Der renommierte Demenzexperte Prof. Peter Garrard erlebte hautnah, wie es ist, wenn die eigene Mutter mit Alzheimer diagnostiziert wird. Seine persönlichen Erfahrungen führten ihn zu einem tiefen Verständnis für die Wichtigkeit von Freundlichkeit und Humor im Umgang mit Demenzpatienten und ihren Familien. Der renommierte Mediziner, der an der Universität St. George's in London tätig ist und sich auf neurodegenerative Demenzen, kognitive Störungen und progressive Sprachstörungen spezialisiert hat, wird täglich mit den Herausforderungen von Demenzerkrankungen konfrontiert.
Bei der Diagnosestellung von Patienten greift Garrard auf subtile Hinweise in der Sprache zurück. Er erkennt oft als Erstes, wenn seine Patienten anfangen, weniger komplexe Wörter zu verwenden und Dinge umständlich zu beschreiben. Diese Anzeichen sind für ihn entscheidend, um frühzeitig eine Demenz erkennen zu können. Als seine eigene Mutter, Sheila, erste Anzeichen zeigte, war Garrard seit 12 Jahren als Konsultationsarzt tätig. Schnell bemerkte er, dass ihre Sprache degenerierte und sie einfache Worte benutzte, wo sie zuvor vielseitiger war.
Als verantwortungsbewusster Sohn war sein erster Impuls, etwas zu unternehmen. Er wollte, dass seine Mutter bewertet wird, aber auf eine einfühlsame Art und Weise, ohne sie abzuweisen oder falschen Trost zu spenden. Nach der Diagnose der Alzheimer-Erkrankung seiner Mutter wurde sie medikamentös behandelt. Obwohl Garrard glaubte, dass ein bestimmtes Medikament ihrer Situation vielleicht besser geholfen hätte, vertraute er letztendlich den Expertenratschlägen. Neben der medikamentösen Behandlung ermutigte er seine Mutter auch dazu, bestimmte Vitamine einzunehmen, die nach neuesten Erkenntnissen den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen konnten.
Durch die Unterstützung seiner Geschwister und die engagierte Pflege seiner älteren Schwester wurde die Betreuung seiner Mutter sichergestellt. Obwohl die Herausforderungen für die Familie immens waren, fand Garrard letztendlich einen liebevollen Pflegeplatz, der seiner Mutter ein würdevolles Leben bis zu ihrem Tod ermöglichte. Seine persönliche Erfahrung mit seiner eigenen Mutter hat Garrard gelehrt, wie wichtig es ist, Demenzpatienten und ihren Familien mit Einfühlungsvermögen zu begegnen. Er betont die Bedeutung von Freundlichkeit und Humor im Umgang mit Betroffenen und fordert eine ganzheitliche Betreuung, die auf die individuellen Bedürfnisse jedes Patienten eingeht. Als angesehener Experte auf dem Gebiet der Demenzforschung setzt sich Prof.
Peter Garrard leidenschaftlich dafür ein, frühzeitige Diagnosen von Demenzerkrankungen zu verbessern und Krankenhausaufenthalte von Patienten zu vermeiden. Seine persönliche Geschichte hat nicht nur sein Berufsleben geprägt, sondern auch seinen Blick auf die Behandlung von Demenzpatienten nachhaltig verändert. Freundlichkeit, verbunden mit einer Prise Humor, bleibt für ihn das wichtigste Rezept im Umgang mit dieser herausfordernden Erkrankung.