Im August 2025 findet mit der FerriteCon 2025 erneut die renommierte Nutzer- und Entwicklerkonferenz für Ferrite.jl statt. Der Veranstaltungsort ist dieses Mal die Technische Universität Dänemarks (DTU) in Lyngby bei Kopenhagen. Unterstützt wird das Event vom Dänischen Zentrum für Angewandte Mathematik und Mechanik (DCAMM). FerriteCon ist seit Jahren ein wichtiger Treffpunkt für Forscher, Entwickler und Praktiker, die sich mit der Erweiterung und Anwendung des Finite-Elemente-Pakets Ferrite.
jl beschäftigen. Ferrite.jl ist eine innovative Open-Source-Software, die in der Programmiersprache Julia entwickelt wurde und sich insbesondere durch ihre Flexibilität und Leistungsfähigkeit im Bereich der numerischen Simulation von partiellen Differentialgleichungen auszeichnet. Die Konferenz hat das Ziel, sowohl bestehende Kooperationen zu vertiefen als auch neue wissenschaftlich-technische Partnerschaften zu initiieren, die das Potenzial von Ferrite.jl weiter ausschöpfen.
Dabei werden sowohl Einsteiger als auch erfahrene Nutzer angesprochen, denn das Programm bietet Vorträge mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad sowie aktuelle Forschungsprojekte, die Ferrite.jl in vielfältigen Disziplinen einsetzen. Die Veranstaltung am 28. August 2025 findet auf dem Campus der DTU im Gebäude 414, Raum 061B statt. Die Möglichkeit zur Online-Teilnahme wird angeboten, sodass eine breite Nutzerbasis aus der ganzen Welt teilnehmen kann.
Der Zugang erfolgt über Microsoft Teams mit einem bereitgestellten Passcode. FerriteCon 2025 beginnt traditionell mit einer lockeren Willkommensrunde bei Kaffee, gefolgt von der offiziellen Eröffnung und einer mit Spannung erwarteten Keynote. Dieses Jahr steht Valentin Churavy von der Universität Augsburg im Mittelpunkt, der sein Fachwissen zu differentiellen Programmiermethoden im wissenschaftlichen Rechnen mit Enzyme und Julia teilt. Differentielles Programmieren spielt eine immer größere Rolle für die Optimierung und Automatisierung numerischer Simulationen. Es erlaubt unter anderem die automatische Ableitung komplexer Modelle, was in Verbindung mit Ferrite.
jl besonders vielversprechende Forschungsansätze eröffnet. Im Anschluss daran gibt es eine Einführung in Ferrite.jl durch Kim Louisa Auth von der DTU, die einen Überblick über die Software, deren Architektur und die jüngsten Weiterentwicklungen bietet. Danach werden aktuelle Anwendungsfälle vorgestellt, etwa vom Institut für Kontinuumsmechanik der Leibniz Universität Hannover. Hier wird praxisnah demonstriert, wie Ferrite.
jl in der Forschung eingesetzt wird. Die wissenschaftlichen Vorträge greifen eine Vielzahl hochaktueller Themen auf. Dazu gehört unter anderem die Ensemble-Kalman-Filterung für stochastische Phasenfeldmodelle spröder Bruchmechanik, präsentiert von Lucas Hermann von der Technischen Universität Braunschweig. Diese Arbeit zeigt, wie moderne statistische Methoden mit numerischer Simulation kombiniert werden können, um komplexe Materialprozesse realistisch abzubilden. Eine weitere spannende Präsentation beschäftigt sich mit der Variationsminimierungsformulierung für gradienten-erweiterte gekoppelte Probleme, ein Thema, das Basavesh Yaraguntappa von der Universität Stuttgart erläutert.
Solche theoretischen Modelle ermöglichen es, Materialverhalten und Wechselwirkungen in anspruchsvollen technischen Anwendungen genau zu simulieren. Nach der Mittagspause stehen Vorträge zu Software-Komponenten aus dem Ökosystem Julia auf dem Programm. Kristoffer Carlsson von JuliaHub stellt Tensors.jl vor, eine effiziente Bibliothek für Tensorberechnungen mit Unterstützung automatischer Differenzierung. Daran anschließend erläutert Fredrik Ekre, ebenfalls von JuliaHub, die Integration von Ferrite.
jl mit anderen Paketen, oft als „Ferrite + X“ bezeichnet, womit die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten innerhalb der Julia-Community unterstrichen werden. Besonders interessant ist auch das Thema der „echten Vektorinterpolationen“ in Ferrite.jl, das von Knut Andreas Meyer von der Chalmers University of Technology präsentiert wird. Diese Weiterentwicklung ermöglicht präzisere und effizientere Simulationen von physikalischen Feldern mit Vektorgrößen, was beispielsweise in der Strömungsmechanik oder Elastizitätstheorie von großer Bedeutung ist. Weitere Beiträge beschäftigen sich mit Multigridverfahren, einem effizienten Lösungsansatz für große Gleichungssysteme, und deren Anwendung auf Vektorgrößen, dargestellt von Abdelrahman Fathy von der Ruhr-Universität Bochum.
Ebenso gibt es Beiträge zu adaptiver Netzverfeinerung, viskoplastischer Modellierung für 3D-Druck-Materialien und innovativen Techniken zur Beschleunigung von Finite-Elemente-Simulationen, wie das graphbasierte Sortieren von Gleichungen, präsentiert von Forscherinnen und Forschern prominenter deutscher Hochschulen. Die Konferenz endet am Nachmittag mit einer Hackathon- und Diskussionsrunde, die Raum für praktische Zusammenarbeit und den offenen Austausch von Ideen bietet. Am Abend lädt die Organisatoren alle Teilnehmer zu einem gemeinsamen sozialen Dinner bei Pincho Nation in Axeltorv 8 ein. Diese Gelegenheit zum Networking stärkt die Gemeinschaft und fördert künftige Kooperationen. Für alle Interessierten stehen die Programminhalte und Vorträge vergangener FerriteCon-Ausgaben aus den Jahren 2022 bis 2024 zur Verfügung.
Diese Archivierung der Veranstaltungen dokumentiert die stetige Entwicklung von Ferrite.jl und dessen wachsender Bedeutung im Bereich der wissenschaftlichen Softwareentwicklung. Die FerriteCon ist nicht nur eine Plattform für den akademischen Austausch, sondern auch für industrielle Anwender relevant. So zeigt ein Online-Beitrag von RunToSolve, wie das Unternehmen Ferrite.jl in industriellen Prozessen nutzt, um Simulationen mit realen Anforderungen und großen Datenmengen effizient zu bearbeiten.
Die Wahl des Veranstaltungsortes DTU in Dänemark unterstreicht die internationale Ausrichtung der Konferenz. Dänemark mit seiner starken Wissenschafts- und Technologie-Community bietet ideale Voraussetzungen für solche hochkarätigen Treffen. Die nahe Lage zu Kopenhagen macht die Anreise bequem, und durch die hervorragende öffentliche Verkehrsinfrastruktur ist der Campus gut erreichbar. Für die Besucher ist es ratsam, auf Ticketoptionen wie das Rejsekort-System zurückzugreifen, welches kostenoptimierte Fahrten ermöglicht. Für alle, die Ferrite.
jl bereits nutzen oder neu kennenlernen möchten, bietet die FerriteCon 2025 eine unvergleichliche Gelegenheit, sich mit Experten auszutauschen, neue Entwicklungen kennenzulernen und die Zukunft der numerischen Simulation im Open-Source-Bereich mitzugestalten. Die Konferenz richtet sich gleichermaßen an Forscher, Softwareentwickler und Anwender aus Industrie und Wissenschaft. Durch die Kombination von Grundlagenvorträgen, aktuellen Anwendungsszenarien und innovativen Forschungsansätzen schafft FerriteCon eine vielseitige Plattform, die das Potential von Julia im Bereich Finite-Elemente-Methoden eindrucksvoll demonstriert. Wer an wissenschaftlichen Berechnungen, nichtlinearen Problemen oder der Entwicklung moderner numerischer Werkzeuge interessiert ist, findet auf FerriteCon 2025 wertvolle Impulse und Inspiration. Zudem wird die offene Atmosphäre der Veranstaltung die Weiterentwicklung von Ferrite.
jl vorantreiben und neue Synergien innerhalb der internationalen Julia-Community aktivieren. Insgesamt repräsentiert FerriteCon 2025 einen bedeutenden Meilenstein in der Geschichte der Ferrite.jl-Software und setzt Maßstäbe für zukünftige Entwicklungen im wissenschaftlichen Computing. Die Kombination aus Theorie, Praxis und Gemeinschaftserlebnis macht die Konferenz zu einem Highlight im Kalender aller an numerischer Simulation und Finite-Elemente-Methoden Interessierten.