Die Huntington Bancshares, eine der größten regionalen Banken in den Vereinigten Staaten mit Sitz in Columbus, Ohio, hat ihre Expansion in den Carolinas, also North Carolina und South Carolina, deutlich schneller vorangetrieben als ursprünglich geplant. Während das Unternehmen zunächst eine fünfjährige Ausbauphase vorsah, kündigte der CFO der Bank, Zach Wasserman, kürzlich an, dass die geplante Erschließung des neuen Marktes bereits in drei Jahren abgeschlossen sein wird. Ein deutlicher Beleg für die erfolgreiche Umsetzung der Wachstumsstrategie und die starke Marktpositionierung der Huntington Bank. Ende 2023 startete Huntington offiziell die Expansion in die Carolinas sowie in Texas mit dem Ziel, in wichtigen Metropolregionen präsent zu sein. In den Carolinas sollte ein Netzwerk von 55 neuen Filialen über sechs Städte verteilt aufgebaut werden.
Diese Städte umfassen Charlotte, Raleigh und Winston-Salem in North Carolina sowie Charleston, Columbia und Greenville in South Carolina. Bereits im April 2025 liegen 37 der ursprünglich geplanten 55 Filialstandorte auf dem Weg zur Realisierung. Anhand der Letter of Intent für die Immobilienentwicklung zeigt sich: Huntington ist bei der Umsetzung weit vor dem geplanten Zeitplan. Die Expansion der Huntington Bank beruht auf einer zweistufigen Strategie. Die erste Phase konzentrierte sich auf den Bereich des Mittelstands, also lokale Unternehmen und mittelgroße Firmen, indem bestimmte Finanzdienstleistungen speziell für diesen Markt entwickelt wurden.
Das Angebot umfasste dabei nicht nur Grundfunktionen wie Einlagen und Kredite, sondern auch fortgeschrittene Services wie Zahlungen, Kapitalmarktprodukte und Treasury-Management. Dies ermöglicht dem Finanzinstitut, relativ kostengünstig und fokussiert neue Märkte zu erschließen und dabei gleichzeitig eine schnelle Profitabilität zu erreichen – bereits innerhalb eines Jahres nach Markteintritt wurden in den neuen Märkten schwarze Zahlen geschrieben. Die zweite Phase der Expansion zielt darauf ab, das gesamte Produktportfolio von Huntington im neuen Einzugsgebiet anzubieten und eine vollwertige Bankeninfrastruktur aufzubauen. Dies beinhaltet den Ausbau des physischen Filialnetzes, die Verstärkung der internen Ressourcen und umfangreiche Marketingmaßnahmen, um die Marke Huntington langfristig zu etablieren und weiter zu wachsen. Laut CFO Wasserman wird dieser Ausbau mit „hunderten Millionen Dollar“ an Investitionen in Marketing, Personal und technologische Infrastruktur verbunden sein, was den hohen Stellenwert des Projektes für die Bank unterstreicht.
Huntington hat insgesamt rund 970 Filialen in 13 Bundesstaaten, ist aber darüber hinaus in allen US-Bundesstaaten mit kommerziellen Kunden vertreten. Dabei stellt das Unternehmen fest, dass es bislang vor allem Großkunden bedient hat, während der lokale Mittelstand in wichtigen Wachstumsregionen wie den Carolinas noch nicht intensiv betreut wurde. Das bietet der Bank eine erhebliche Chance, sich durch spezialisierte Angebote und Serviceleistungen in diesen dynamischen Märkten zu positionieren. Ein weiterer zentraler Aspekt der Expansionsstrategie von Huntington ist die gezielte Suche nach Wachstumsmärkten anhand einer detaillierten Analyse von Migrationstrends, wirtschaftlichem Wachstum und Unternehmensgründungen auf Postleitzahlenebene. So kann die Bank exakt die Gebiete identifizieren, in denen wirtschaftliche Dynamik herrscht und entsprechend ihre Investitionen ausrichten.
Dieses datengetriebene Vorgehen ermöglicht eine effiziente Allokation von Ressourcen und eine maßgeschneiderte Marktbearbeitung. Mit Blick auf die personellen Ressourcen ist geplant, im Zuge der Expansion rund 350 neue Mitarbeitende in den Carolinas einzustellen. Laut CFO Wasserman jedoch werden die Neueinstellungen noch weit darüber hinausgehen, da kontinuierlich „Hunderte von neuen Kolleginnen und Kollegen“ hinzukommen sollen, um den immer umfangreicher werdenden Geschäftsbereich zu bedienen. Die finanziellen Rahmenbedingungen der Expansionspläne spiegeln sich in der Prognose für die betrieblichen Aufwendungen wider. Huntington rechnet für 2025 mit einem Anstieg der Nicht-Zins-Aufwendungen um etwa 3,5 bis 4,5 Prozent, was durch den Wachstumskurs inklusive der Kosten für neue Filialen, Marketing und Personal gerechtfertigt wird.
Trotz der signifikanten Investitionen bleibt die Expansion innerhalb der operativen und kapitalbezogenen Zielvorgaben der Bank. Der Erfolg, den Huntington bislang mit der Expansion in den Carolinas und Texas verbuchen kann, ist Ausdruck einer klaren Wachstumsstrategie und eines durchdachten Vorgehens. Die Bank fokussiert nicht nur auf physische Präsenz durch Filialen, sondern baut parallel die digitale Infrastruktur und Kundenservices weiter aus, was in Zeiten der Digitalisierung ein entscheidender Wettbewerbsvorteil ist. Die intensive Beschäftigung mit dem regionalen Wirtschaftsgefüge und die konsequente Ausrichtung auf den Mittelstand eröffnen der Bank attraktive Marktchancen. Gerade in wachstumsstarken Bundesstaaten wie North und South Carolina profitieren Unternehmen und Privatkunden von einem erweiterten Angebot an Finanzdienstleistungen und einem starken regionalen Partner.
Langfristig ist Huntington bestrebt, sich als führender Finanzdienstleister im südöstlichen Teil der USA zu etablieren. Die vorzeitige Fertigstellung der Expansion bestätigt die Wettbewerbsfähigkeit der Bank und dürfte auch die Wahrnehmung bei Investoren und Kunden positiv beeinflussen. Insgesamt zeigt die beschleunigte Expansion der Huntington Bank in den Carolinas beispielhaft, wie eine clevere Marktstrategie, eine gezielte Kundenfokussierung und ein ausgewogenes Investitionsmanagement zum Erfolg führen können. Die Kombination aus schnellem Filialausbau, Investitionen in Marketing und Personal sowie einem datenbasierten Ansatz zur Standortwahl verspricht nachhaltiges Wachstum und eine solide Positionierung im Wettbewerb der regionalen Banken.