Jim Cramer, einer der bekanntesten Finanzexperten und Moderator der beliebten US-Finanzsendung „Mad Money“, hat in einer kürzlichen öffentlichen Äußerung seine positive Einschätzung zur First Horizon Corporation (NYSE:FHN) deutlich gemacht. Trotz der Absage der geplanten Fusion mit TD Bank im Jahr 2023 zeigt sich Cramer beeindruckt von der strategischen Position und den Wachstumsperspektiven von First Horizon. Er bezeichnet das Unternehmen als „eine tolle Wachstumsfranchise“ und empfiehlt ausdrücklich, Aktien von First Horizon zu kaufen. Diese starke Empfehlung wirft ein interessantes Licht auf die Lage der Bank und ihre zukünftigen Chancen im herausfordernden Umfeld des regionalen Bankensektors. Die folgenden Ausführungen analysieren die Hintergründe und erläutern, warum First Horizon trotz der Fusionstrennung weiterhin als attraktive Option für Anleger gilt.
First Horizon Corporation hat sich als breit aufgestelltes Finanzunternehmen mit Schwerpunkt auf regionalen Märkten etabliert. Das Leistungsportfolio umfasst zahlreiche Finanzdienstleistungen wie das klassische Konsum- und Privatkundengeschäft, Geschäftskundenbanking, Vermögensverwaltung, spezialisierte Kreditlösungen sowie Treasury-Funktionen. Darüber hinaus bietet die Bank Dienstleistungen wie Firmenkundengeschäft, Transaktionsverarbeitung, Kreditprodukte und Investmentdienstleistungen an. Diese Diversifikation verleiht dem Unternehmen Stabilität und eröffnet gleichzeitig Wachstumspotenziale in verschiedenen Segmenten. Die gescheiterte Fusion mit TD Bank war ein bedeutendes Ereignis für First Horizon.
Die ursprünglich vorgesehene Übernahme hätte zu einer Kombination zweier bedeutender regionaler Banken geführt, wodurch erhebliche Synergien hätten realisiert werden können. Allerdings zogen die beteiligten Parteien die Reißleine, unter anderem aufgrund regulatorischer Hindernisse. Dies brachte kurzfristig Unsicherheit in die Entwicklung der Aktie und des Unternehmens, doch Jim Cramer hinterfragt diese Entwicklung kritisch. Aus seiner Perspektive ist der Wert der First Horizon-Franchise hoch, und er erwartet, dass zukünftige Käufer sich über diese Chance freuen werden. Seine Einschätzung beruht auf dem Prinzip, dass qualitativ starke Banken mit tiefen regionalen Verankerungen und umfassendem Produktangebot bei einem Käuferkreis sehr gefragt sind.
Ein wichtiger Aspekt für die positive Bewertung von First Horizon ist die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung und die daraus hervorgehenden Möglichkeiten im Bankensektor. Im Mai 2025 initiierte die Investmentbank Jefferies eine Coverage von First Horizon mit einer Kaufempfehlung und einem Kursziel von 25 US-Dollar pro Aktie. Dies erfolgte im Rahmen einer Analyse von 32 regionalen und mittelgroßen Banken, bei der die Experten einen insgesamt positiven Ausblick zeichneten. Nach Einschätzung von Jefferies könnten Faktoren wie eine mögliche Erholung des Kreditwachstums, falls die USA eine Rezession vermeiden, breitere Nettozinsmargen infolge einer steileren Zinskurve, solide Kreditrisikokennzahlen, Überkapitalisierung für strategische Schritte und attraktive Bewertungen den Branchenausblick stützen. Diese Einschätzung harmoniert mit der Meinung von Jim Cramer, der in First Horizon eine starke Wachstumschance sieht.
Die Bank profitiert insbesondere von einem gesunden wirtschaftlichen Umfeld, das eine Nachfrage nach Krediten sowohl im Privat- als auch im Firmenkundensegment fördert. Die breitere Zinskurve – mit steigenden langfristigen Zinsen bei vergleichsweise stabilen kurzfristigen Leitzinsen – ist für Banken besonders vorteilhaft, da sie dadurch höhere Zinsmargen bei der Kreditvergabe erzielen können. First Horizon hat in den letzten Jahren ihre Kapitalbasis gestärkt, was ihr finanziellen Handlungsspielraum für zukünftige Akquisitionen, Investitionen oder neue Produktangebote verschafft. In Kombination mit attraktiven Bewertungen im regionalen Bankensektor ist dies ein Vorteil gegenüber Wettbewerbern. Aus Sicht von Anlegern und Marktbeobachtern ist es wichtig, die Wettbewerbsposition und die Herausforderungen von First Horizon sachlich zu beleuchten.
Der Bankensektor in den USA befindet sich in einem dynamischen Wandel. Digitalisierung, regulatorische Anforderungen und Marktstrukturen verändern sich schnell. Dazu zählen nicht nur traditionelle Konkurrenten, sondern auch Fintech-Unternehmen, die zunehmend Teile des Marktes adressieren. First Horizon hat sich bemüht, durch innovative Produkte und verbesserten Kundenservice wettbewerbsfähig zu bleiben. Zugleich ist das Unternehmen regional stark verwurzelt, was Loyalität und Marktanteile sichert.
Jim Cramers Aussage, dass „wer auch immer die Franchise kauft, wird unglaublich gut dastehen“, weist auf eine mögliche Übernahmesituation in der Zukunft hin. Sollte First Horizon erneut Ziel eines Fusions- oder Übernahmeangebots werden, könnten Anleger von einem daraus resultierenden Aufwertungspotenzial profitieren. Dabei wäre es Interessant, wie das Management strategisch aufgestellt ist, um Wertsteigerungen zu realisieren und Synergien zu nutzen. Die Aktie von First Horizon zeigt sich im Jahr 2025 trotz der Unsicherheiten robust. Die jüngsten Kursbewegungen verdeutlichen eine solide Marktstimmung, die durch Expertenbewertungen und Kommentare von Persönlichkeiten wie Jim Cramer weiter unterstützt wird.
Es ist jedoch wichtig, auch auf mögliche Risiken hinzuweisen. Die globalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, steigende Zinsen und geopolitische Unwägbarkeiten können die Entwicklung von Banken beeinflussen. Zudem besteht immer das Risiko von Kreditverlusten, wenn sich die Situation für Schuldner verschlechtert. Dennoch ist die breite Geschäftsausrichtung von First Horizon hilfreich, um solche Risiken zu diversifizieren. Für langfristig orientierte Investoren bietet First Horizon daher eine interessante Gelegenheit, von der Erholung eines wichtigen Sektors der US-Wirtschaft sowie von strategischen Chancen zu profitieren.