Institutionelle Akzeptanz

Fünf Jahre ungelöst: TradingView und der umstrittene Fibonacci-Retracement-Bug

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 Twitter User Claims TradingView Has Ignored a Fibonacci Retracement Bug for 5 Years

Eine tiefgehende Analyse der Behauptungen rund um den angeblichen Fibonacci-Retracement-Bug bei TradingView und die Auswirkungen auf technische Analysten und Trader weltweit.

TradingView ist seit Jahren eine der führenden Plattformen für technische Chartanalyse auf dem Kryptowährungsmarkt und an den Finanzmärkten insgesamt. Millionen von Tradern und Analysten weltweit nutzen die benutzerfreundliche Oberfläche und die vielseitigen Tools, um Kursverläufe zu interpretieren und fundierte Handelsentscheidungen zu treffen. Eines der meistgenutzten Features des Dienstes ist die Fibonacci-Retracement-Funktion. Diese hilft dabei, potenzielle Unterstützungs- und Widerstandsebenen auf Basis der Fibonacci-Zahlenreihe zu identifizieren – ein Konzept, das bei vielen Tradern in der technischen Analyse beliebt ist. Dennoch sorgt ein Vorwurf, der sich seit Mitte 2019 in den sozialen Medien und in Fachkreisen hält, für Ärgernis und Diskussionen: Ein möglicher Bug in der Fibonacci-Retracement-Funktion, der laut einem Twitter-Nutzer bereits seit fünf Jahren ignoriert wird, könnte die Genauigkeit der Analyse beeinträchtigen.

Die Behauptung stammt ursprünglich von einem selbsternannten zertifizierten Elliott-Wellen-Analysten namens Cryptoteddybear. In einem Video auf YouTube erklärte er detailliert, dass die Fibonacci-Retracement-Funktion von TradingView bei der Verwendung auf logarithmischen Charts linear berechnet, was nach seiner Analyse der technischen Spezifikationen ein gravierender Fehler sei. Gerade die Anhänger der Elliott-Wellen-Theorie, die stark auf das exakte Verhalten von Preisen in logarithmischer Darstellung angewiesen sind, könnten dadurch die falschen Signale erhalten. Die Elliott-Wellen-Theorie ist eine für viele technische Analysten wichtige Methode, die Kursverläufe und Marktzyklen anhand wiederkehrender Muster prognostiziert. Die Richtigkeit der zugrundeliegenden technischen Tools ist daher essentiell.

Der Twitter-Post von Cryptoteddybear erregte schnell Aufmerksamkeit, nicht zuletzt weil TradingView auf seinen Tweet reagierte und ankündigte, das Problem zu untersuchen. Diese Reaktion wurde von vielen Nutzern als erste positive Nachricht in einem langjährigen Streit um den Fehler wahrgenommen. Interessant ist jedoch die Historie dieses Problems: Schon im November 2014 tauchten die ersten Berichte über einen Fehler in der Fibonacci-Retracement-Funktion von TradingView auf der Plattform getsatisfaction auf. Damals blieb eine öffentliche Stellungnahme von TradingView weitgehend aus. Ein weiterer Hinweis auf das Problem wurde im Juni 2017 ebenso auf getsatisfaction mit einer offiziellen Bestätigung von TradingView kommentiert: Man habe die Behebung des Fehlers in die Planung aufgenommen.

Trotz dieses Versprechens scheint bis zum heutigen Zeitpunkt keine endgültige Lösung umgesetzt worden zu sein. Der Fall wirft Fragen zur Prioritätensetzung in der Produktentwicklung von TradingView auf, zumal technische Genauigkeit bei solch kritischen Charting-Werkzeugen für Trader und Analysten essenziell ist. Die Diskussion um den Fibonacci-Retracement-Bug verdeutlicht zudem die Komplexitäten bei der Konzeption von Tools, die in verschiedenen Darstellungsmodi – linear und logarithmisch – funktionieren sollen. Eine lineare Berechnung der Retracement-Level auf logarithmischen Charts führt zu erheblichen Abweichungen, was insbesondere bei Assets mit großen Kursbewegungen, wie Kryptowährungen, zu Fehldeutungen führen kann. Viele Trader verlassen sich auf diese Tools, um Ein- und Ausstiegspunkte festzulegen.

Eine fehlerhafte Darstellung kann somit zu finanziellen Verlusten führen oder zumindest die Effektivität der Handelsstrategien beeinträchtigen. Ein weiterer Aspekt ist die Rolle der Community bei der Fehlererkennung und Meldung. TradingView selbst verfügt über eine aktive Nutzergemeinschaft, die regelmäßig Verbesserungsvorschläge und Fehlermeldungen einreicht. Dass dieser Bug über Jahre hinweg immer wieder von Anwendern aufgezeigt wurde, aber offenbar keine schnelle Lösung fand, führt zu Kritik an der Kommunikation und technischen Umsetzung des Plattformbetriebs. Die Debatte hat auch eine breitere Diskussion über die Herausforderungen beim Programmieren komplexer Finanzsoftware angestoßen.

Die Berechnung und Darstellung technischer Indikatoren müssen nicht nur mathematisch korrekt sein, sondern auch optimal in die Benutzeroberfläche integriert werden. Das richtige Handling von logarithmischen und linearen Skalen erfordert ein tiefgreifendes Verständnis sowohl der Mathematik als auch der Bedürfnisse der Benutzer. Im Juni 2019 kam es zu einer Ergänzung im Thema, als der CTO von TradingView in Kommentaren gegenüber Cointelegraph erklärte, dass mehrere Berichte über einen Bug in Wahrheit ungenau gewesen seien. In Folge dessen zog Cryptoteddybear einige seiner Aussagen teilweise zurück und räumte ein, dass die Funktion nicht vollständig defekt sei, sondern lediglich unter bestimmten Umständen zu Fehlern führen könne. Diese Aussage verwischte zwar teilweise die ursprüngliche Kritik, ließ das Thema aber weiterhin lebendig bleiben, da viele Anwender ähnliche Probleme wie beschrieben bestätigten.

TradingView ist parallel zu diesen Vorgängen dabei, seine Plattform kontinuierlich auszubauen, unter anderem durch die Integration neuer Indexe wie den „CIX100“, ein KI-gestützter Index für die 100 stärksten Kryptowährungen. Diese Erweiterungen spiegeln das Wachstum des Angebots wider und positionieren TradingView als wichtige Anlaufstelle in der Kryptoanalyse. Dennoch unterstreicht der offene Fall des Fibonacci-Bugs, wie technische Herausforderungen langfristige Auswirkungen auf das Vertrauen der Nutzer haben können. Für Trader, besonders diejenigen, die auf präzise technische Analyse angewiesen sind, ist es wichtig, sich derartige Tweaks und potenzielle Fehlerquellen bewusst zu machen. Die Nutzung alternativer Tools oder zumindest eine gründliche Überprüfung der verwendeten Methoden kann helfen, unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Generell zeigt die Diskussion auf, wie wichtig Transparenz und Reaktionsfähigkeit im Bereich der Finanzsoftwareentwicklung sind. TradingView hat die Community auf seiner Seite durch kontinuierliche Verbesserungen und offene Kommunikation über zahlreiche Features und Updates gewonnen. Gleichwohl verdeutlicht der Fibonacci-Retracement-Bug, dass selbst etablierte Plattformen sich kontinuierlich hinterfragen und nachjustieren müssen, um den hohen Anforderungen professioneller und privater Nutzer gerecht zu werden. Am Ende steht die Erkenntnis, dass Technik allein keine hundertprozentige Sicherheit verspricht. Jede technische Trading-Plattform ist so gut wie ihre Entwickler, ihre Community und der Grad an Qualitätssicherung.

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