Die Welt des Druckens in Windows befindet sich im Wandel. Microsoft hat angekündigt, ab 2025 keine neuen Drittanbieter-Druckertreiber mehr über Windows Update zu akzeptieren und ab 2026 alle Drucker standardmäßig mit universellen Treibern zu betreiben. Diese einschneidende Umstellung stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung Vereinfachung, Sicherheit und Kompatibilität dar. Nutzer, Hersteller und IT-Verantwortliche sollten sich mit den Hintergründen und Folgen dieser Entscheidung vertraut machen, um sich auf die neue Druckerlandschaft einzustellen. Der traditionelle Weg zur Druckerintegration in Windows basierte jahrzehntelang auf spezifischen, vom Hersteller bereitgestellten Treibern.
Diese proprietären Treiber waren darauf ausgelegt, die Funktionen eines konkreten Druckermodells bestmöglich zu unterstützen. Gleichzeitig führten sie jedoch oft zu Problemen: Treiber waren häufig komplex, fehleranfällig und belasteten das System unnötig. Insbesondere bei neuen Windows-Versionen gab es Verzögerungen oder fehlende Aktualisierungen, was die Stabilität und Kompatibilität von Druckern unter Windows beeinträchtigte. Microsofts Entscheidung, keine neuen Drittanbieter-Treiber mehr für Windows Update anzunehmen, spiegelt den Trend zu universaleren und standardisierten Treiberlösungen wider. Statt individueller, maßgeschneiderter Software treibt das Unternehmen die Nutzung sogenannter Klassen- oder Universaltreiber voran.
Diese Treiber basieren unter anderem auf bewährten Standards wie dem Internet Printing Protocol (IPP) und werden wesentlich von der Mopria-Allianz unterstützt, einem Zusammenschluss von Herstellern und Technologiefirmen, der interoperable Standards für mobile und universelle Drucklösungen fördert. Die universellen Treiber bilden eine Art „gemeinsame Sprache“, mit der viele Drucker unterschiedlichster Hersteller arbeiten können, ohne dass für jedes Modell ein separater Treiber installiert werden muss. Sie bieten Unterstützung für die wesentlichen Druckfunktionen und erleichtern den Umgang mit Druckgeräten erheblich. Die Vorgehensweise ähnelt der bereits etablierten Praxis für andere Peripheriegeräte wie Tastaturen oder Mäuse, die meist mit generischen Treibern betrieben werden. Der Fahrplan der Umstellung ist klar definiert: Ab 2025 akzeptiert Microsoft keine neuen Drittanbieter-Druckertreiber mehr über Windows Update.
Updates für bereits bestehende Druckertreiber werden weiterhin möglich sein, sodass aktuelle Geräte auch weiterhin unterstützt werden. Ab 2026 wird Windows alle Drucker standardmäßig mit dem integrierten universellen Treiber betreiben, selbst wenn ein spezifischer Drittanbieter-Treiber auf dem System vorhanden ist. Ab 2027 schränkt Microsoft die Treiber-Updates auf sicherheitsrelevante Fehlerbehebungen ein. Für Anwender älterer Druckermodelle, die keine Unterstützung für IPP oder Mopria bieten, bedeutet diese Umstellung keineswegs eine vollständige Einstellung der Funktionalität. Die bisherigen Drittanbieter-Treiber bleiben weiterhin benutzbar und können weiterhin manuell installiert werden.
Zudem wird Microsoft neue Treiber, die im Rahmen des Windows Hardware Compatibility Program signiert sind, weiterhin zulassen – auch wenn diese nicht über Windows Update verteilt werden. Diese Umstrukturierung bietet diverse Vorteile, vor allem eine deutlich verbesserte Stabilität und Benutzerfreundlichkeit. Die Installation von Druckern wird einfacher und weniger anfällig für Fehler. Gleichzeitig profitieren Nutzer von schnelleren Aktualisierungen und besserer Sicherheit. Hersteller können darüber hinaus spezifische Funktionen über optionale Anwendungen integrieren, die aus dem Windows Store heruntergeladen werden können – sogenannte Print Support Apps.
Diese ermöglichen es, spezielles Druckerverhalten oder Features zu steuern, ohne den komplizierten Weg über einen eigenen Treiber zu gehen. Die Entwicklung ist keine Überraschung, sondern eine konsequente Fortsetzung der Drucktechnologieentwicklung der letzten Jahre. Die Unterstützung von IPP und Mopria ist längst zum Industriestandard geworden, insbesondere bei modernen Multifunktionsgeräten und Netzwerkdruckern. Auch Apple hat mit der Einführung von AirPrint bereits 2019 Drittanbieter-Treiber auf macOS-Systemen weitestgehend zurückgedrängt und einen ähnlichen Weg eingeschlagen. Diese Vereinheitlichung der Druckertreiber in Windows ist nicht nur aus technischer Sicht sinnvoll, sondern auch ökonomisch.
Hersteller sparen Entwicklungs- und Wartungskosten, da sie weniger spezifische Treiber entwickeln müssen. Nutzer erhalten eine zuverlässigere Druckerfahrung, die unabhängig von der korrekten Treiberpflege durch das Unternehmen gewährleistet ist. IT-Abteilungen in Unternehmen profitieren von geringerer Komplexität bei der Verwaltung von Druckern und können sich auf Sicherheitsaspekte konzentrieren. Natürlich gibt es auch Kritiker, die befürchten, dass der Wegfall spezialisierter Treiber zu Einschränkungen bei erweiterten Druckfunktionen führen könnte. Tatsächlich gilt: Für sehr spezielle oder professionelle Druckaufgaben werden universelle Treiber womöglich nicht alle Feinheiten abdecken können.
Jedoch sind die Basisfunktionen für die allermeisten Anwender ausreichend und die Möglichkeit, optionale Apps für Spezialfunktionen zu verwenden, bietet einen guten Kompromiss. Die Druckerwelt wird damit transparenter und zugänglicher. Die häufig frustrierenden Erlebnisse mit komplizierten Druckertreibern, die bei jeder Windows-Installation oder einem Update Probleme verursachen, dürften zurückgehen. Dennoch bleibt das Thema Druckerprobleme ein steter Begleiter, da andere Herausforderungen wie Firmware-Beschränkungen, Tintenpatronenbindung oder Netzwerkprobleme weiterhin bestehen. Die Zukunft des Druckens in Windows ist somit geprägt von einem Fortschreiten hin zu Einfachheit, Sicherheit und universeller Kompatibilität.
Anwender sollten sich auf diese Veränderungen einstellen, indem sie moderne Drucker mit IPP- oder Mopria-Unterstützung auswählen und bestehende Systemumgebungen entsprechend anpassen. Hersteller sind gefordert, ihre Leistungen verstärkt auf cloudbasierte und appgesteuerte Zusatzfunktionen zu verlagern und sich vom klassischen Treiberparadigma zu lösen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Microsofts Entscheidung, keine neuen Drittanbieter-Druckertreiber mehr über Windows Update zu akzeptieren, eine längst überfällige Modernisierung im Bereich des Druckens darstellt. Sie trägt dazu bei, Windows als Plattform zuverlässiger und benutzerfreundlicher zu gestalten. Zugleich bringt der Verzicht auf proprietäre Treiber eine bedeutende Vereinfachung für Nutzer und Administratoren mit sich.
Angesichts der Dominanz von IPP und Mopria ist die Umstellung ein natürlicher Schritt, der die Zukunft des Druckens nachhaltig verändern wird. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich Druckerhersteller und Nutzer auf diese Entwicklung einstellen und welche innovativen Lösungen künftig aus den unterstützenden Print Support Apps hervorgehen. Eines steht jedoch fest: Die Ära der individuellen, komplexen Druckertreiber für Windows neigt sich dem Ende zu – eine Ära, die von Standardisierung und Universalität abgelöst wird.