zu vermehrtem Pessimismus geführt. Dennoch hat das Management von Arista seine Prognosen für das Geschäftsjahr angehoben, was auf eine selbstbewusste Einschätzung der Marktlage schließen lässt. Die Nachfrage nach leistungsfähigen Netzwerklösungen, insbesondere in Rechenzentren und bei Cloud-Diensten, bleibt stabil bis wachsend. Gerade die zunehmende Digitalisierung und der Bedarf an schneller Datenübertragung könnten Arista langfristig zugutekommen. Zoom Video Communications, in der Pandemie zum Symbol für digitale Kommunikation avanciert, scheint sich mittlerweile von den exzessiven Bewertungshöhen entfernt zu haben.
Die Aktie handelt derzeit zu einem Verhältnis von 14,5-fachem freien Cashflow, was sie im Sektor vergleichsweise günstig macht. Während der Börsenkurs nach dem starken Anstieg in den Jahren 2020 und 2021 deutlich korrigierte, sind viele der Kerngeschäftsfelder von Zoom weiterhin robust. Die Plattform bleibt für Videokonferenzen und virtuelle Kommunikation eine wichtige Adresse in Unternehmen und im privaten Bereich. Auch wenn die Pandemiebedingungen sich abschwächen, wächst die Akzeptanz für hybride Arbeitsmodelle und digitale Meetings weiter. Das bietet für Zoom eine nachhaltige Basis und garantierte Einnahmeströme.
Für Investoren eröffnen sich bei diesen drei Tech-Titeln somit Chancen, die auf einem Mix aus soliden Geschäftszahlen, zukunftsorientierten Investitionen und attraktiven Bewertungen beruhen. Während Alphabet seine Marktstellung durch gezielte Investitionen in AI-Technologien sichert, zeigt Arista die Durchhaltefähigkeit einer Technologie, die für die Infrastruktur des digitalen Zeitalters unverzichtbar ist. Zoom wiederum profitiert von der Verfestigung neuer Kommunikationsgewohnheiten. Investoren sollten jedoch auch die Risiken beachten, die mit Investitionen in Technologieaktien verbunden sind. Marktschwankungen, regulatorische Eingriffe und der Konkurrenzdruck sind Faktoren, die Kurse stark beeinflussen können.
Eine ausgewogene Strategie und die Berücksichtigung des individuellen Risikoprofils bleiben daher essenziell. Insgesamt bleibt die Tech-Branche ein Motor für Innovation und Wachstum. Günstige Einstiegsmöglichkeiten bei Aktien wie Alphabet, Arista und Zoom sollten sorgfältig geprüft werden, um ein Portfolio langfristig zu stärken und von den Dynamiken des Sektors zu profitieren. In Zeiten, in denen viele Technologiewerte einen Rücksetzer erleben, kann sich die Identifikation preiswerter Aktien mit starkem Fundament als eine clevere Investmententscheidung erweisen.