In der modernen Welt der Displaytechnologie stehen High-End-Bildschirme im Fokus nachhaltiger Innovationen – und die OLED-Technologie spielt dabei eine zentrale Rolle. Organische Leuchtdioden, kurz OLEDs, haben bereits seit Jahren die visuelle Darstellung revolutioniert, mit außergewöhnlicher Farbgenauigkeit, hohem Kontrast und flexiblen Formfaktoren. Doch jüngst wurde ein Meilenstein erreicht, der die Grenzen zwischen Bild und Klang aufhebt und ein völlig neues Nutzererlebnis schafft: Hochwertige OLED-Displays, die eine integrierte, dünne und mehrkanalige Audiowiedergabe ermöglichen. Dabei trifft bahnbrechende Bildqualität auf eine ebenso revolutionäre Klangtechnologie, die multistreamingfähige, lokal präzise und immersive Soundsensorik direkt aus jedem Pixel erzeugt. Dies markiert den Beginn einer neuen Ära multisensorischer Bildschirme, die nicht nur visuell, sondern auch audiovisuell begeistern.
Die Entwicklung wurde von einem Forschungsteam der Pohang University of Science & Technology (POSTECH) unter Leitung von Professor Su Seok Choi sowie dem Doktoranden Inpyo Hong realisiert. Sie haben erstmals sogenannte Pixel-Based Local Sound OLEDs erschaffen. Diese Technologie macht es möglich, dass jeder einzelne Pixel auf einem OLED-Display unterschiedliche und lokal fokussierte Klänge emittieren kann. Das Geheimnis dieser Innovation liegt in der Integration von ultradünnen piezoelektrischen Erregern direkt in das Display. Diese winzigen, aber leistungsstarken Vibrationsmodule wandeln elektrische Signale in Schallwellen um, ohne dabei zusätzlichen Platz einzunehmen oder das elegante Design und die schlanke Bauweise der Displays zu beeinträchtigen.
Vor dieser Entwicklung war der Audioausgang von Displays meist auf externe Lautsprecher angewiesen. Soundbars oder externe Mehrkanal-Lautsprechersysteme dominierten bislang die Szene. Diese klobigen Add-ons passen nicht nur schlecht in moderne, schlanke Geräte mit engen Platzverhältnissen wie Smartphones, Tablets oder Fahrzeuge, sondern führten auch häufig zu Problemen mit der Klanglokalisierung und ungewolltem Übersprechen der Audiokanäle. Diese sogenannte Crosstalk, sprich Schallübersprechen, beeinträchtigte die Präzision und damit auch die Immersion Ihrer auditiven Wahrnehmung maßgeblich.Mit der Pixel-basierten Technologie können nun nicht nur optisch, sondern auch akustisch ausgezeichnete Lokalisierungseffekte erzielt werden.
In einem realen 13-Zoll-OLED-Panel demonstrierte das Team, wie die einzelnen Pixel unabhängig voneinander unterschiedliche Klänge erzeugen können, wodurch ein mehrkanaliges, voneinander getrenntes Soundfeld entsteht – perfekt für einen immersiven und präzisen Sound, der die Nutzer direkt ins Geschehen eintauchen lässt. Die dünne Bauweise der Displays bleibt dabei erhalten, was insbesondere für tragbare Geräte und kompakte Installationen von großem Vorteil ist.Die Auswirkungen dieser Innovation reichen weit über den Unterhaltungselektronik-Markt hinaus. In Automobilen könnten Fahrer und Beifahrer individuelle Audiokanäle aus dem Kombiinstrument oder Infotainmentsystemen empfangen – die Navigation spricht nur zum Fahrer, während Beifahrer zum Beispiel Musik oder Podcasts hört, ohne gegenseitige Störung. In Virtual-Reality-Systemen wird das Hörerlebnis durch eine präzise räumliche Soundpositionierung deutlich realistischer und kann dynamisch an Kopf- und Handbewegungen angepasst werden.
Für mobile Endgeräte bedeutet es, dass der Klang aus dem Bildschirm selbst kommt und damit die Nutzung ohne externe Lautsprecher oder Kopfhörer an Qualität und Komfort gewinnt.Ein weiteres Kennzeichen dieser Innovation ist die vollständige Eliminierung von Schallübersprechen. Die Forscher entwickelten ein bisher unerreichtes Konzept zur vollständigen Separation der Klangquellen auf Pixelebene, wodurch trotz dichter Anordnung unterschiedlicher Vibrationsquellen klare und unverfälschte Audiosignale gewährleistet werden können. Somit werden Probleme herkömmlicher Lautsprechersysteme, die oft durch Phasenverschiebungen oder Frequenzüberlagerungen gekennzeichnet sind, aufgelöst.Die Integration der piezoelektrischen Erreger erfolgte ohne Kompromisse bei der Bildqualität oder Lebensdauer des OLED-Panels.
Diese Technologie ist kompatibel mit bestehenden OLED-Herstellungsprozessen, was schnelle Markteinführung und breite Anwendung in verschiedensten Geräten ermöglicht. Der Trend hin zu immer dünneren, leichteren, aber auch leistungsfähigeren Displays wird entscheidend von dieser Innovation beflügelt. Nutzer können sich auf neue Gerätegenerationen freuen, die Bild- und Tonwelt noch enger miteinander verschmelzen lassen.Darüber hinaus ist die Energieeffizienz neben der Platzersparnis ein zentraler Faktor. Die piezoelektrischen Komponenten benötigen vergleichsweise wenig Energie, was neben der allgemeine Leistungsaufnahme Vorteile für die Laufzeit mobiler Geräte mit sich bringt.
Von Smartphones über Tablets, Laptops, bis hin zu Heimanlagen und Fahrzeugdisplays könnte diese Innovation die marktführenden Produkte der nächsten Jahre prägen.Die technologische Bedeutung der Pixel-Based Local Sound OLEDs wird bereits jetzt von Branchenkennern hoch eingeschätzt. Sie bietet nicht nur eine deutliche Steigerung des Benutzererlebnisses, sondern eröffnet gleichzeitig neue Designansätze. Hersteller können Displaygrößen und -formate freier gestalten, da die bisher notwendigen akustischen Komponenten an anderer Stelle entfallen. Dies erlaubt auch bei flexiblen OLEDs neue, kreative Anwendungen.
Die Audioqualität erreicht dabei audiophile Höhen, da Klangfarbe, Dynamik und Richtwirkung präzise gesteuert werden können. Insbesondere beim Einsatz in VR oder Augmented Reality kann das Zusammenspiel von Bild und Ton auf höchstem Niveau umgesetzt werden. Prof. Su Seok Choi fasst zusammen: „Displays entwickeln sich von reinen Bildausgabegeräten zu multisensorischen Interfaces, die Seh- und Hörempfinden verschmelzen. Unsere Technologie könnte zum Standard zukünftiger Geräte werden und so schlankes Design mit beeindruckendem Klang verbinden.
“Finanziert wurde die Forschung durch Förderprogramme des südkoreanischen Ministeriums für Handel, Industrie und Energie sowie durch den POSTECH-Graduate-Programms in Halbleitermaterialien und -geräten, was die strategische Bedeutung unterstreicht. Die Ergebnisse wurden im hochrangigen Fachjournal Advanced Science veröffentlicht und bilden nun die Basis für nächste Forschungsschritte und industrielle Umsetzung.Zusammengefasst zeigt sich: Die pixelbasierte, integrierte Klangtechnologie bei OLED-Displays ist mehr als nur ein technologischer Fortschritt. Sie transformiert die Art und Weise, wie wir audiovisuelle Inhalte konsumieren, gestaltet die Zukunft der Unterhaltungselektronik mit und trifft genau den Nerv der Zeit, in der hochaufgelöste Bilder und fesselnde Klangerlebnisse gleichermaßen nach Bedeutung streben. Die Verschmelzung von Bild und Ton in einem einzigen ultradünnen Panel schafft immersive Erlebnisse, die bislang nur mit aufwendiger Mehrkanal-Soundtechnik möglich waren.
Die Entwicklung könnte branchenübergreifend für neue Standards und Innovationen sorgen. Ob in mobilen Geräten, Fahrzeugen, VR-Brillen oder sogar interaktiven Displays im Smart Home und der Industrie – die Möglichkeit, Klang individuell, präzise und in hoher Qualität parallel zum Bild zu erzeugen, bietet völlig neue Perspektiven für die Nutzerfreundlichkeit und den Komfort von Geräten. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Anwendung Unterhaltung, Navigation, Kommunikation oder immersive Erlebnisse umfasst.Die Zukunft der Displays liegt somit in der konsequenten Integration multipler Sinneseindrücke, bei der durch die Kombination von Bildqualität und präziser Klangwiedergabe multimodale, lebensechte Interaktionen möglich werden. Mit der Pixel-Based Local Sound Technologie hat POSTECH einen bedeutenden Meilenstein erreicht, der die Branche nachhaltig verändern wird.
Hersteller und Entwickler werden von dieser bahnbrechenden Innovation profitieren und bald Geräte anbieten, die so eindrucksvoll und immersiv sind wie nie zuvor. Die Ära multisensorischer, nahtlos integrierter OLED-Displays hat begonnen – und sie wird die Art und Weise, wie wir visuelle und auditive Inhalte erleben, nachhaltig transformieren.